Arbeitgeber rechnet immer nur 160 Stunden monatlich ab obwohl ich mehr arbeite?
Ich habe eigentlich einen Festvertrag bei dem ich monatlich 2000 € ausgezahlt bekomme. Meine Probezeit ist abgelaufen ich bin also fest eingestellt in Vollzeit.
Im Januar hat mir mein Chef einfach so am Monatsende mitgeteilt dass er sich meinen Lohn nicht mehr leisten kann. Er soll wohl einen Risikobeitrag für Bauarbeiter Zahlen der extrem hoch ist diese wollte er erstmal auf mich umwälzen. Nachdem ich mich weigerte die sind zu bezahlen da im Internet stand dass der Arbeitgeber diesen leisten muss meinte er das ich ab jetzt auf Stundenbasis arbeiten soll obwohl ich den Monat Jannuar schon durchgearbeitet habe, hatte ich das so hingenommen.
Wir haben aber nichts unterschrieben also es gibt keine Vertragsänderung mein alter Vertrag gilt eigentlich weiter.
Jetzt haben wir Mai und ich habe seit Januar auf Stundenbasis gearbeitet. Nun habe ich meine Abrechnungen bekommen und festgestellt dass mein Chef mir immer nur maximal 160 Stunden berechnet das macht seit Januar ein Minus von 62 Stunden die ich quasi als Überstunden geleistet habe.
Nun würde ich mich gerne mit ihm zusammensetzen und diese Angelegenheit klären da mir und meiner Familie das Geld einfach jeden Monat fehlt.
Meine Frage ist welche Paragraphen greifen was könnte ich ihm nennen?
Wie könnte man die 62 Stunden die ich jetzt seit Januar mehr gearbeitet habe abrechnen?
Ich würde mich sehr freuen wenn ich hier kompetente Antworten bekommen könnte ich möchte an das Gespräch vorbereitet mit stichfesten Argumenten reingehen.
Vielen Dank
3 Antworten
Wenn der Arbeitgeber wegen finanzieller Engpässe den Lohn nicht zahlen kann bzw. will, so ist das betriebliches Risiko und somit sein Problem. Er hatte die Gelegenheit, vor der Krise finanzielle Rücklagen aufzubauen, was jeder Unternehmer tun sollte.
Aus dem Arbeitsvertrag ergeben sich für beide Seiten Rechte und Pflichten die einzuhalten sind.
Ich würde mich auch nicht bei einer Tasse Kaffee mit ihm zusammensetzen.
Schalte einen Anwalt für Arbeitsrecht ein und verklage den Arbeitgeber auf Erfüllung des Vertrags und rückwirkende Zahlung. Das kann sogar bis zur Pfändung seines Geschäftskontos gehen. Eventuell bist du auch nicht zur Leistung von Stunden verpflichtet, die dir mutwillig nicht bezahlt werden.
Bei Geld hört die Freundschaft und das verständnisvolle Verhalten auf.
Sollte der Betrieb groß genug sein, so hast du Kündigungsschutz.
festgestellt dass mein Chef mir immer nur maximal 160 Stunden berechnet das macht seit Januar ein Minus von 62 Stunden die ich quasi als Überstunden geleistet habe.
Dein AG hat arbeitsvertraglich vereinbarte Stunden, sowie auch von ihm autorisierten Überstunden, zu bezahlen.
Und Dein AG kann grundsätzlich nicht einseitig Deinen Vertrag abändern.
Wie könnte man die 62 Stunden die ich jetzt seit Januar mehr gearbeitet habe abrechnen?
Fordere sie kurzfristig ! als Freizeitausgleich und arbeite ( nachdem Du auch dies dem AG mitgeteilt hast ) zukünftig ( wärend Du Dir einen anderen Job suchst ) nur noch nach Plan .... sprich Du arbeitest pro Monat auch nur noch maximal die bezahlten 160 Stunden.
Gibt es eine belastbare Zeiterfassung? Kannst du deine geleisteten Stunden nachweisen?
Wenn ihr nichts schriftlich vereinbart habt, ist es natürlich schon schwieriger.
Warum hast du überhaupt mehr gearbeitet, wenn nur 160 Stunden vergütet werden? Arbeite halt auch weniger.
Abrechnen kann man aufgelaufene Überstunden, in dem man sie auf den nächsten Lohn mit drauf packt.