Eure Meinung zu Deutsche Finance Group und deren Fonds?
Hallo,
eigentlich sieht meine finanzielle Situation für mein Alter (28J.) nicht so schlecht aus, wichtig ist mir halt auch der Vermögensaufbau.
So sieht derzeit mein mtl. Anlagekonzept aus:
Immobilien:
- 800€ Tilgungsrate in selbstgenutzte Wohnung (abbezahlt in 8J. ohne Sondertilgung)
Altersvorsorge:
- 40€ in steuerfreie LV
- 162€ in fondsgebundene Riesterrente
- 90€ in private RV
Investition über Finanzberater:
- 200€ in geschlossener Unternehmensbeteiligung bis 2031 (sieht sehr gut aus)
- 400€ in diverse Fondssparpläne
Eigentinvestitionen:
- 500€ in Fondssparpläne und ETFs
- 400€ auf Tagesgeld
Mit dem Finanzberater bin ich zwar zufrieden, wollte ihm aber nicht gleich mein ganzes Vermögen anvertrauen (daher die komische Splittung).
Nun hat mir mein Finanzberater eine besondere Investition vorgeschlagen, die wäre:
AGP Fund III der Deutsche Finance Group (Link: http://deutsche-finance.de/335/de/investitionsstrategien/advisor-global-partners-fund-iii.html)
Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Immo-Fonds auf 10J. angelegt. Mögliche Summen lägen bei 15.000€ bis 25.000€, d.h. Einmalbetrag+mtl. Rate. Das Konzept hört sich nicht schlecht an und natürlich werben sie kräftig dafür, nur verunsichert mich insbesondere der Punkt "geschlossen". Andererseits haben die Vorgänger z.T. über 10% p.a. nach Steuern+Gebühr erwirtschaftet. Auch der AGP III steht nach aktuellen Zahlen bei ~8-9% p.a. nach Kosten.
Vorteile sehe ich darin, dass der Fonds ähnlich einer Unternehmensbeteiligung unabh. von der Börse agiert. Doch habe ich schon sehr viel Negatives über geschlossene Fonds gehört.
Meint ihr ich sollte von dem lieber die Finger weglassen?
Ich muss mich bis zum 24.11. entscheiden, weil dann der Fonds schließt.
4 Antworten
Zunächst mal: zur Deutschen Finance Group und deren Qualität kann ich nichts sagen, da mir diese Gesellschaft bisher noch nicht untergekommen ist.
Der angebotene Fonds ist ein Private-Equity-Pool für Immobilien- und Infrastruktur-Investitionen, der sich an größeren Zielfonds beteiligt. Die Gesellschaft hat also ihren wesentlichen Aufgabenbereich in der Bündelung der Privatanleger als Einzelinvestor in einem anderen PE-Fonds. Das ist durchaus eine übliche Vorgehensweise in diesem Bereich.
Die Qualität des Investments hängt also von den Zielfonds ab. Die Rendite wird weiterhin wesentlich durch die Verwaltungskosten der Deutschen Finance Group beeinflusst. Manche Verwaltungskosten fressen die Rendite der Zielfonds (die durchaus beachtlich sein kann) locker auf.
Das Problem sind nicht geschlossene Fonds an sich oder die Formen dieser Investments, sondern die schwarzen Schafe in diesem Markt. Hier kann schnell viel Geld verlorengehen, wenn man zu gierig ist, zu unerfahren und zu wenig das Angebot prüft (bzw. prüfen kann). Aufgrund der Besonderheiten und damit impliziten Risiken bei geschlossenen Anlagen lassen sich betrügerische Absichten zum Nachteil der Anleger gut verstecken. Ob es sich nun bei der Deutschen Finance Group um ein Schaf oder einen Wolf handelt, vermag ich Dir nicht zu sagen... das wäre anderweitig zu erheben. Insbesondere sagt die Historie anderer Fonds, die in ganz andere Zielfonds investieren, wenig über die Qualität dieses von Dir betrachteten Fonds aus. Achte in den Geschäftsberichten daher auf die Verwaltungskostenhöhe!
Der Immobilienmarkt ist eigentlich ein recht robuster Markt, der auch kurzzeitige Dips der Wirtschaft puffern kann. Ein Investment kann hier sehr solide und ertragsreich sein. Es wäre jedoch genau zu prüfen, welche Anlageregion, ob gewerbliche oder Wohnimmobilien, welche Lagen, welche Mietstände, welche Währungsrisiken etc. bestehen. Die Informationen hierzu sind mir auf dem Deutsche Finance Group Site noch etwas zu dürftig. Die genannten Renditen entsprechen jedoch durchaus PE-Immobilienfonds (6-10%).
Die Investition in geschlossene Fonds ist daher primär eine Vertrauensfrage. Es ist Vorsicht angebracht, aber man sollte dieses Instrument nicht generell verteufeln. Immerhin sind in Europa ca. 30% des Kapitals in nicht börsennotierten Unternehmen PE-Investments.
Ich bin derzeit in zwei PE-Fonds investiert, die nach dem von Dir genannten Modell arbeiten (einer für VC für IT-Startups in New York [Return ca. 15% p.a.], einer für Wohnimmobilien aus Foreclosures in USA [Return gut 8% p.a.]), sowie einem asiatischen Hedgefonds [Return knapp 10% p.a.]. Meine Erfahrungen waren bisher durchweg positiv, wohl auch aufgrund der Tatsache, daß ich diese Fondsmanager persönlich kenne - z.T. vom Studium her.
In jedem Fall solltest Du meiner Meinung nach nicht mehr als 10% Deines Vermögens in ein einzelnes Investmentvehikel stecken. Bei riskanteren Investments würde man das sogar auf 1-2% herunterschrauben. Je höher die Risiken (insbesondere eines Totalverlusts oder einer Nachschußpflicht) liegen, desto geringer wird man den Portfolioanteil wählen.
Mit 28 wird bei Dir vielleicht irgendwann eine Familiengründung oder ein Hausbau anstehen. Bedenke, daß geschlossene Beteiligungen bei Banken als Sicherheiten sehr unbeliebt sind, da diese nicht fungibel sind. Investierst Du also nun in eine solche Struktur, kann das auf 8-10 Jahre durchaus positiv verlaufen (Seriosität und Kosteneffizienz des Anbieters, sowie Qualität der Zielfonds/Beteiligungen vorausgesetzt), bindet jedoch Dein Kapital über diese Zeit auf jeden Fall.
Danke für diese detaillierte und objektive Darstellung.
Mir ist schon klar, dass ich vo den Megarenditen der Zielfonds als Kleinanleger nicht viel sehen werde. Aber 6-8% p.a. sind heutzutage schon richtig Klasse, wenn das nach Kosten bei mir hängen bleibt, hätte sich die Anlage schon richtig gelohnt.
Meine aktuelle Wohnung habe ich mir 2010 geleistet und habe dabei recht viel Kapital investiert. Ich sehe sie auch nicht als Investmentobjekt, sondern als Luxus mit Freiraum, den ich mir gönnen wollte. Ergo habe ich meine Sparpläne 2011 umstrukturiert und neu begonnen. Über die langfristige Entwicklung mache ich mir weniger Sorgen, aber in den letzten beiden Jahren empfand ich es schon irgendwie krass, wie sehr sich politisches Wirrwarr auf die Börse auswirkt.
Für Aktienanleger waren die letzten beiden Jahre durchaus auch lukrativ. Aber für solch einen Handel habe ich einfach nicht das Know-How und die Zeit. Mir bleiben eben nur Sparpläne und ich möchte da halt möglichst streuen.
Den geschlossenen Fonds sehe ich daher nur als Alternative und nicht als das Heilmittel. Meinem Finanzberater vertraue ich nicht uneingeschränkt, aber bisher bin ich positiv gestimmt. In den Fonds würde ich max. 100-150€ mtl. investieren und einmalig 5000-7500€ zahlen. Die Laufzeit beträgt 10J.+2J. Festlegung.
Ich werde mir das noch weiter überlegen, denn der Punkt Geschlossen stört mich schon. Auch ist sicher, dass es Kosten geben wird, aber die Rendite ist wie immer unsicher. Doch da ist auch das Problem, ohne Risiko gibt es heutzutage leider kaum Rendite. Fondssparpläne sind zwar toll, aber wie so oft im Leben braucht man das Geld eh dann, wenn der Kurs gerade im Keller ist. An vermietete Wohnungen habe ich auch schon gedacht, aber für mich persönlich zu stressig. Ich habe nicht mal Angst vor Mietnomaden, aber als Eigentümer muss ich halt für den Mieter immer verfügbar sein.
Und Familiengründung wird sicherlich/hoffentlich ein Thema, das habe ich schon vor. Aber Hausbau liegt bei mir eher weiter hinten auf der Liste. Ich bin ganz zufrieden mit einer ETW und bin ich handwerklich eher ungeeignet für ein Haus. Und falls ich doch einen Bankkredit brauchen werde, so habe ich ja noch die ETW als Sicherheit.
Ich muss mir das wohl noch gründlich überlegen, die Unentschlossenheit ist groß.
Die "Untersuchungen" von KMI und Check solltest du nach meienr Überzeugung getrost einfach vergessen. Sie geben aus meiner Erfahrung keinerlei Hinweis darauf, ob eine Rendite zu erwarten ist oder Totalverlust droht. Der Hinweis z. B. auf Seite 2 oben bei Check ist so ernst zu nehmen wie die Risikohinweise im leider nicht bereitstehenden Prospekt des AFP III.
Die schauen sich die Sachen an und je nachdem, wie "kooperativ" der Initiotor ist, entsteht eine gute Bewertung. Man Verdient ja nicht an Abonnenten oder kennst du wen, der für die "Auswertungen" Geld bezahtl??? Das es so ist siehst du am stärksten, wenn eine Gesellschaft, die gerade mal ein paar Jahre besteht und noch keinerlei Historie hat in den Himmel gelobt wird.
Dazu hast du und vielleicht auch den Berater das Produkt nicht verstanden. Es handelt sich nicht um einen Immobilienfonds. Es ist ein Dachfonds, der nur in (geschlossene) Zielfonds investiert. Das kann eine Immbilie, ein Flugzeug, ein Schiff oder ein Autobahnabschnitt sein, es kann aber auch wesentlich exotischer sein. Bei Immobilien liegen die realistisch mit Top-Immobilinen derzeit erreichbaren Renditen bei - nach Kosten aber ohne Kosten des Dachfonds - um die 2 - 3 %. Schiffe sind in der Krise und auch sonst wird es - jetzt nach Kosten des Dachfonds - richtig schwer, auch nur renditen über Festgeldniveau zu erreichen.
Sicher ist, dass im Zielfonds und in Dachfonds Kosten anfallen und sicher ist, dass der Ausstieg vollkommen in den Sternen steht. Ich denke, dass man sich im hause der Deutsche Finance auch wenig Gedanken darüber macht, weil das nach ihrer Zeit passieren wird. Die DFG hat noch nie einen Fonds beendet. Dass also Immobilien, Flugzeuge, Schiffe und anderes nach 20 Jahren oft wesentlich wenige wert ist als prognostiziert, wird erst in vielen Jahren ein Thema. Sie haben aus meienr sicht auch mit anderen Themen keine Erfahrung. Anfängerfehler bei der Auswahl des Zielfonds sind dann, wenn die Provision stimmt, nach meiner Überzeugung vorprogrammiert.
Die Warscheinlichkeit, dass du damit für dich und nach Abschluss des Investments eine höhere Rendite erzielst als mit einem vernünftigen Portfolio offener Fonds geht gegen null. Sicher ist nur, dass du in der Zeit nicht ohne hohen Verlust an das Geld kommst und fast ebenso sicher, dass es mit der Anlage früher oder später Stress gibt. Nicht gerade gering ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass dein Leben eine Wendung hin zum Wickeltisch nimmt. Dadurch können deine geschlossenen Beteiligungen schnell das einzige sein, das du noch an anlagen ahst. Alles andere kann man eher einfach als Eigenkapital für eien Immobilie einsetzen.
Bei deinem Portfolio fällt der Sparplan in einen geschlossenen Fonds auf. An sich ein Unding! Kann man den beenden? Du legst aber monatlich auch sonst noch weitere 1.300 € zurück, mit denen du beim Investment in ein auf deine Bedürfnisse angepasstes Portfolio aus offenen Fonds richtig viel Spaß haben kannst. Für diese Kategorie gibt es - ich vermute aml - in deiner Stadt Spezialisten, die nichts anderes machen und auch höchste Rabatte auf den Ausgabeaufschalg gewähren. Da gehörst du hin.
Wenn du dir die möglichen Renditen und die Streuung im AGPIII anschaust, muss dir klar sein, dass du in einigen offenen und von ausgezeichneten Vermögensverwaltern verwalteten Fonds wesentlich mehr Streuung hast. Du hättest in der Vergangenheti auch mehr Rendite gemacht als die DFG für möglich hält und es spricht wenig dafür, dass du - bei Investment im Sparplan - genau das erreichen wirst.
Geschlossene Fonds braucht kein Mensch!!! Außer bei Beratern, die daran verdienen und teilweise selbst viel zu wenig Erfahrung haben, sind sie zurecht unbeliebt und viele, die vor 30 Jahren in deiner finanziellen Situation waren sind nur wegen geschlossenen Fonds heute in einer, in der sie bis zur Rente arbeiten müssen.
Bin gerade am Stöbern auf diesen alten Eintrag gestoßen. Mein Berater hat mir vor Jahren schon u.a. auch die Deutsche Finance gezeigt - ich habe auch dort investiert. Mir geht es anscheinend wie den anderen, die dort Geld angelegt haben, ich bekomme von Anfang an regelmäßig genau die versprochenen Rückzahlungen pünktlich auf mein Konto. Vor vier Wochen habe ich nochmal eine Geldanlage dort gemacht - beim gleichen Berater wie damals. Offensichtlich vertrauen gerade die "Großen" der Deutschen Finance seit vielen Jahren sehr viel Geld zum Investieren an. Ich habe nichts vergleichbares gefunden, wenn man ohne Aktien investieren will.
Zu Deutsche Finance Group kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Fakten ersetzen bekanntlich jede Theorie. Ich hatte den ersten Fonds gezeichnet. Dieser ist bereits mit Rendite gem. Prognose ausgezahlt worden. Von daher kann ich nur bestätigen, dass alles gut funktioniert hat.
Mittlerweile bin ich in einen weiteren Fonds des Anbieters investiert, welcher regelmäßig ausschüttet.
Das kann ich nur bestätigen, was du da schreibst. Es gibt nichts besseres als der Beweis. Die Deutsche Finance Group hat sich auch sehr gut entwickelt. Über 7 Milliarden verwaltetes Vermögen spricht auch eindeutig für sie. Da sind institutionelle Kunden wie die UBS, EON, Blackstone, Goldman Sachs, WWK, BVK usw. mit Millionenbeträgen investiert -> siehe: https://www.deutsche-finance-group.de/investment-plattform/institutional-partners/
Das Außergewöhnliche ist hier, dass du als Privatanleger zusammen mit den Institutionellen im gleichen Investment investiert bist. Das ist wirklich einzigartig!
Außerdem ist die Deutsche Finance Group mit einer eigenen Kapitalverwaltungsgesellschaft voll reguliert und von der Bafin beaufsichtigt. Sie legen im Publikumsbereich nur vollregulierte „Alternative Investmentfonds“ auf (geregelt nach dem Kapitalanlagegesetzbuch).
Selbstverständlich soll keiner 100% seines freien Vermögens in AIF‘s legen, aber zur Diversifikation sind diese hervorragend geeignet.