Bewerbungsgespräch nach Krankengeld, wie umgeht man die Wahrheit am besten?
Hallo zusammen,
Ich habe ein paar Monate lang Krankengeld bezogen, habe währenddessen den alten Job aufgegeben, bin wieder soweit und habe demnächst Bewerbungsgespräche. Da ich aus psychischen Gründen krank geschrieben war, würde ich den neuen Arbeitgebern ungern davon erzählen.
Die Krankheit ging kurz nach erfolgreichem Abschluss einer Ausbildung los, das passt ganz gut. Ich möchte sagen, dass ich die Zeit danach zum reisen genutzt habe, Selbstfindung und so. Steht auch so ähnlich im Lebenslauf. Stimmt teilweise auch und ist gar nicht so unüblich, hatte ich damals nach dem Abi nämlich wirklich vor. Jetzt ist mir aber eingefallen, dass man mich fragen könnte wovon ich in dieser Zeit gelebt habe. Was soll ich hier am besten sagen, sollte so eine Frage aufkommen? Ersparnisse? Bei Eltern oder Freundin durchgefuttert? Rasenmähen und Babysitten bei den Nachbarn?
7 Antworten
Lügen ist immer schlecht. Das kommt irgendwann doch raus. Und eine neue Stelle mit Vertrauensbruch anzufangen, finde ich eine schlechte Idee. Es ist doch keine Schande ein Belastungssyndrom gehabt zu haben, dass ausgeheilt und therapiert ist.
Da kenne ich wohl die falschen Leute...
Es sollte sich schon mit dem Lebenslauf decken. Ehrlichkeit wäre am besten, wenn es raus kommt, siehst du dumm aus. Es muss ja auch realistisch sein. Work & Travel z.B. kann man nachweisen. Wenn ein junger Mensch mir iwas bin Urlaub nach der Ausbildung erzählt, bin ich generell skeptisch. Ob es stimmt oder nicht
Wenn du bei deinem neuen Arbeitgeber krank wirst, kann der Arbeitgeber bei deiner Krankenkasse nachfragen, ob es anzurechnende Vorerkrankungen gibt. Das machen viele Firmen routinemäßig.
Wenn dann eine Rückmeldung kommt, stehst du dumm da.
Also überleg, ob du mit einer Lüge in deinen neuen Job starten willst.
Wobei die Diagnosen nicht genannt werden dürfen.
Von anzurechnenden Vorerkrankungen habe ich gehört, allerdings wäre es mir neu, dass den neuen Arbeitgeber Vorerkrankungen von alten Stellen etwas angehen. Zumal es ein und die selbe Krankheit sein müsste und der Krankheitsbeginn dieser Krankheit außerhalb der Frist für anzurechnende Vorerkrankungen liegt
Deine Krankenkasse kommt erst ins Spiel, wenn du wieder ins Krankengeld fallen würdest und in deren Interesse steht das auch nicht. Von daher stimme ich dir zu. Sag, was du willst.
Nniemand fragt im Vorstellungsgespräch wovon Du gelebt hast. Da du noch jung bist, klingt reisen und Selbstfindung gar nicht mal schlecht. Wobei ich Selbstfindung weglassen würde, das klingt irgendwie komisch. Mit psycho Erkrankungen würde ich auf keinen Fall kommen, weil Arbeitgeber wissen, dass man anfällig dafür bleibt, wenn man einmal betroffen war.
Viel Erfolg für's Gespräch
Kannst ja sagen dass du etwas Geld in der Ausbildung gespart hattest und zusätzlich etwas Unterstützung von Eltern bekommen hast.
Klar, normalerweise ist es keine Schande. Wenn man vor dem personaler sitzt ist es allerdings eine große Schande. Es mag ausgeheilt sein, aber bedeutet trotzdem psychische Anfälligkeit. Es macht mich zu jemandem der kompliziert werden könnte. Solchen Leuten werden oft sogar Kandidaten vorgezogen die weniger qualifiziert sind, Hauptsache unkompliziert