Billige Arbeitskraft: Praktikant
Schönen guten Tag, es geht um Folgendes, ich habe vor anderthalb Wochen ein einwöchiges Praktikum bei einer Abbruchfirma als Bauhelfer gemacht mit einer Aussicht auf eine Festeinstellung.
Bin im Moment (leider) HartzIV-Empfänger und es lief natürlich übers Amt. Ich durfte laut Amt täglich 8 Stunden arbeiten. Soweit so gut. Nun stellte sich aber ein Tag vor Beginn des Praktikums heraus, dass ich diese Woche auf Montage gehen soll. Die Arbeitszeiten sahen wie folgt aus:
Montag: 7:00 Uhr - 21:00 Uhr
Dienstag + Mittwoch: 7:00 Uhr - 22:00 Uhr
Donnerstag: 7:00 Uhr - 19:00 Uhr
Den Freitag habe ich "netter Weise" frei bekommen, weil ich als Praktikant ansonsten viel zu viel Stunden gehabt hätte. Nach meiner Rechnung habe ich in diesen 4 Tagen insgesamt 56 Stunden gearbeitet. Davon ziehe ich 40 Stunden (8 Stunden am Tag fürs Praktikum) ab, bleiben aber immer noch 16 Stunden über...
Die Kosten für ein Hotel wurden vom Arbeitgeber übernommen, doch die Kosten für die Verpflegung (Essen, Trinken etc.) musste ich selber tragen. Ich habe in diesen Tagen ca. 50,00 € ausgegeben.
Nach dieesem Praktikum wurde mir mitgeteilt, dass ich nichts eingestellt werde, weil ich zu unerfahren sei. Ich meine, ich bin vor kurzen 21 Jahre alt geworden und habe in so einer Branche noch nie gearbeitet, was denen auch bewusst war, bevor ich das Praktikum begonnen hatte.
In einem Gespräch vor diesem Praktikum, wurde mir gesagt, dass ich, falls ich mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten sollte, sie ausbezahlt bekomme... Nun ja, Geld habe ich bekommen und zwar genau 50,00 € und mir wurde gesagt, dass wir es dabei auch belassen.
In meinen Augen, ist es doch "etwas" wenig, weil ich sozusagen für "nichts" gerarbeitet habe...
Kann mir vielleicht jemand helfen im Bezug auf meine Rechte (Bezahlte Überstunden, Auslöse etc.)
Vielen Dank schonmal im Vorraus.
mfg
3 Antworten
Dafür gibt es schon ein Gesetz, wenn Unternehmen Dich als im Nachhinen nur als Scheinpraktikanten angestellt haben, wie es sich in deinem Fall klar rauslesen lässt, hast Du sehr gute Chancen die zu verklagen und dieses Verfahren vor Gericht zu gewinnen und somit dein rechtmäßiges Geld einzufordern + sonstige Gelder die in diesem Verfahren dadurch entstanden sind. Das könnte dir weiterhelfen: http://www.ra-croset.de/presse/scheinpraktikum-praktikant-kann-arbeitnehmerlohn-einklagen.php
Praktikum hin oder her, geh zum Amtsgericht und bitte um Beratungskostenbeihilfe für einen Anwalt. So wie Du das schilderst geht es nicht, wo leben wir denn. Dich kann keiner zwingen für irgendjemanden für Lau zu arbeiten. Es sei denn Du hattest eine Bildungsmaßnahme,da wird am Ende meist ein Praktikum verlangt. Mit Deinem Problem kannste Dich vielleicht auch mal vertrauensvoll an den Zoll wenden(Abt.Schwarzarbeit) Das geschilderte stinkt ja zum Himmel. Und das Ganze lief übers Jobcenter? Gib nicht kleinbei und kämpfe um Dein Recht. Übrigens der Zoll gibt Deinen Namen nicht preis, kann aber sein das der betreffende AG mal ganz unverhofft Besuch bekommt.Wahrscheinlich ist das seine Masche an kostenlose Arbeitskräfte zu kommen.Lg
Praktika werden meistens nicht bezahlt und es gibt viele Firmen, die auf diese Schiene reiten. Die missbrauchen Praktikanten als billige Arbeitskräfte, denn Praktikanten haben keine Lobby und kaum Rechte. Du kannst diesen Missbrauch nur dem Arbeitsamt melden und fragen, wie Du Dich verhalten sollst. Ansonsten hast Du ziemlich schlechte Karten.
Vielen Dank erstmal für die schnell Antwort.
Ich habe im Internet viele Seiten durchgelesen, was die Rechte bei Praktikanten angeht, sprich Arbeitszeit etc. Aber leider habe ich noch nichts gefunden, was auf meinen Fall wirklich zutrifft, Viele sagen mir, dass ich bei einem Praktikum gar nicht erst mit auf Montage darf, andere hingegen meinen, dass so etwas erlaubt ist...