Ausbildung im callcenter, hat es Zukunft?
Durch die vielen Bewerbungsgespräche und den ganzen Ablehnungen ist dies das einzig positive zurzeit... Kauffrau dialogmarketing im callcenter... hat jemand Erfahrung darin?
6 Antworten
Eigentlich müsste man denken dass in unserer digitalisierten Welt der Kaufmann für Dialogmarketing eine tolle Zukunftschance bietet. Leider ist die Branche nicht soweit, den Ausbildungsberuf, den sie geschaffen hat, sinnvoll zu nutzen.
Vorweg : wenn Ausbildung im Dialogmarketing, dann Kaufmann. Damit ist man qualifiziert sich im Mitarbeitertraining, der Schichtplanung, dem Controlling im CC oder mit entsprechender Reife und Berufserfahrung je nach Typ auch als Führungskraft zu arbeiten. Die Ausbildung zur Servicekraft macht einen guten Telefonisten aus dir, den formen gute CCs aber innerhalb von 4 Wochen auch aus sympathischen Quereinsteigern. Eine Ausbildung als Kaufmann für Dialogmarketing macht dann Sinn, wenn das ausbildende Unternehmen dich nach der Ausbildung in einer der o.g. Positionen einstellt, leider passiert das viel zu selten (liegt teilweise auch am Potential der Azubis). Auf dem Arbeitsmarkt misst du dich, wenn du nicht in der Ausbildung schon die Chance hattest dich in Overhesd-Aufgaben zu beweisen, mit den sympathischen Quereinsteigern und startest oftmals ebenso mit Mindestlohn. Fazit: Coole Ausbildung, oft nur Notlösung für die Azubis, die eigentlich gern ins Büro wollten und nicht wussten auf was sie sich einlassen und nur mit einem guten Ausbildungsbetrieb hast du Chance vom Telefon weg zu kommen und ein Gehalt zu bekommen, was in Ordnung ist.
Hallo esra91,
ich habe selbst keine Erfahrungen mit diesem Beruf, kann aber die Bedenken von Appelmus - einem von mir geschätzten Experten-Kollegen - nachvollziehen.
Ebenso wie er glaube ich auch, dass es bei Deinen schriftlichen Bewerbungen und Deinem Auftreten im Vorstellungsgespräch Optimierungspotenzial gibt. Um das zu prüfen, wäre ein erster möglicher Schritt, dass Du mal eine exemplarische Bewerbung hier einstellst (anonymisiert natürlich) und wir uns eine Meinung dazu bilden können.
Weiter unten habe ich gelesen, was Du zum Thema Schulnoten geschrieben hast. Meine Erfahrungen hierzu besagen: Das kann man nicht verallgemeinern. Welche Rolle die Schulnoten als Auswahlkriterium spielen - und welche Noten dabei besonders wichtig genommen werden - ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Allgemein kann man aber sagen, dass in fast allen Unternehmen die Noten zumindest eine gewisse Rolle spielen. Das liegt daran, dass
◦ Schulabgänger i. d. R. noch keine Berufserfahrung haben,
◦ Schulnoten leicht vergleichbar und scheinbar objektiv sind und
◦ Schulnoten Rückschlüsse auf das zu erwartende Arbeitsverhalten erlauben (Lernfähigkeit, Fleiß, Disziplin, Sozialkompetenz).
Jedem Schulabgänger mit unterdurchschnittlichen Noten rate ich daher, bei Bewerbungen den ersten Kontakt nach Möglichkeitpersönlich oder zumindest telefonisch herzustellen. Wenn man keine guten Noten vorzuweisen hat, muss man eben auf anderem Wege überzeugen, z. B. durch persönliches Auftreten.
Nimm am besten mit den in Frage kommenden Ausbildungsbetrieben persönlich Kontakt auf und bringe so in Erfahrung, ob dort überhaupt ausgebildet wird und ob es für Dich passen könnte. Falls Du dann noch eine schriftliche Bewerbung brauchst, solltest Du darauf große Sorgfalt verwenden (erste Arbeitsprobe!) und jemanden um Rat fragen, der sich damit auskennt.
Durch den persönlichen Zugang machst Du im Bewerbungsverfahren schon mal die ersten Punkte in Sachen Initiative und Kontaktfreudigkeit, und darüber hinaus hast Du dann einen ersten Kontakt, weißt, an wen Du schreiben musst, kannst Dich im Anschreiben darauf beziehen und bist dann für denjenigen schon nicht mehr total fremd. Und falls Du irgendwelche Fragen hast, die Du schon vor der schriftlichen Bewerbung klären möchtest, hast Du damit auch die Gelegenheit dazu.
Aber auch im negativen Fall, falls es also dort keine Ausbildungsmöglichkeit für Dich gibt oder Du kein Interesse mehr daran hast, nachdem Du dort warst, hättest Du einen Vorteil, und zwar könntest Du Dir Zeit und Kosten für die schriftliche Bewerbung sparen.
Falls Du eine schriftliche Bewerbung brauchst, stellst Du am besten erstmal Deinen Entwurf hier ein und fragst nach Verbesserungsmöglichkeiten. Erfahrungsgemäß gibt es immer noch was zu verbessern. Anregungen findest Du z. B. hier: karrierebibel.de/bewerbung-fuer-ausbildung/
Geh berufe.net Planetberuf.de
Hallo!
M.E. ist die Ausbildung eine Witzveranstaltung und wurde erst vor ein paar Jahren "eingeführt". M.M. nach nur, um die Anzahl der Ausbildungsstellen künstlich zu erhöhen und die Statistik vom Jobcenter zu schönen. Denn was für mittels Coaching, Training und Schulung in 4 Wochen durchgeführt wurde, soll nun 3 Jahre dauern. Dafür hast du ein Papier in der Hand, welches du früher (und auch heute) nicht brauchst. Denn am Ende bist du auch nur ein Callcenter-Agent, wie jeder andere auch.
Von der Tätigkeit her kommt es darauf an, ob dir das persönliche Kundengespräch liegt. Im Inboud ist es einfacher, da hier der Kunde bereits mit gewissen Erwartungen an dich herantritt und eine Lösung möchte. Im Outbound musst du knallhart kalt verkaufen und die (potentiellen) Kunden etwas aufschwatzen, was dir vielleicht selber nicht gefällt. Das kann nicht jeder. Top-Verkäufer in diesem Sektor verdienen aber nicht schlecht, da dieser Beruf zumeist auch einen variablen Provisons-Anteil beinhaltet.
Die "Aufstiegschancen" sind so groß wie in allen Unternehmen oder Jobs. Entweder ja oder nein. Letztendlich hängt dies vom Unternehmen, dessen Struktur und von dir ab.
Gruß
Falke
Jeder Quereinsteiger landet mittlerweile ungelernt im Callcenter. Frage dich also, ob du für diese Tätigkeit wirklich eine 3-jährige Ausbildung absolvieren möchtest oder ob du dir einen Beruf aussuchst, mit dem du bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast.
Wenn du bereits vieele Ablehnungen bekommen hast, muss man sich deinen Lebenslauf und dein Bewerbungsauftreten vielleicht einfach mal kritischer betrachten und Schwachstellen herausfinden.
Dann suche dir einen Beruf heraus, für den sich eine Ausbildung wirklich lohnt. Warum soll ein Callcenter für eine Fachkraft mit Ausbildung mehr zahlen, wenn jeder Quereinsteiger für weniger Geld das Gleiche machen kann? Informiere dich, welche Berufe in deiner Region gefragt sind und suche dir einen aus, mit dem du auch Chancen hast.
Ich habe wirklich schon sooo viel getan... nur Ablehnungen... man muss echt viel Glück haben um überhaupt gerufen zu werden... irgendwann geht die Psyche auch kaputt und wenn man mehr als ein Jahr sucht und einen unterstellt wird, das man eine 4 in mathe hat jedesmal... und eine 5 in Englisch dann hat man wirklich keine Hoffnungen mehr. Es war nicht mein Jahr... und nur wegen diesen Noten muss man nicht dumm sein. Es ist nicht mein Jahr gewesen. Hatte pech; da kann ich nichts dran ändern.
Behauptet ja auch niemand. Aber mit der Ausbildung wirst du keinen Blumentopf gewinnen. Mehr will ich dir gar nicht sagen. Von allen über 100 Ausbildungsberufen ist es mir ein Rätsel, warum du dich scheinbar so auf diesen versteifst.
Mache zur Not ein FSJ, BVJ, Praktikum usw.
Hatte einen FSJ im Rettungsdienst... praktikum hatte ich auch schon. Weil es mit den anderen nicht funktioniert hat... sogar im Reisebüro schauen die auf Noten... ich hatte einfach pech :(
Ich hab ein fachabi Zeugnis... die Noten sind nicht gut, daher bekomme ich die Ablehnungen. Die meisten Betriebe schauen sich die Noten, anstatt die Persönichkeit an.