ADAC Reiserücktrittsversicherung zahlt nicht, kann ich etwas dagegen tun?
Guten Tag,
vor circa 2 Wochen hätten meine Freundin und ich eine Reise nach Venedig gehabt. Dazu schlossen wir beide eine ADAC Reiserücktrittsversicherung bis 1000Euro Basis ab, hätten aber nicht daran gedacht, das wir auf diese mal wirklich zugreifen müssten. Nun kam es hart auf hart, meine Freundin bekam drei Tage zuvor eine Gastroenteritis, ihr ging es dreckig und der Arzt verschrieb ihr eine Woche Bett mit Diät und Medikamenten, schrieb sie krank und füllte nebenbei auch das notwendige Formular für die Reiserücktrittsversicherung aus, da er von einer Reise absah. Wir bedauerten das sehr, denn das Sparangebot was wir für die Reise nutzen wollten, bekommen wir sicher nicht so schnell wieder.
Nun kam folgende Antwort vom ADAC:
"Sehr geehrter Herr .....
Die ADAC_ReiserücktrittsVersicherung bietet Ihnen einen umfassenden Schutz vor dem finanziellen Risiko einer Reisestornierung. Vorraussetzung dafür ist, dass die Reise aus einem versicherten Ereignis storniert wurde. Zu diesen genannten versicherten Ereignissen zählt unter anderem die unerwartete schwere Erkrankung.
Eine schwere Krankheit ist nicht nachgewiesen, wenn bei der Diagnose Gastroenteritis lediglich ein Behandlungstermin stattgefunden hat, und das vorgelegte ärztliche Attest keine Hinweise auf Feststellung für einen schweren Krankheitszustand enthält.
Bitte haben Sie daher für unsere Entscheidung Verständnis, aber eine positive Mitteilung ist nicht möglich.
Mit freundlichen Grüßen Ihr ADAC Schadenteam"
Nun habe ich einmal in meinem Leben auf so eine Reiserücktrittsversicherung zugreifen müssen, und die stellen sich quer. Mit der Krankheit konnten wir definitiv nicht reisen, war einfach zu gefährlich meines Erachtens, also sind wir sofort bei Feststellung zum Arzt gegangen und haben alles für die Reiserücktrittsversicherung abgewickelt. Im Laufe der Urlaubswoche erholte sie sich dann langsam bis zur vollständigen Genesung, wir sahen es also nicht für notwendig an, noch einmal zum Arzt zu gehen, wenn doch alles weg war.
Haben wir jetzt schlicht und einfach Pech gehabt und können nichts machen oder gibt es da vlt doch noch einen Weg ? Denn eins steht fest, fair ist das nicht, man zahlt für eine Leistung und wenn man sie wirklich mal benötigt und nichts dafür kann, bekommt man sie nicht...
Über eure Antworten bin ich überaus dankbar Liebe Grüße
7 Antworten
Ich würde mich mittels Beschwerde noch einmal direkt an den zuständigen zuständigen Vorstand wenden und den Sachverhalt in netten Worten vortragen. Vielleicht lässt sich der damalige Arzt ja auch noch einer schriftlichen Stellungnahme überreden. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Ablehnung von Schäden bei Grenzfällen auch abhängig vom jeweiligen Sachbearbeiter ist und das es nie schadet über eine Vorstandsbeschwerde noch einmal Druck zu machen, wenn man sich sicher ist im Recht zu sein.
Viel Erfolg!!!
Vielen Dank für den Stern und ich hoffe, dass die Konfrontation mit dem Reiserücktrittversicherer inzwischen zu Euren Gunsten beendet wurde. :-)
Also, was Deiner Freundin hier passiert ist, das ist natürlich schade.
Für Deine Person muss die Versicherung nicht zahlen. Du hättest die Reise antreten können. Was Deine Freundin angeht, da solltet Ihr ggfs. noch einmal nachfassen. Aber ich vermute, so wie die Versicherung sich hier windet, wird das einen schwierige Sache.
Demnach würde es sicherlich Sinn machen nicht auf die vollen Kosten zu pochen, sondern nur anteilig. Mit diesem Ansatz würde ich das Thema noch einmal mit Vernunft angehen und hier auch nicht den Dialog mit Hänschen, sondern auch mit Hans aufnehmen.
Ja, das ist ein Grund, weswegen ich diese RRV für absoluten Unsinn halte. "Schwere Erkrankungen" u.ä. sind relativ dehnbare Begriffe, die legen das natürlich zu ihren Gunsten aus.
Nachdem wir letztlich mehrmals in den Widerspruch (schriftlich) gingen und vom Arzt eine weitere Bescheinigung über die Krankheit einreichten, wurde die Leistung durch den ADAC Mitarbeiter weiterhin verweigert. Der nächste Schritt wäre dann ein Anwalt gewesen sowie die Einleitung rechtlicher Schritte, doch das war uns als Studenten ohne viel Geld in der Rückhand zu risikoreich, weshalb wir aufgaben. Es war wirklich ärgerlich, da wir uns einerseits auf die Reise gefreut hatten, andererseits aber auch, weil es für uns nicht wenig Geld war. Da es sich aber um einen relativ preiswerten Trip von 300-400€ handelte, waren es uns eventuelle Mehrkosten durch den Anwalt nicht wert. Bei einer teureren Reise hätte es wohl anders ausgesehen. Wir werden jedenfalls keine Reiserücktrittsversicherung beim ADAC mehr abschließen.
LG
Das ist beim ADAC üblich. Diese Versicherung kann man sich leider sparen. Die zahlen selbst bei berechtigtem Leistungsanspruch erst mal nicht.