Angst davor zu kündigen?
Guten Abend,
ich hatte vor etwa 2 Monaten bereits einen Beitrag über meine neue Arbeitsstelle verfasst.
Ich war sehr froh endlich einen Job zu haben und Geld zu verdienen, nachdem ich 2 Jahre wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig war.
Nun ist es aber so, dass ich total Angst haben jeden Morgen aufzustehen und auf die Arbeit zu gehen. Das Problem ist folgendes:
Ich mache Fehler, wie jeder normale Mensch und werde dafür einfach dumm von der Seite angemacht, angeschrien und es wurde schon mal die Hand gehoben. Ich arbeite 9 Stunden durch, weil ich zu meiner Stunde Pause gar nicht komme. Wir sind zu 4t. Der Geschäftsführer, mein Chef und mein Arbeitskollege. Meiner Meinung nach sind sie einfach total unterbesetzt. Ich arbeite bei einer Transportfirma für Container. Bisher hat mein Arbeitskollege alles alleine gemacht, Disposition und Datenerfassung. Für die Datenerfassung wurde ich eingestellt.
Wie gesagt, ich war sehr froh endlich einen Job zu haben, aber ich kann einfach nicht mehr. Ich komme gerade aus Therapie bzw. bin noch in Therapie, bin 50% schwerbehindert und man behandelt mich wie Dreck, wie eine billige Arbeitskraft (Förderungsgeld vom Amt).
Nun zu meinem eigentlich Problem. Ich habe schon Wochen darüber nachgedacht zu kündigen, habe mich neu beworben, das Integrationsamt eingeschaltet und nun ein Jobangebot bei einer Poststelle bekommen, d.h. ich werde sicher kündigen. Selbst mein Arzt hat mir ein Attest geschrieben, in dem er das befürwortet. So, ich wollte nun morgen kündigen, nach Feierabend oder schon morgens, ich weiß es nicht. Mein Problem ist aber, dass mein Arbeitskollege bis 02 Januar im Urlaub ist (er hatte seit März kein Urlaub mehr, weil sie so viel Arbeit haben). Ich wollte natürlich, nachdem ich dann gekündigt habe, morgen (wenn ich es mental schaffe), 2 Wochen krankschreiben lassen, da ich 2 Wochen Kündigungsfrist habe.
Jetzt habe ich einfach totale Angst zu kündigen, weil mein Arbeitskollege eben dann nicht da ist, ich krank bin und sie nur zu 2t. Mein Chef sagt mir auch ständige “wehe, du bist dann krank“. Das setzt mich natürlich noch mehr unter Druck. Ich weiß einfach nicht wie ich es machen soll, ich habe Angst, dass er ausrastet, dumme Sprüche drückt (dass ich das extra mache, wenn mein Kollege nicht da ist, usw.) Können die mir eig irgendwas tun, sollte ich 2 Wochen krank machen? Sie wissen ja dann, dass ich eig nicht wirklich krank bin..
Bitte helft mir. Bin echt verzweifelt 😖
Danke.
4 Antworten
Wenn dein Arzt schon Deine beabsichtigte Kündigung mit einem Attest stützt, wird er Dich auch begründet ! krankschreiben.
Klipp und klar - wenn Du Dich physisch und psychisch außerstande siehst in diesem Unternehmen während der Kündigungfrist weiterzuarbeiten, dann bittest Du halt Deinen Arzt um eine AU-Bescheinigung.
Und dann kannst Du Deine Kündigung gleich mit der AU-Bescheinigung an Deinen Arbeitgeber schicken.
Sorry - ich habe immer Probleme damit, wenn Kleinunternehmen chronisch unterbesetzt sind und sich dann Arbeitsplätze über Fördermittel des AA sponsern lassen und dieses Personal auch noch schlecht, herablassend behandeln.
Lieben Dank.
Das ermutigt mich etwas. Ich muss es einfach durchziehen und dann bin ich frei.
Ich merke einfach wie ich psychisch wieder runtergezogen werde und das kann so nicht weitergehen.
Zunächst mal mein Tipp, dass du den Begriff "krank machen" nicht benutzen solltest. Normalerweise ist es nämlich keine gute Idee, nach einer Kündigung mit dem gelben Schein zu kommen.
In deinem Fall scheinen die Umstände aber derart unzumutbar zu sein, dass du durchaus mit dem Arzt reden solltest. Möglicherweise ist bei dir der Zeitpunkt schon lange erreicht, dass deine Gesundheit angeschlagen ist. Das kann dir ein Arzt dann auch guten Gewissens bestätigen.
Du solltest dir auch keine Gedanken machen, wie dein Ausfall im Betrieb dann bewältigt wird. Wenn ein Betrieb dermaßen knapp kalkuliert, das Personal unter Druck setzt und auf der anderen Seite noch Geld von Staat kassiert, muss man kein Mitleid mit dem Betrieb haben.
vielleicht sind die froh, dass du kündigst ?
hast du denn die neue Stelle bzw. Arbeitsvertrag ? vorher nicht kündigen !
dann kann dir die Reaktion doch fast egal sein.
Ganz cool bleiben. Keine Emotionen zeigen. Warte einfach ab und schau ihm bei seiner Reaktion zu, wie immer die auch ausfällt. Du kannst dann, gelassen und ruhig sagen: Du bittest es zur Kenntnis zu nehmen, und arbeitest weiter bis Feierabend ist. Sollte er persönlich werden, oder laut, forderen ihn höflich auf, das Gespräch später weiter zu führen, wenn er wieder auf die professionelle Ebene gefunden hat.
Danke. Ich werde es versuchen. Bin leider sehr emotional, aber ich hoffe, dass es mir so gelingen wird.
Dann stell ihn Dir im Schlafanzug vor! ER hat ein Problem, nicht DU. Er hat sich nicht im Griff. Sein Verhalten sagt deutlich mehr über IHN aus, als über DICH
Das stimmt wohl.
Ich würde in dieser Situation nicht mehr arbeiten wollen so wie Du den Chef beschrieben hast.
Dein Arzt dürfte das auch befürworten.
Die zwei Wochen würden Dich wahrscheinlich erst recht fertig machen.
Ja, es war am Anfang echt gut, super entspannt bis er schlechte Laune bekam, die lässt er dann an mir aus.
Die Laune wird mit Deiner Kündigung garantiert noch schlechter.
Normalerweise rate ich nicht dazu sich während der Kündigungsfrist krank schreiben zu lassen, aber hier denke ich dass es besser ist.
Das denke ich auch und deswegen habe ich solche Angst davor morgen, aber ich muss da wohl durch.
Ich bezweifel es, da sie ja dann so gut wie alleine sind.
Nein, aber es ist eine Stelle vom Integrastionsamt und ich war die einzige Bewerberin. Die feste Zusage habe ich aber schriftlich.
Ich hab Angst vor dem Moment und frage mich, ob er schreien wird, was er sagen wird, usw. Einfach weil ich genau kündige, wenn mein Kollege Urlaub macht.