Beschwerde wegen Mathematikabitur 2016 Bayern?
Hallo Liebe Gemeinschaft,
vor knapp einem Monat habe ich Mathematikabitur geschrieben (Bayern) und war maßlos enttäuscht. Ich war in Mathematik nie ein Überflieger, aber auch keine Niete (immer so 7-9 Punkte). Das Abitur war aber eine absolute Frechheit! Ich weiß, jeder beschwert sich ständig über die ihm gestellten Aufgaben, aber ich war bei weitem nicht der einzige und selbst unsere Lehrer haben Ihr Mitleid bekundet. Ich persönlich ging auch komplett unter, ich konnte nur eine handvoll Aufgaben souverän lösen und beim ganzen Rest musste ich fast nur noch raten. Manchmal war überhaupt kein Bezug zu unserem Mathematikstoff erkennbar (vgl. z.B. die Mastenaufgabe in Analysis Teil A, falls das jemand mitgeschrieben hat). Vor allem der Vergleich zu den letztjährigen Prüfungen: Ich habe die von 2013, 14 und 15 durchgerechnet (unter Zeitdruck!) und hätte dort immer etwas im 7-Punkte Bereich, jetzt muss ich sogar zittern ob ich es überhaupt aus der Unterpunktung raussschaffe.
Nun habe ich gelesen, dass in Niedersachsen aufgrund von Lehrer- und Elternbeschwerden die Ansprüche herabgesetzt werden sollen. Einerseits brachte mich die Nachricht zur Weißglut (Wieso nur dort? Werden wir in Bayern für so viel schlauer gehalten?) andererseits erfüllte sie mich mit Hoffnung. Denkt Ihr, es würde noch Sinn machen, einige zu mobilisieren zur konstruktiven Beschwerde? Und wie fandet Ihr das Abitur? (Bayern, hatte durchgehend Aufgabengruppe 1 für alle Bereiche)
Vielen Dank schon mal im Voraus! :)
7 Antworten
Dein Glück ist, dass das Abitur eine Zentralprüfung ist. Das heisst die gleiche Prüfung für alle im Bundesland. Falls die Prüfung nun objektiv schwieriger ist als sonst, wirst du nicht der einzige sein, der schlecht abschneidet. Du musst dir auch vor Augen halten, dass die Durchschnittsnote in Deutschland die 3 ist. Die Kommission die nun den Bewertungsschlüssel festlegt wird den Teufel tun und quasi den Schlüssel so festlegen, dass keiner die Prüfung bestanden hat - OK, etwas überspitzt, aber ich hoffe, du verstehst, was ich sagen will. Ich würde also erst mal die Füße still halten, Tee trinken und abwarten.
Gruß
Henzy
Es gibt einen Zentralprüfungsteil der aus mehreren Aufgaben besteht u.dieser Teil ist in bisher 6 Bundesländern im Abitur gleich! Unter anderem gingen die Beschwerden in NIedersachsen genau um diesen Zentralprüfungsteil ;) http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/zentralabitur-sechs-bundeslaender-schreiben-teils-identische-pruefung-a-967843.html
Vor 2007 war in den meisten westlichen Bundesländern noch das dezentrale Abitur üblich. Die jeweiligen Fachlehrer einer Schule entwarfen eine Prüfung, die Schulaufsicht prüfte und segnete ab und jede Schule schrieb ihr eigenes Abi. Mit den zentralen Länderprüfungen ist da schon ein Riesenschritt gemacht.
Dass das Bildungssystem in Deutschland Ländersache ist, ist eine Tatsache. Ob das gut oder schlecht ist, ist damit überhaupt nicht gesagt. IMHO sollte das Bundessache sein, aber das ist wohl der berühmte Kampf gegen die noch viel berühmteren Windmühlen. Auch die Tatsache, dass jeder meint ohne Abitur im Leben keine Chance zu haben. Daher sind die Gymnasien überfüllt mit Schülern die dort überhaupt nicht hin gehören aber in den Hauptschulen herrscht gähnende Leere - was soll ich mit einem Land voller Architekten, die mir die wunderbarsten Häuser zwar zeichnen können, wenn ich weit und breit keine Handwerker finde, die mir solch ein Haus auch tatsächlich bauen können. Der Schreinerlehrlich braucht kein Abitur. Der sollte ein 3/4-Zoll-Kantholz von einem 2-Zoll-Kantholz unterscheiden können und ansonsten braucht der die Fähigkeiten in den Händen, nicht im Kopf. Und jeder Schreinermeister, der nicht gewillt ist einen Lehrling ohne Abitur ein zu stellen, gehört eins mit den eben schon erwähnten Kanthölzer übergezogen.
..eine Zentralprüfung in den einzelnen Bundesländern. Die Abschlüsse einiger Bundesländer kann man vom Niveau nicht wirklich miteinander vergleichen.
Wirklich, eine Zentralprüfung? Wurde nicht immer gesagt dass wir in Bayern eine so viel bessere Ausbildung genießen und somit top vorbereitet sind im Vergleich zu den anderen Bundesländern? (nicht an dich gerichtet ;) )
Na dann hoffe ich, dass irgendetwas ansatzweise passiert. Ich gönne es auch den anderen nicht, dass die jetzt so schlecht abschneiden... danke!
Zentralprüfung im BUNDESLAND..... Ist zwar nur im Bundesland und nicht die ganze BRD, aber dennoch eine Zentralprüfung.
Stichwort: Lesekompetenz (sinnentnehmend Lesen) ;-)
Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen.
Habe mir gerade die Aufgaben angeschaut und finde da jetzt keinen großen Unterschied zu den früheren Jahrgängen.
Die Aufgaben beim Matheabi sind eigentlich ziemlich vorhersehbar und v.a. die ersten Aufgabenteile sind immer gleich aufgebaut.
Die Mastenaufgabe kann ich jetzt ohne die genau zu rechnen auch nicht bewerten, aber bei dem 2. Teil Analysis muss man eben darauf hoffen, dass einem die Aufgabe liegt.
Bei Geometrie sind die Aufgaben auch immer ähnlich und da sehe ich jetzt auch nicht wo das schwieriger sein sollte.
Das einzige bei dem man Glück/Pech haben kann ist Stochastik, zum Teil kommen da Standardaufgaben dran, die immer nach dem gleichen Muster ablaufen und für die man nichts verstehen muss. Und wenn man Pech hat (und keine Stochastikleuchte ist) kommt ne Aufgabe dran, die man nur mit Logik und Verständnis lösen kann.
Das sind meine Einschätzungen, habe letztes Jahr Abi gemacht.
Und zur eigentlichen Frage, ob man sich da offiziell Beschwerden könnte bin ich der selben Meinung wie die anderen Antworten, da wirst du wenig Erfolgschancen haben.
Liebe Grüße
Also vom Aufbau war des des gleiche, aber ich fand die Aufgaben viel schwieriger. Wo man früher nur mit Funktionen arbeiten musste, war hier eher das Aufstellen von Funktionen wichtig (und das in vielen Aufgaben) und genau das haben wir so gut wie kaum geübt. Es ist dem 2015er mehr oder weniger ähnlich (dieses war ja auch schon sehr anspruchsvoll) aber kein Vergleich zu 2013/14 was trotzdem unfair ist..
Aber danke für die Antwort!
Schule ist Ländersache. Von daher werden in Niedersachsen andere Aufgaben drangekommen sein als bei dir in Bayern.
Und wenn es in Bayern keine oder zu wenig offizielle Beschwerden gegen die Prüfung gibt, wird sich auch nichts ändern.
Deshalb denke ich darüber nach. Ich zweifel auch ein bisschen am Erfolg, aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.. aber dankeschön
Bei uns gab es mal den Fall, dass in der Abiturprüfung in Englisch (LK) ein Thema drankam, das nicht im Lehrplan vorkam. Das Ergebnis: Der Klassenbeste hatte eine drei. Trotz offiziellen Beschwerden fast aller Schulen wurde nichts geändert. Meine Cousine und viele anderen haben ihren Abischnitt wegen der Prüfung um ca. 0,3 verschlechtert.
@Schachpapa,
Hab selten so einen Unfug gelesen wie Ihre Antwort, scheinbar haben sie keine Kids die derzeit G8 Abitur machen, denn dann wüßten sie,dass die Anforderungen die letzten Jahre nicht heruntergeschraubt wurden,sondern Gegenteiliges der Fall sind, was bereits in der Grundschule beginnt. Notenspiegel werden immer höher angezogen etc. Vielleicht mal darüber nachgedacht,dass die Kinder Jugendlichen heute gar schlauer sind als wir ;), zumindest in der Schule mehr Stoff, Druck u. Anforderungen bestehen müssen, was ich natürlich nicht unbedingt in der Form sinnvoll finde!
Der Vater meiner Tochter (Abi 2016) hat dazumal selbstgewählt Abitur in Mathe gemacht u. konnte ihr bei den heutigen Aufgaben zb. Abi 2013-15 nicht mehr behilflich sein ;)!!!Also von wegen chillige Zeit auf dem Gymi, von was träumen sie eigentlich?
Meine Tochter hat mir das Gleiche nach dem Mathe Abi erzählt, wie der Frage Poster hier und sie ist mit 10 Punkten in die Prüfung gegangen! Bleibt nur zu hoffen, wenn der Durchschnitt in Bayern auffällig schlecht ist, dass sich auch das Bayerische Ministerium mal etwas gnädig/fair verhält!!!
Für mich klingt das Wort "Zentralabitur" wie ein Scherz. Es gibt überhaupt nichts Zentrales. Jedes Bundesland konzipiert alles selber, sodass ein Vergleich der Leistungen in verschiedenen Bundesländern sehr schwer (wenn nicht unmöglich) ist. Wir leben doch längst nicht mehr in den Zeiten wo jeder in seinem Bundesland bleibt.