Arbeitsrecht: Geld fehlt in der Kasse- darf man es dem Chef sagen? Kollegin hat Angst??
Also, ich fühle mich nicht sicher, ob ich richtig gehandelt habe. Vor einigen Tagen hat mir eine Kollegin erzählt, dass Geld in einer Kasse fehlt. Sie hat die Kasse auf gemacht um mir einen Schlüssel daraus zu geben. Sie verdächtigt einen anderen Kollegen und möchte ihm aber die Gelegenheit geben das Geld zurück zu geben, außerdem hat sie Angst vorm Chef und fürchtet um Konsequenzen... Ich habe ihr geraten es sofort zu melden, doch sie verweigerte es. Nach ein paar schlaflosen Nächten, habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe es dem Chef berichtet (obwohl ich ja eigentlich nichts mit der blöden Kasse zu tun hab), da ich nicht als Mitwisser in einer vermeintlichen Straftat gelten möchte. Ich möchte das Vertrauensverhältnis einfach nicht gefährden. Die Kollegin war leider im Urlaub, sonst hätte ich sie vorher informiert. Einen Tag später ruft sie mich an, da jemand aus dem Betrieb sie informiert hat, und schreit mich an, weil ich sie "übergangen habe" und für sie nicht mehr Vertrauenswürdig bin. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, aber ich fühle mich auch erleichtert... War meine Handlung so falsch? War sie moralisch vertretbar? Und rechtlich? Bin ein wenig verwirrt und unsicher... danke für eure Antworten!
6 Antworten
Hallo.
Ich habe 35-40 Jahre Kassen geprüft von Baumarkt bis Buchhaltung und Gemeindekassen.
Wenn in einer Kasse 1 Jahr keine Diffz ist, muss man besonders aufpassen.
Jede Kasse hat mal Differenzen. Wer was anderes behauptet der lügt.
Das zum Thema Kasse.
Entschuldigung wenn ich das so schreibe, aber Misstrauen sähen und Petzen, ist ein NO GO. Ich verstehe es bei Diebstahl wenn du was gesehen hast, das ist aber was anderes.
So haben wir früher Personen auf Vertraulichkeit überprüft.
Obwohl ich sehe das auch noch immer noch wie früher noch einmal eine Chance.
Die sollte jeder erhalten.
Mit Gruß
Bley 1914 aus dem Oldenburger Münsterland.
Spätestens fällt es Abends beim Kassensturz auf, also finde ich es etwas unglaubwürdig.
Wenn beim abendlichen Kassensturz ein Defizit in der Kasse ist, hat der Chef ein Recht darauf, dies zu erfahren und der/die MitarbeiterIn sollte dies sofort melden! Dieses Gemauschel sollte gar nicht erst entstehen!
Wegen ± 5,00 € wird niemand „geköpft“. Allerdings sollte man zu eigenen wie auch zu den Fehlern von KollegInnen stehen!
Ein guter Chef bekommt das sowieso früher oder später mit. Wenn er das Gefühl hat, dass eine MitarbeiterIn an der Kasse nicht richtig rechnet, sollte er ihr einen anderen Arbeitsplatz geben!
Wenn sie dir vorwirft, du seist eine Petze, kannst du auch kontern, wenn du es mir sagst, kannst du es auch anderen KollegInnen erzählt haben – wer weiss, das Geld fehlt schon seit Tagen! Wer kann das kontrollieren?
Lass' dir kein schlechtes Gewissen einreden!
Du hast als Mitarbeiter eine moralische Pflicht gegenüber dem Chef. Da solltest du so etwas nie verheimlichen. Und wenn es deine Kollegin nicht war, hat sie ja nichts zu befürchten
Ich finde es nicht ok wenn man soetwas gemein hält. Das Geld! fehlt. Was ist da bitte in die Pfanne hauen, wenn die kollegin nichts gemacht hat??
Eine moralische Pflicht hat man vor allem einem Kollegen gegenüber, der einen ins Vertrauen gezogen hat
Aber sie hat auch in erster Linie eine moralische Verpflichtung (wie auch ihre Kollegin!) dem Arbeitgeber gegenüber.
Sie hat ihre Kollegin angeraten es dem Chef mitzuteilen- diese hat sich dagegen entschieden, um den Betreffenden zu decken bzw Rückendeckung zu geben, bis der vermeintliche 'Dieb' ein Einsinnen hat.
Eine unmoralische und obendrein Strafrechtliche Handlung kann man kaum durch Moral wieder gut machen. Solche Menschen hätten es besser wissen sollen, dass man sowas nicht macht und Konsequenzen mit sich führt. Dies hat der Betreffende sich selbst eingebrockt- kein Arbeitskollege.
Du findest es unmoralisch eine Solche Tat zu wissen und zu melden?
Sowas hat eher was mit Anstand zu tun bzw mangeldem, sollte man es nicht sagen- geschweige einen Dieb zu decken, indem man schweigt.
Es ist eher eien Sache von Rückgrat, dass sie es gemeldet hat und nicht emotional erpressen lassen hat- von wegen Kollegialem Kollegenverhältnis.
Spätestens bei der abendlichen Kassenabrechnung sollte das ja wohl auffallen.
Übrigens ist auch ein PLUS in der Kasse sehr verdächtig. Das lässt darauf schließen, dass die Kunden übers Ohr gehauen werden um an schließend diesen Überschuss "abzuschöpfen"
Eine moralische Pflicht hat man vor allem einem Kollegen gegenüber, der einen ins Vertrauen gezogen hat
Man haut seine Kollegen nicht hinterrücks! in die Pfanne - sowas ist einfach das Allerletzte.
Von Moral kann da überhaupt keine Rede sein!