Geld wird aus der Türkei nach Deutschland überwiesen (privates Darlehen), wie entgeht man der Einstufung als Schenkung, obwohl es sich um einen Kredit handelt?
Hallo Freunde, Meine Mutter hat vor sich eine Eigentumswohnung in Deutschland zu kaufen. Der Kaufpreis für die ETW beträgt 148.000 Euro plus Maklerprovision . Nun hat sie die Möglichkeit ein Privates Darlehen (Kredit) zu günstigen Konditionen von ihrem Sohn aus erster Ehe zu erhalten, dieser lebt und Arbeitet in der Türkei. Er würde meiner Mutter das Geld, umgerechnet 180.000 Euro von einem Konto aus der Türkei nach Deutschland überweisen.
Nun zu meinen fragen auf die ich hier hoffentlich eine Fachkundige Antwort bekomme.
Was muss hierbei beachtet werden. Meine Mutter ist langjährige Kundin bei der Bank, würde es eurer Meinung nach zu einer "Geldwäsche Anzeige" kommen von der ja immer wieder zu hören ist?
Als Verwendungszweck wird "Darlehen" angegeben. Sollten wir trotzdem vorsichtshalber einen Kredit Vertrag mit meinem Bruder abschließen und somit sicher gehen? Nicht das der Fiskus den Betrag für eine Schenkung hält und dann Schenkungsteuer darauf erhebt.
Wie hat so ein Vertrag auszusehen, kenne mich gar nicht mit diesen ganzen Sachen Paragraphen Formalitäten usw aus. Wir wollen halt nur sicher gehen. Wie hoch soll der Darlehenszins angesetzt werden um den Verdacht auf Schenkung aus dem Weg zu räumen
Muss das bei einem Notar gemacht und beglaubigt werden?
Vielen Herzlichen Dank für alle eingehenden Antworten und Informationen.
5 Antworten
Einen Musterkreditvertrag findet Ihr hier:
http://www.finanztip.de/muster-darlehensvertrag/
Wenn man der Bank (insbesondere, wenn man die lange kennt), sagt, da kommen X Euro von meinem Sohn aus der Türkei als Darlehen für meinen ETW Kauf, gibt es keine Probleme.
Deine Mutter kann sogar, wenn sie für die Sicherheit 490,- Euro ausgeben mag, eine Grundschuld für ihren Sohn eintragen lassen. Dann ist es ganz sicher, dass es ein Darlehen ist.
Wegen der dann ja auch sehr hohen Sicherheit könnten sie auch auf 1,5-2,0 % Zinsen runter gehen, weil das banküblich ist. Natürlich höher, wenn wirklich mehr gezahlt werden sollte
Übrigens neben den Kosten für den Notar, den Makler, das Grundbuch, die Grunderwerbsteuer nicht vergessen. die kann je nach Bundesland bis zu 6,5 % betragen.
Wenn sie das Geld bei einer Bank leihen würde, so würde sich die Bank das Darlehen mit Eintragung einer Grundschuld auf dem Objekt absichern lassen. Das wird im Grundbuch eingetragen, damit ist klar dokumentiert, das ein Darlehen gewährt wurde. Dies würde bei den Angaben, die Du gemacht hast, ca. 490,- Euro kosten.
Da ein Darlehen, was grundbuchlich gesichert ist, eine sehr hohe Besicherung hat, sind für solche Darlehen die Ziunsen immer geringer. Suche mal nach Bauzinsen in Google. das beginnt bei ca. 1,5 %, ein normales Darlehen selbst bei guter Bonität nicht unter 4 %.
Obwohl Du wfwbinder schon mit dem Stern der hilfreichsten Antwort ausgezeichnet hast, stellst Du die Frage neu ein?
Was möchtest Du denn noch hören?
Möchtest Du noch etwas von ihm wissen, kannst Du das über die Komplimentfunktion machen.
ja mit den sogenannten Privaten Darlehn ist das so eine Sache. Wir kennen das alles von Xristian XWulf. Solche Verträge kann man jederzeit abschließen und auch rück-datieren wie inzwischen jeder weis. Wenn es tatsächlich so ist sollte man sich absichern und den Vertrag auch in Schriftform aufsetzen und entsprechend hinterlegen.
Mal ehrlich, nun hast du schon X- gute und brauchbare Antworten bekommen. Was fehlt denn noch zum Durchbruch ?
Lies dir alle Antworten hier noch einmal in Ruhe durch und auch diese nicht zu vergessen :
http://www.123recht.net/forum_topic.asp?topic_id=493302&ccheck=1
dann wird's schon ! ;-)))
Was meint ihr zu diesem Vertrag hier (Danke wfwbinder) :
http://www.finanztip.de/muster-darlehensvertrag/
Könnte man den so Übernehmen?
Zinsen würde man bei ca 4% p.a ansetzen.
Die Darlehenssumme würde 180.000 Euro betragen.
Tilgung wäre nicht in Monatsraten sondern mit "Endfälligkeit" sprich, nach Möglichkeit würde man zb ein Grundstück verkaufen und mit dem Betrag dann die Schulden bzw einen Teil davon begleichen.
Eine Grundschuld ins Grundbuch der Immobilie würde man nicht eintragen lassen aber dafür ein Notarielles Schuldanerkenntnis erstellen.
Könnte man das ganze so gestalten?
Gäbe es mit so einem Privatdarlehensvertrag probleme mit dem Fiskus?
Wenn man ein notarielles Schuldanerkenntnis macht, braucht man keinen Darlehensvertrag mehr. Ich würde dann alles in das Schuldanerkenntnis einfügen. Also die Verzinsung und die Rückzahlungsregel.
Übrigens, wenn man keine Grundschuldeintragung vornimmt, kann man die Regelung, dass beim Verkauf das Darlehen tilgen muss unterlaufen. Ohne die GRundschuldeintragung kann ich die Immobilie verkaufen, ohne dass der Kreditgeber das merkt.
Liebe/r MaxximumSpeed,
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Viele Grüße
Ria vom finanzfrage.net-Support
Wfwbinder, ich danke dir vielmals. Könntest du mir bitte noch folgendes erklären, kenne mich in so etwas leider nicht aus:
"Deine Mutter kann sogar, wenn sie für die Sicherheit 490,- Euro ausgeben mag, eine Grundschuld für ihren Sohn eintragen lassen. Dann ist es ganz sicher, dass es ein Darlehen ist.
Wegen der dann ja auch sehr hohen Sicherheit könnten sie auch auf 1,5-2,0 % Zinsen runter gehen, weil das banküblich ist. Natürlich höher, wenn wirklich mehr gezahlt werden sollte"