Bewertung meines Arbeitszeugnis, meine Meinung nach sehr gut, oder?
Herr XXXXX besitzt überdurchschnittliche, umfassende, äußerst fundierte und aufgabenübergreifende Fachkenntnisse.
Er zeigte jederzeit eine äußerst sorgfältige und genaue Arbeitsweise. Häufig übernahm er Aufgaben, welche nicht in seinen unmittelbaren Arbeitsbereich fielen, auch weit über die übliche Arbeitszeit hinaus. Dabei behielt er auch bei starker Belastung die Übersicht auf entsprechend hohem Leistungsniveau. Aufgrund seiner umsichtigen und effizenten Arbeitsweise erzielte er immer ausgezeichnete Ergebnisse.
Mit seinen überzeugenden Leistungen waren unsere Kunden und wir stets außerordentlich zufrieden.
Herr XXXXX identifizierte sich stets in hohem Maße mit seinen Aufgabe und engagierte sich vorbildlich für die Zielerreichung. Er besitzt ein überdurchschnittliches Verantwortungsbewusstsein, das weit über die eigene Aufgabe hinaus ging.
Er ergriff vollkommen selbständig alle erforderlichen Maßnahmen und war begeisterungsfähig für neue Aufgaben. Dabei aktualisierte und erweiterte er eigeninitiativ sein Fachwissen.
Gegenüber seinen Vorgesetzten, Kollegen und Kunden trat er jederzeit freundlich, hilfsbereit und verlässlich auf. Aufgrund seiner kollegialen und konstruktiven Wesensart wurde er sehr geschätzt und ermöglichte durch sein Verhalten eine äußerst angenehme und konstruktive Zusammenarbeit.
Das Arbeitsverhältnis mit Herrn XXXXX endet zum 31.12.2015, da er aufgrund seiner dauerhaft sehr guten Leistung vom Kunden in eine Festanstellung übernommen wird.
Wir danken ihm für die äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit, bedauern außerordentlich, diesen Mitarbeiter zu verlieren und wünschen ihm beruflich weiterhin alles Gute und viel Erfolg
Die Zeugnisse von XXXXXXXXXXX werden nicht codiert erstellt
7 Antworten
Paar Punkte würden mich stutzig machen, sodass ich so auf eine 2-3 tendiere:
Eine Formulierung wurde zwei Mal wiederholt:
Häufig übernahm er Aufgaben, welche nicht in seinen unmittelbaren Arbeitsbereich fielen
Er besitzt ein überdurchschnittliches Verantwortungsbewusstsein, das weit über die eigene Aufgabe hinaus ging.
Das bedeutet für mich: Er mischt sich gerne in Aufgaben und Angelegenheiten ein, die nicht in seinen Aufgabenbereich fallen.
auch weit über die übliche Arbeitszeit hinaus.
Er kriegt seine Arbeit nicht in der vorgegebenen Arbeitszeit untergebracht.
da er aufgrund seiner dauerhaft sehr guten Leistung vom Kunden in eine Festanstellung übernommen wird.
Der neue Arbeitgeber muss aufpassen, dass du nicht irgendwann einfach zu seinem Kunden überwechselst. Das ist ein Zeichen von Illoyalität gegenüber dem bestehenden Arbeitgeber.
Ja sicherlich wechseln oft Leute zum Kunden. Ich arbeite in einem Forschungsinstitut, wo es Gang und Gebe ist, dass man nach Industrieprojekten abgeworben wird.
Aber das explizit hinzuschreiben würde mich schon stutzig machen, wenn ich das so lese.
Ich höre immer wieder mal so ein paar kleine Sticheleien vom Arbeitgeber heraus, sodass diese Schlussformulierung wunderbar in dieses Bild herein passt.
Nachtrag:
Es wurde sogar ein drittes mal erwähnt und zwar schon im ersten Satz:
Herr XXXXX besitzt überdurchschnittliche, umfassende, äußerst fundierte und aufgabenübergreifende Fachkenntnisse.
Meiner Meinung nach fehlt am Ende nur noch ein "Hochachtungsvoll" um das zu verdeutlichen.
Leute! Konzentriert euch! Das ist eine bloße Aneinanderreihung von positiv wirken wollenden Standardfloskeln ohne auch nur den geringsten Bezug zur tatsächlichen Tätigkeit, den tatsächlichen Aufgabenbereichen, den tatsächlichen Zusatzaufgaben, etc.!!!
Eine glatte 6 für den Mülleimer!
Also dass der Bezug zur Arbeit und den Aufgabenbereichen fehlt ist ja ebenfalls ein richtiges No-Go... aber für mich sind das nicht nur Floskeln, sondern hier wurde auch schon in einigen Punkten klar gesagt, was die von der Person halten.
Der Bezug zur Arbeit und Aufgabenbereich habe ich nicht mitkopiert sondern nur die Formulierungen...
genau, so in der art :) so ein zeugnis liest man selten.
Wenn ich das richtig verstehe, stammt das Zeugnis von einem Zeitarbeitsunternehmen, und ist damit weitgehend wertlos! Denen bist du EGAL - die stellen grundsätzlich gute Zeugnisse aus, damit sie nichts mehr "nachbessern" müssen. Du hast immer im Kundenunternehmen gearbeitet - DIE könnten wesentlich mehr über dich schreiben als ein Arbeitgeber, der dich nur als Nummer kennt...
Wenn du jetzt dort fest angestellt bist, wo du vorher nur als Leiharbeiter warst - lass dir von dieser Firma ein neues Zeugnis ausstellen. Sie dürfen auch deine Leistung VOR der "Übernahme" beurteilen, und werden das wesentlich glaubhafter und genauer tun.
Dieses Zeugnis ist meiner Ansicht nach viel zu überladen mit Lob und wird daher unglaubwürdig. Ich halte dem Verfasser mal zu Gute, dass man dir einen Gefallen mit einem sehr guten Zeugnis tun wollte, aber niemand ist so perfekt. Etwas weniger schwülstig und weniger Lobhudelei wäre hier wirklich mehr.
Die Zeugnisse von XXXXXXXXXXX werden nicht codiert erstellt
Kann es sein, dass du in der Schweiz arbeitest? Dort scheint das ein durchaus üblicher Hinweis zu sein. In Deutschland hat so ein Satz absolut nichts im Zeugnis verloren.
Ich bin wirklich überrascht wie die Meinungen auseinander gehen. Ich kann es nicht sagen ob es gewollt oder ungewollt so formuliert ist. Ich kann aber ein paar Fakten zusammentragen. Ich habe mich bei einer Zeitarbeitsfirma beworben mit dem verprechen das ich nach sechs Monaten dann beim Kunden (Grossunternehmen >30000 MA) übernommen werde. Beim MA Gespräch wegen der Übernahme, hat man mir mehr Gehalt angeboten als meinen Kollegen. Und die Zeitarbeitsfirma fragte mich ob ich Leute kenne und empfehlen kann, denn die suchen Leute wie mich. Also wenn ich die Fakten nehme (selbst wenn das Zeugnis schlecht ist) weiß ich 100% das ich ein geschätzer MA in der Zeitarbeiter-Firma war und es beim Kundenunternehmen bin. Schon allein vom Gehalt und Privilegien her.
Selbst wenn Du es besser weißt bzw. ein besseres Gefühl hast - das Zeugnis taugt "nicht in die Wurst", egal ob unbewusst oder bewusst so geschrieben. Solch ein schwülstiges Zeugnis wollte ich nicht in meinen Bewerbungsunterlagen haben.
Aus meiner Sicht ist es daher in geeigneter Form zu reklamieren.
Letzte Frage: Steht der Satz
"Die Zeugnisse von XXXXXXXXXXX werden nicht codiert erstellt"
tatsächlich so im Zeugnis?
Wenn ja, dann "Gute Nacht, Kameraden!"
Also ich bin kein Experte und kein Personaler, aber mein Arbeitsweg will mir was anderes sagen. Das nächste, ich habe einige Formulierungen durch das Internet gejagt und da kam alles andere als, teilweise und unhaltbaren Aussagen / Meinungen von manchen hier, heraus. Entweder ist bei gutefrage.net der Anteil derer mit gefährlichen Halbwissen schlimmer als im Internet. Oder es ist neid oder keine Ahnung. Solange hier der Personen die hier teilweise (meiner Meinung nach rotz schreiben) keiner sich als Personalchef, Personaler outet. Kann ich das nicht ernst nehmen. Aber lange Rede kurzer Sinn. Ich gebe das Zeugnis heute einem Personaler und einem Anwalt. Denn ich kann und mag die Desatrösen Meinungen hier nicht glauben. Schon allein wegen meiner beruflichen Laufbahn in dem jetzigen Unternehmen.
@Doctorsleep75: gute Idee, das Zeugnis einem Personaler zu geben, wobei auch Personaler zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen werden. Ich habe schon viele Zeugnisse gelesen und bewertet, aber dein Zeugnis wirft tatsächlich viele Fragen auf, und das sollte ein gutes Zeugnis niemals! Um ein Zeugnis aber wirklich beurteilen zu können, muss man es komplett lesen. Je nachdem, welche Aufgaben genannt oder betont werden, ist bei einer Beurteilung ebenso wichtig wie das Datum der Ausstellung, welches unbedingt den 31.12.2015 tragen muss.
Dieser Satz:
Die Zeugnisse von XXXXXXXXXXX werden nicht codiert erstellt"
gehört auf keinen Fall in ein Zeugnis.
Ich hoffe, du findest auch einen Anwalt, der sich nicht nur mit den gesetzlichen Vorschriften zu Arbeitszeugnissen auskennt, sondern auch mit der aktuellen "Zeugnissprache", denn da hapert es bei vielen Anwälten sehr........ grundsätzlich steht dir ein "durchschnittliches Zeugnis" zu, mehr nicht.
Viel Erfolg!
Letzte Frage: Steht der Satz
"Die Zeugnisse von XXXXXXXXXXX werden nicht codiert erstellt"
tatsächlich so im Zeugnis?
Wenn ja, dann "Gute Nacht, Kameraden!"
Für Deutschland stimme ich dir da zu. Ich vermute, dass der Fragesteller in der Schweiz arbeitet, dort ist das meines Wissens nach ein ein nicht unüblicher Zusatz.
Ich habe es jetzt zwei Personaler gezeigt, einer meint es ist gut - sehr gut (Gesamturteil) Und der andere meinte, er würde mich Aufgrund des Zeugnisses einstellen ABER Ein Zeitarbeiterzeugnis hat nicht den Wert wie eines von dem Unternehmen in dem man letztenendes Arbeitet. Aber bei Zeitarbeitsfirmen kann man herauslesen, ob die Froh sind das er weg ist, oder ob sie es bedauern. Und bei steht das mit bedauern. Jetzt warte ich noch auf die Analyse vom Anwalt, die kann dauern. Aber bis jetzt sind sich alle Einig es ist keine 3,4,5 oder 6. Auf keinen Fall.
Denn ich kann und mag die Desatrösen Meinungen hier nicht glauben.
Das ist dein gutes Recht. Aber @Nightstick und @rotreginak02 (manche behaupten, dass auch ich das tue) geben hier in aller Regel sehr kompetente Antworten zum Thema Arbeitszeugnis.
@Doctorsleep75, leider bist Du vollkommen neben der Spur!
Keiner von und hat je behauptet, das Zeugnis sei schlecht "Schulnote 3-6"!
Ich habe behauptet, es sei "schwülstig" (im Sinne von "überkandidelt") - nicht mehr und nicht weniger - so wie auch @DarthMario72 in seiner Antwort richtig sagt-, und hatte geraten, es in geeigneter Form zu reklamieren.
Aber wenn Deine schlauen Personaler und Dein Rechtsanwalt das Zeugnis anders beurteilen, steht es Dir selbstverständlich frei, Dich nach ihnen zu richten.
Die Quittung dafür wirst Du dann später bekommen!
Ich habe ja auch nicht euch gemeint, wenn es so rüberkam dann Entschuldigung sondern ich war verunsichert wegen den desaströsen Ergebnisse der anderen User.
Durchschnittlich aber wohlwollend!
Bei vielen Zeitarbeitsstellen w ird sogar damit geworben,d ass eine Übernahme durch den Auftraggeber erfolgen soll. Das ist nichts bedenkliches bzgl. Loyalität.
Dito wechseln auch hier in meinem jetzigen Job - Ingenierswesen- immer mal wieder Leute zum Auftraggeber. Z.B. weil ihr befristeter Vertrag ausläuft und sie eine Stellenausschreibung dort mitkriegen.