Bei Täuschungsversuch erwischt, Konsequenzen zu hart?
Guten Abend,
Ich habe heute Physik Schulaufgabe geschrieben, dazu gab es ein Blatt - von der Lehrkraft erstellt- , welches wir als Hilfsmittel während der Arbeit benutzen durften. Durch den ganzen Stress in letzter Zeit, habe ich mir extrem Panik gemacht und mich, trotz 5-tägiger Vorbereitung, nicht wirklich sicher gefühlt und hatte dementsprechend auch Angst. Dies führte bei mir zu einer Art Kurzschlussreaktion: Spicken! Im Nachhinein bereue ich es wirklich sehr und würde es kein zweites Mal machen, allerdings habe ich mir auf die Formelsammlung nur ganz kleine Notizen gemacht, die meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend für eine Note sind. Es waren nur 3-4 Gedanken, die sowas wie "Die Gravitationskraft wird größer, umso geringer der Abstand zum Massepunkt ist". Dies habe ich in kleine Zeichen "übersetzt", so dass ich wirklich nur die Sicherheit hätte und es mir durch den Kerngedanken selbst erschließen hätte müssen. Natürlich rechtfertigt das meinen Täuschungsversuch nicht, jedoch hat sie sich mein Blatt direkt zu Beginn der Arbeit angeschaut (und entdeckt). Ich war erst bei der 1. Aufgabe, bei denen mir diese Notizen überhaupt nichts genützt hätten. Ich habe mir zu dem Zeitpunkt erstmal nur die gegebenen Parameter herausgeschrieben, dann wurde mir direkt mein Blatt und die Prüfung abgenommen. Ich habe mal gegooglet, was die Folgen von Spicken sind und habe herausbekommen, dass es von dem Aufwand des formulierten Spickers abhängt. Eine Arbeit wird nur mit ungenügend bewertet, wenn der Spicker gravierend ist, in meinem Fall war dieses es aber nicht. Hätte man die bereits begonnene Aufgabe nicht einfach nicht zählen lassen können und ich hätte entweder eine neue oder gar keine Formelsammlung mehr bekommen und hätte trotzdem noch hinschreiben dürfen, was ich wusste? Oder wenigstens eine Nachschrift?
Ich weiß, dass es einfach dumm war, das Risiko einzugehen, aber ich konnte mir in dem Moment einfach nicht anders helfen. Betrug ist Betrug, aber war das wirklich die richtige Gewichtung meines Täuschungversuches? Falls es wichtig ist: Ich besuche ein bayerisches Gymnasium in der 10. Klasse.
Was hättet ihr es an der Stelle der Lehrkraft gemacht?
Vielen Dank für eure Antworten und noch eine/n schöne/n Nacht/Tag.
LG
5 Antworten
Dein Lehrer musste dir eine 6 geben, hier hatte er keinen Spielraum. Die Schulordnung ist eindeutig.
GSO: § 57 Unterschleif - Bürgerservice (gesetze-bayern.de)
§ 57
Unterschleif
(1) 1Bedient sich eine Schülerin oder ein Schüler unerlaubter Hilfe oder macht den Versuch dazu (Unterschleif), so wird die Arbeit mit 0 Punkten bewertet. 2Als Versuch gilt auch das Bereithalten nicht zugelassener Hilfsmittel nach Beginn der Prüfung. 3Ebenso kann verfahren werden, wenn die Handlungen zu fremdem Vorteil unternommen werden.
Gute Einstellung.
Du wurdest erwischt und zurecht bestraft, fertig. Das Herleiten an sich ist ein unfairer Vorteil gegenüber deinen Mitschülern, diesen Trick habe ich als Schüler auch in Chemie 1-2x angewendet: Es hilft einem sehr wohl, wenn man sowas hat. Dass du es im konkreten Fall nicht nutzen konntest, ändert daran nichts, wäre ja noch besser, wenn dem so wäre.
Wer spickt und erwischt wird, braucht sich nicht auch noch beschweren.
Bei Täuschungsversuch erwischt, Kosnequenzen zu hart?
Täuschungsversuch, Note 6.
Passt schon.
Betrug ist Betrug und bedeutet Note 6. Du versuchst dich hier total rechtzufertigen. Es war ja nicht so schlimm blabla. Wer entscheidet denn, ob es nicht schlimm war? Du ja wohl eher nicht. Nimm die 6 in Kauf und lern daraus.
Sorry, falls es so rüber kam. Ich bin direkt nach der Stunde vor und habe mich entschuldigt und auch gesagt, dass ich jegliche Konsequenzen nachvollziehen kann, jedoch hat mich ein Gespräch mit meiner Schwester (welche Lehramt studiert) zum Nachdenken erregt, denn die hat gesagt, dass sie mir eigentlich nur die Formelsammlung hätte wegnehmen sollen und ggf. die bearbeitete Aufgabe nicht werten. Aber anscheinend war sie da im Unrecht. Am Ende ist es meine Schuld, mein Täuschungsversuch also muss ich auch mit den Konsequenzen umgehen. Trotzdem vielen Dank an alle, die auf meine Frage antworten um mich zu belehren!
Wie gesagt, es soll keine Rechtfertigung sein, es sollte nur eine Schilderung meiner Situation darstellen. Tja, dann bin ich wohl nun um eine Erfahrung reicher.
Ich hab schon viele in deinem Alter hier gesehen, die keinen Satz fehlerfrei schreiben können.
Deinr Rechtschreibung und dein Ausdruck sind super. Du scheinst also nicht dumm zu sein und kannst die 6 (vielleicht entscheidet sie sich ja noch anders) auf jeden Fall wieder ausgleichen. An deiner Stelle wäre ich auf jeden Fall zur nächsten Stunde super vorbereitet, falls du mündlich dran kommst. Dann kannst du ihr zeigen, dass du es auch so kannst.
Erstmal vielen Dank! :)
Meine Lehrerin hatte auch gemeint, dass es ihr echt Leid tut mir jetzt eine 6 geben zu müssen, da sie weiß, dass ich es eigentlich kann. Sie hat mir auch gesagt, dass ich mich die nächsten Stunden mündlich viel beteiligen soll. Das Abgebot werde ich auch dankend annehmen und mich dementsprechend vorbereiten. Es ist auch so, dass die Wertung der mündlichen und schriftlich Noten 1:1 gewertet (nicht wie üblich 2:1) und da ich vorher auf einer glatten 2 stand, ist die 6 auch nicht allzu fatal. Ich krieg es schon wieder hin, ich hoffe nur, dass sie jetzt keinen falschen Eindruck von mir hat, weil ich normalerweise nicht mal daran denken würde zu betrügen. Was wahrscheinlich auch noch zu meiner Kurzschlussreaktion beigetragen hat, ist, dass meine letzte Klausurenphase mindestens 2 Jahre her ist (durch Corona). Der Druck dieser Phase zwischen der 8. Klasse und der 10. ist kaum vergleichbar.
Ich denke, dass deine Schwester Recht hat. Wenn man das abgrenzen kann, wird nur die Aufgabe vom Spicker abgeschrieben wurde nicht gewertet, da er kein erheblicher Täuschungsversuch ist.
Wer so etwas versucht muss auch im schlimmsten Fall mit den Konsequenzen rechnen,habe auch eine 6bekommen weil ich etwas was ich in der Arbeit garnicht gebraucht hab aufgeschrieben habe
Vielen Dank für deine Mühe! Also ich denke, die Situation ist ganz klar: Meine Schuld, meine Konsequenzen.
Die nächste Arbeit wird besser und defintiv ohne Trugversuch!