Welchen Anteil Eures Depots würdet Ihr im Oktober 23 für einen Dax-Put-Optionsschein einsetzen?

Der Sinn der Frage erschließt sich mir nicht so ganz.

Zunächst mal würde man mit einem PUT ja gegen den DAX absichern. Was ist mit Portfolioanteilen, die sich an europäischen, globalen oder Emerging/Frontier Markets Indexen orientieren?

Die Kosten für eine PUT-Absicherung sind je nach Wahl des Instruments vielleicht bei 5% des Portfoliowerts. Das wäre aber nicht unbedingt zu 100% verloren, denn man würde die PUTs ja auch absichern, sollte der zugrundeliegende Index plötzlich raketenartig steigen.

Die Risikoprämie, die man bereit ist zu zahlen, ist dann der maximale Verlust, den man erleidet, wenn der entsprechende Index steigt und nicht fällt. Nur bei Knock-Outs würde man ggf. den gesamten Einsatz verlieren - dort ist aber die Kostenstruktur auch anders als bei Optionsscheinen.

Anstelle des Kaufs von PUTs kannst Du doch auch warten, bis Dein gewünschter Index tief genug liegt und dann kaufen... das läßt sich mit einer Limitorder recht einfach erreichen. Du partizipierst dann an den nachfolgenden Anstiegen - die ja bei wesentlichen Aktienindexen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf 10+ Jahre Perspektiven der Inflation folgend stattfinden.

Long/Short Optionsscheine würde ich ohnehin nur für ein kurzfristiges Trading einsetzen - schon über Nacht ist es gefährlich, über Wochenenden noch mehr. Erwartest Du erhöhte Volatilität, so kannst Du durch PUT/CALL-Kombinationen davon auch profitieren. Das ist aber Trading, nicht Investment. Für harmlose Privatanleger nicht zu empfehlen.

Für eine kurzfristige Absicherung wären ggf. auch Short-ETFS eine Option. siehe zB hier: https://investmentfonds.blog/in-stuermischen-zeiten-depotabsicherung-mit-etfs/

Alternativ käme aktuell ein ÖL-ETF in Frage, welcher mutmaßlich stark gewinnen würde, wenn der Nahost-Konflikt eskaliert.

Geht man von steigenden Kursen aus, investiert man in Aktien. Ansonsten gibt es genug andere Anlageformen.

Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Optionsschein gekauft, denn daran verdienen in den meisten Fällen nur die Emittenten.

Kinder und Anfänger spielen. Profis legen Geld an.