Aktien oder Fondsparen?
Hallo,
man bekommt ja aktuell kaum Zinsen auf Tagesgeldkonto oder auf Sparbuch. Daher überlege ich auf Aktien oder Fondssparen unzusteigen. Allerdings kenne ich mich da nicht gut aus. Was meint Ihr ist für mich die Alternative zum Tagesgeldkonto und Sparbuch? Ich möchte mich nämlich mich nicht nur auf dem Berater verlassen. Ich bedanke mich im Vorraus für die hilfenreichen Antworten
7 Antworten
Natürlich bringt Tagesgeld keine Zinsen und unterm Strich vernichtest Du Vermögen, da die Inflation höher ist.
Die Frage ist, ob Du damit ruhig schlafen kannst wenn Deine Anlage viel mehr schwanken wird als das Tagesgeld? Das Tagesgeld bleibt in der Regel stabil, es ändert sich nichts und Du kannst Dich jeden Tag erfreuen, daß Dein Geld noch da ist.
Aber wie würdest Du reagieren, wenn Plötzlich aus 100.000€ Deine Anlagen nur noch 60.000€ Wert sind, gerad weil die Börsen gefallen sind, wie es in den letzten Wochen geschehen ist? Denn so schaut es in vielen Depots aus, die in Aktien, Fonds oder ETFs investiert waren vor dem Crash und ihr Depot nicht abgesichert hatten. Mein Depot schaut auch nicht anders aus, nur daß ich nur 10% meines Vermögens in Aktien angelegt habe, sonst würde ich jetzt schon Depressionen bekommen. So sehe ich das locker und mein Vermögen ist zum größten Teil davon nicht betroffen.
Daher überlege Dir welchen Teil Deines Vermögens kannst solche Wertverluste über 50% zutrauen, ohne daß Du nervös wirst, denn die letzten Monate beweißen daß sowas durchaus möglich ist, wenn Du in die Falsche Aktie investierst.
Das kann Dir auch kein Berater sagen, da die meisten dem Berater bei der Bank nicht ihr ganzes Vermögen offen legen, sonder damit kommen, daß sie nun 20.000€ anzulegen haben und wissen wollen wie man es am besten anlegt. Kein Berater wird sich die Mühe machen eine Bestandsaufnahmen mit Dir zu machen und durch eine Vermögensanalyse Dir ein bestimmtes Produkt mit der geeigneten Risikoklasse raten. Ich schätze 60% der Berater um optimistisch z sein, vermutlich sind es viel mehr, wissen schon welches Produkt sie Dir anbieten bevor Du Dich vorgestellt hast, da sie den Auftrag haben ein bestimmtes oder zwei verschiedene Produkte zu fokussieren und aktiv zu verkaufen, wenn Du ihm die Wahl läßt. Da frage ich mich, worin dann die individuelle Beratung liegt von dem viele sprechen.
Daher kannst Du Dir zunächst mal anhören was Dir angeboten wird und dann selbst recherchieren, ob das Produkt wirklich zu Dir paßt und ob Du wirklich mit dem Risiko leben kannst.
Daher will ich Dir auch keine Vorschläge machen, obwohl ich sehr viele Ideen habe.
Mache Dich somit schlau was Aktien, Fonds und ETFs sind und welche es gibt und versuche selbst heraus zu finden welche zur aktuellen Börsenlage es wert sind zu kaufen, denn die Arbeit wird kein Berater für Dich machen, da er die Zeit nicht hat und es auch nicht machen will, denn für Deine Anlagesumme lohnt sich das nicht!
Du erwartest doch auch keine Beratung von einem Kioskverkäufer, wenn Du nur 1 oder 2 Schachteln Zigaretten kaufen möchtest. Das schaut anders aus, wenn Du 20 Stangen kaufen möchtest, denn dann nimmt erst ich gerne 5 Minuten für dich Zeit.
Daher brauchst Du schon ein Vermögen über ein paar 100.000€ damit sich der Berater auch länger für Dich Gedenken macht, denn er möchte Dich ja nicht als Kunde verlieren, daher wird es auch bemüht sein eine individuellere Lösung für Dich zu finden. Aber dafür brauchst Du auch die richtigen Berater, die die Zeit dafür haben, wie zum Beispiel das Private Wealth Management der Deutschen Bank die nur vermögende Kunden betreuen. Ab welchen Betrag weiß ich jetzt nicht, aber es werden schon ein paar 100.000€ sein die anzulegen sein sollen. UNd dazu gehörst Du nicht, daher rate ich Dir Dir selbst Wissen anzueignen, bevor Du solche Wertpapiere kaufst, denn die Beratung und Aufklärung ist durch die Berater so gering und effizient die aber dazu reicht Dich zum Kauf zu überzeugen. Aber verstanden hast Du es danach dennoch nicht und die Risiken kennst Du dann auch nicht, sondern Du weißt vielleicht nur, daß es auch mal 50% weniger sein wird. Aber das wird er Dir auch nicht auf die Nase binden, denn 50% Verlust ist zu abschreckend und die meisten würden dann eben nicht kaufen, daher spricht der Bankkaufmann nur von Schwankungen im Wert, die aber wieder aufgeholt werden können, um dich nicht zu erschrecken. Denn niemand hat ja Angst vor kleine Wellen, im Gegenteil das macht sogar Spaß sich in die Wellen zu werfen. Aber daß die Welle auch mal 10 oder 15 Meter hoch sein kann und Dich umbringen können, wird Dir nicht gesagt.
Ich will Dich nicht vom investieren in Wertpapieren abbringen, denn langfristig macht das schon Sinn und kann auch ertragreich und sicher sein, wenn man es richtig macht und nicht alles auf ein Pferd setzt.
Ich stand kürzlich vor der gleichen Frage, ich habe mich bei verschieden stellen u.a. meiner Hausbank beraten lassen. (Was das ganze allerdings nicht besser gemacht hat, ich habe vor lauter Bäumen immer noch nicht den Wald gesehen)
Am Ende habe ich dann meinem Steuerberater vertraut, der mir empfohlen hat das Vermögen möglichst breit zu streuen, sprich Aktien, Immobilien, Fonds und etwas Edelmetalle...
Am Ende kommt es natürlich auch immer darauf an, wie viel Vermögen man zum anlegen hat.
Falls du einen Steuerberater deines Vertrauens hast empfehle ich dir einfach mal mit ihm darüber zu sprechen. Die beraten häufig auch in Vermögensfragen.
Ich muss wohl dazu sagen, dass ich als Bauingenieur alles andere als versiert in Sachen Geldanlage bin, sondern einfach nur auf den Rat meines Steuerberaters vertraut habe, weil seine Schilderungen in meinen Augen Sinn gemacht habe. Er hat mir auch nicht explizit irgendwelche Produkte empfohlen, sondern mir Optionen verschiedener Anbieter aufgezeigt, sodass ich davon ausgehen kann, dass er auch nicht darauf aus war irgendwelche Provisionen zu kassieren. Deine Erfahrungen mögen andere sein aber ich bin mit meinen Anlagen jedenfalls zufrieden. Ich wollte zunächst alles in Immobilien stecken, weil das mein Metier ist, bin aber rückblickend heilfroh, das auf Anraten meines Steuerberaters nicht getan zu haben.
Ich würde meinen Steuerberater in Geldanlagen nie fragen, denn das ist nicht der geeignete Ansprechpartner für. Die meisten haben von Finanzanlage gar keine Ahnung. Und wer Ahnung hat aus irgend welchen Gründen, der ist nicht auf dem Laufenden.
Es kommt darauf an, ob Du in einen breiten Topf sparen möchtest (ETFs, Fonds) oder in Einzelwerte (Aktien). Je nachdem kannst Du dort dann direkt investieren oder einen Sparplan laufen lassen.
Ich denke, dass es für Dich lohnenswert sein kann, wenn Du Dich etwas näher mit der gesamten Thematik beschäftigst. Fernab von meiner und den anderen Antworten, weil man sich primär nicht auf andere verlassen sollte, sondern auf sich selbst und damit man das gesamte Feld letztendlich besser beurteilen kann ist es sinnvoll, wenn man selbst einige Grundlagen / Fachwissen in dem Bereich gesammelt hat.
lg
Das hängt davon ab was du mit dem Geld vor hast, wenn du es mindestens 5 Jahre (Besser 15 Jahre) lang nicht benötigst und du dich nicht groß mit dem Thema auseinandersetzen willst, dann sind ETFs und Fonds am besten geeignet, wenn dich das Thema sehr interressiert dann kannst du später auch Aktien kaufen.
Wenn du allerdings das Geld inerhalb der nächsten 5 Jahre brauchst, dann solltest du beim Tagesgeld und Sparbuch bleiben
Kleine Beträge => Fonds
ab 25.000 EUR => Einzeltitel
Günter
Ich würde die Grenze auf 100.000€ für Einzeltitel hoch setzen, sonst kann man kleinere Beträge in 3 oder 4 ETFs aufteilen.
Steuerberater dürfen nicht in Kapitalanlage beraten. Gute wissen das und machen es auch nicht. Einige arbeiten mit dubiosen Graumarktvermittlern zusammen.
Das schlimmste Portfolio, das ich jemals gesehen habe, war das eines Steuerberaters.