Bankmitarbeiter und Kontodaten

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Grundsätzlich: NEIN, jedenfalls nicht automatisch!

Jedes Kreditinstitut ist nach MARisk gehalten, seinen Angestellten nur die EDV-Berechtigungen zur Verfügung zu stellen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Hierzu sind Rollen- und Rechtekonzepte in den jeweiligen Instituen vorhanden, die auch immer wieder aktualisiert und geprüft werden.

Die Mitarbeiter sehen nur die Daten, die sie zur Bearbeitung des jeweiligen Vorganges benötigen. Mitarbeiter der jeweiligen Sparkasse können aber gezielt die Daten einzelner Kunden ihrer Sparkasse abrufen. Jeder Mitarbeiter muss sich dazu im EDV-System anmelden (legitimieren) und die gezielte Suche individuell starten. Alle Zugriffe werden protokolliert und aufgezeichnet., so dass sie bei Bedarf geprüft werden können.

Zu den EDV-Systemen fremder Sparkassen haben die Mitarbeiter keinen Zugang, auch nicht leitende Angestellte oder Revisoren!

Für die Datenbestände der Verbundpartner, wie z.B. DEKA, LBS etc., gilt dies analog. Auch hier können Sparkassenmitarbeiter nur die Daten der Kunden ihrer eigenen Sparkasse abrufen. Die Kunden fremder Sparkasse sind nicht einsehbar. Für einen Datenabruf muss der Mitarbeiter im EDV-System angmeldet (legitimiert) sein. Auch hier wird jeder Datenzugriff protokolliert und kann geprüft werden.

Auch für die Schufa bzw. Creditreform gilt, dass nur zugreifen kann, wer individuell berechtigt wurde. Auch hier werden alle Datenabrufe protokolliert. Zudem ist jeder Abruf einzeln kostenpflichtig und wird deshalb dem Institut in Rechnung gestellt. Aus diesem Grund werden vor allem die Creditreform-Zugriffe eingeschränkt und zurückhaltend gehandhabt.

Mitarbeiter ohne Kundenkontakt haben mitunter somit gar keine Zugriffsberechtigung auf Kundendaten. Davon unabhängig, fehlt den meisten Mitarbeitern das Interesse und die Zeit, sich mit den Zahlen von fremden Leuten zu beschäftigen. Berufsfremde meinen zwar immer, das wäre so interessant, sich die Konten anderer Personen anschauen zu können, aber in der Praxis ist das beileibe nicht so. Wenn Du jeden Tag mit Geldbuchungen und Geldbeständen umgehen darfst, dann hat das gar keinen Reiz mehr. Und als Bankkaufmenn (Sparkassenbetriebswirt) kenne ich das aus eigener Erfahrung.

Man kann als Mitarbeiter der Berliner Sparakasse alle Daten des Berliner-Sparkassen-Kunden und dessen Konten sowie Verträge, die er bei der Berliner Sparkasse abgeschlossen hat einsehen. Allerdings schaut man sich nur die Daten an, die man für die "Abwicklung / Abfertigung" des Kunden benötigt. Viele denken immer, dass das ja alles so interssant ist, alle Daten eines Kunden abzufragen, ist es aber nicht ;-) Was hilft es mir denn weiter, "Deine" Daten zu lesen, wenn Du weg bist und ich Dich nicht kenne...?! Außerdem hat man kaum so Langeweile, dass man das tun würde. Richtig ist, dass man nicht einfach wild irgendwelche Namen (z.B. von Nachbarn, Bekannten etc.) im System einklimpern darf, um sich "nur mal so" deren Konten anzusehen. Es gibt immer wieder Stichproben und es kann durchaus passieren, dass man Stellung dazu nehmen muß, warum man "diese bestimmte Person" aufgerufen hat. Solltest Du jemanden bei der Bank kennen und hast Angst, dass derjenige unberechtigt Deine Konten durchleuchtet, kannst Du dies sogar überprüfen lassen...hierzu brauchst Du nur bei Tel.-Nr. 859 869 69 anzurufen und Dich mit der Abteilung "Qualitätsmanagement" verbinden lassen. Dafür mußt Du einen begründeten Verdacht haben und den Mitarbeiter namentlich nennen können. Man kann für jeden Mtarbeiter überprüfen, welche Abfragen er wann getätigt hat, also auch, ob er "Deine Daten" betrachtet hat. Ich hoffe, Dir hilft dies Antwort weiter ;-) P.S. Ich bin Mitarbeiter ;-)

natürlich können die deine daten daten sehen! es ist ja deren arbeit damit umzugehen: wenn du z.b. einen auszahlungsschein abgibst, müssen sie ja prüfen, ob dein konto überhaupt eine auszahlung in der gewünschten höhe zuläßt.

sehen dann die Bankmitarbeiter am Computer bei der Sparkasse alle meine Kontobuchungen, Kontostand etc... oder sehen die sowas nicht.

Ja. Diese Kundendatenblätter sind allen Mitarbeitern zugänglich. Und sie kennen den Finanzstatus Ihrer Kunden - bei einem Kredit müssen sie das sogar. Allerdings nicht jeder Azubi :-)

Zudem könnten die auch nur die Daten von Kunden zb von der Sparkasse München sehen und nicht von der Sparkasse Berlin.

Jein. Grds. haben sie nur Einsicht in ihre Kundendatei - Sparkasse ist nicht gleich Sparkasse.

Bei Deka-Fonds ist es allerdings zentral erfasst - und ltd. Angestellte oder Revisoren haben andere, weitergehende Zugangsberechtigungen bis zur schufa und creditreform :-)

HTH

G imager761

Also erst mal danke für diese Beiträge. Sie haben mir schon mal sehr geholfen. Nur hab ich ein ähnliches Problem mit der Postbank. Ich habe mich schriftlich an die "Nachforschungs-Abteilung" gewandt und zwar wollte ich ein schriftliches Protokoll darüber, ob ein gewisser Mitarbeiter der Postbank an einem bestimmten Tag unberechtigterweise auf mein Konto Einsicht genommen hat. Ich hab der Postbank den Namen der Mitarbeiters und mein berechtigtes Interesse genannt. Als Antwort bekam ich : "dass sie zu internen Arbeitsabläufen keine Angaben machen". Wieso ist das ein interner Arbeitsablauf? Kann mir jemand sagen, was da los ist???? Gibt es irgendeine Rechtsgrundlage oder ähnliches, dass die Postbank auskunftspflichtig ist??? Oder hab ich keine Chance so ein Protokoll zu bekommen? Hoffe auf Antworten.