Aufsteigende Restfeuchtigkeit bei Keller-Estrich. Wie gefährlich für Putz und Holztreppe?
Wir möchten bei unserem Fertighaus demnächst den Estrich im Keller verlegen lassen. Im Flur zum Obergeschoss wurde bereits eine Holztreppe eingebaut und der Komplette Flur wurde schon mit Filzputz + Farbe bearbeitet. Vom Estrichleger haben wir 2 Angebote bekommen. Zementestrich mit Kunstofffaser Armierung ZE20S 50mm (32,50€ pro qm) oder Schnellzementestrich belegreif 3-5 Tage (42,50€ pro qm). Wie verhält es sich denn mit der Restfeuchtigkeit beim Trocknen? Da wir zeitlich nicht gebunden sind würden wir eher den günstigeren Estrich nehmen der eine längere Trocknungszeit benötigt. Wenn dieser aber soviel Feuchtigkeit nach oben befördert dass unsere Treppe oder der Putz dadurch schimmelt bzw. kaputt geht, dann wäre das doch eher die falsche Wahl, oder?
4 Antworten
Ich bin jetzt kein Bauexperte, aber ich denke, da wird nichts schimmeln.
Du musst natürlich die Wohnräume heizen und lüften. Das senkt die relative Luftfeuchte. Evtl. hilft ein Bautrockner oder eine Brauchwasserwärmepumpe im Keller, die kühlt den Keller, entfeuchtet ihn und macht mit der gewonnenen Energie das Duschwasser warm.
Schimmel entsteht nur, wenn die Feuchtigkeit in der luft wieder Kondensiert, also wenn Wassertröpfchen entstehen.
Dazu kommt noch, dass Zementputz absolut feuchteresistent ist. Das Zeug ist ja auch außen an der Fassade!
Holz schimmelt oder moddert nur, wenn es über Wochen im Wasser steht.
Klar wäre das dann die falsche Wahl. 3-5 Tage belegreif zu garantieren ist unseriös. Der Estrichleger kann nicht sagen, wie schnell der Estrich BEI EUCH trocknet. Es gibt Messgeräte anhand derer man die Feuchtigkeit bestimmen kann. Der Estrichleger sollte sowas haben UND auch benutzen!
Mit Trocknungsgeräten (aber keine mit Gas!) kann man den Prozess beschleunigen. Es muss aber dann auch verstärkt gelüftet werden. Meine Bauherren bekommen immer Fussbodenheizung, Lüftungsanlage und Wärmepumpe, da ist nicht nur der Etsrich sondern auch der ganze Bau rubbeldiekatz trocken.
Anmachwasser Estrich -> 340 Llm³
Anmachwasser Schnellestrich -> 100 l/m³
Das Anmachwasser verdunstet (bis auf die Restfeuchte) ins ganze Haus.
Gute Lüftung kann abhelfen diese Feuchtigkeit aus dem Haus zu behommen. Wenn man aber erst gakeine Feuchtigkeit einbringt, muss auch nichts raus.
Entscheiden muss das immer der Bauherr/frau
Wir (als Verarbeiter und Bauleiter) nehmen in solchen Fällen IMMER Schnellestrich (rapidur M5).
[Die absolut günstigste und schlechteste Lösung wäre Fließestrich]
Wenn ihr die Feuchtigkeit abziehen lasst, dann ist es so oder so kein Problem.
Wir sprechen hier über eine temporäre Feuchtigkeit, nicht über einen andauernden Zustand.
Wenn der Verleger gut ist, dann wird er euch dazu auch noch was sagen.