Woher Ware beziehen? Gastronomie

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Hallo!

Das Problem ist, daß Du gerade am Rand der Legalität rumschleichst...

Du kaufst etwas ein, berechnest die prozentualen Aufwendungen /Ausgaben pro Endprodukt (Einkaufspreis EP+Energiekosten, Deine Löhne, Abgaben, etc.) und legst eine Gewinnerwartung oft gern bei 1/3 in der Theorie gerechnet, an.

Wenn nun er normale Discounter einen Set mit 100 Gabeln günstiger hat, als der "Me...", dann kann das Preis-Subventionen für Privat-Verbraucher beinhalten. Diese kommen machmal vom Staat oder besonderen Handels-Abschlüssen/ Lizenzen. Du darfst zwar privat Marzipan und Schkolade herstellen, mußt aber für gewerblichen Gebrauch Lizenzen für Rezeptur, Form, Verpackung, Werbung oder Geschmacks-/ Gebrauchsmuster erwerben.

Sollte nun die zehnköpfige Familie immer für 14 Tage komplett einkaufen, so sollten sie den Einkauf auf mehrere Familienmitglieder splitten, da der Filial-Leiter des Einzelhandels-Discounters bei sehr, sehr strenger Prüfung in den Verdacht gerät, als "Großhändler-an-gewerblich" tätig zu werden.

Bei Trödelmärkten kann es sich um einmalige Aktionen handeln, oder um Versicherungs-Schäden (umgekippter Lkw ...) oder um "heiße", ggf. unverzollte Ware.

Es geht ja schon damit los, daß Du bei der Abrechnung von über 15.000 € Einkünften den Posten "Umsatz-Steuer" als Gewerbetreibneder aufführen mußt.

In den ersten zwei Jahren hast Du, wegen nicht allzu hoher Gewinn-Erwartung, noch relative Freiheit, Wenn Du aber dauernd auf dem Trödelmarkt einkaufst und nicht nach den GoB (Grundsätzen ornungsgemäßer Buchführung) handelst, kann das Ärger geben.

Bestimmte Waren haben ermäßigte USt, wie etwa Lebensmittel und viele Bücher, andere nicht. Daher schon - auch wegen der Lagerfähgkeit - "Food" und "Non-Food".

Bei kleinem Gewerbe sehe ich häufiger einen Kompromiß: Gewerbeaufsicht und Ordnungsamt drücken von kommunaler Seite oft ein Auge zu, wenn die Döner-Bude im Discounter einkauft. Da viele Steuern aber staatlich, also Bundes- und Länder-Aufgaben sind, kann die Kommune hier nicht reinreden.

Du kannst Großhändler fragen, ob sie Dir einen guten Preis machen und Waren, wie zum Beispiel Kohl/ Gemüse, Senf etc. auch auf Großmärkten in Großstädten kaufen. Achtung: Die sind manchmal schon zwischen 4-6 Uhr Morgens aktiv und vor 9 Uhr fertig, weil da ja schon das Tagesgeschäft anläuft.

Großhändler machen oft Rahmenverträge, wie auch Bierbrauereien/ Bierverlage. Wenn diese Leute Dir die eigenen Kontrolleure schicken, dann sehen sie, daß Du aus Not heraus anderes Besteck / Serviettten gekauft hast, oder das gleiche (!!!) Bier, aber als Supermarkt-Abfüllung für den Einzelhandel.

Johnny-Kontrolletti lauert überall. Ich glaube, gewerbliche fragen sin hier nicht gewünscht bei "gute frage".

Viel Glück, LG!

ZwanzigerJahre  16.11.2011, 10:43

Was soll denn der Blödsinn? Natürlich kannst Du Deine Waren auch im Einzelhandel kaufen (wenn der Verkäufer mit Deiner Abnahmemenge einverstanden ist). Es gibt keine staatlichen Subventionen für Produkte im Einzelhandel. Manchmal haben die günstigere Preise als Lockangebote oder durch bessere Einkaufskonditionen. Auch auf dem Flohmarkt kannst Du Deine Waren einkaufen - allerdings mit Quittung. Wenn Du einen Liefervertrag mit jemandem hast (z.B. Getränkegroßhandel), musst Du aber die genannten Produkte bei diesem einkaufen.

FAQsimile  16.11.2011, 16:45
@ZwanzigerJahre

Hallo!

Du hast so lange recht, wie es gutgeht! Ich kenne auch Händler in Hamburg, die Discounterware erkennbar am Etikett - verkaufen. Das ging jahrelang gut.

Wie klärst Du sehr kluger Mensch die Umtausch- und Haftungsfrage? Wenn der Discounter verdorbene Lebensmittel hat, so ist geklärt, wer für die Behandlung zahlt. Du übernimmst Garantien!

Klaro: Du darfst auch Hosen mit Farben verkaufen, deren Inhaltsstoffe die EU-Giftwerte übersteigen. Du hältst dann aber bitte auch die Allergiker zurück, die gegen Dich klagen. Auch der Zoll macht Razzien.

Lebe Deine Freiheit, bis ein Kompetenterer kommt, der Dir Deine Grenzen zeigt! Dein Geldbeutel ist da sehr empfindlich.

Bitte erkundige Dich besser zu Handelsvorgaben, Branding, Haftung, Retouren, Buchhaltung, EU-Richtlinien, Abgabe-Ordnungen von Bund. Ländern und Gemeinden.

Warum nennst Du es Blödsinn, wenn Du nicht den ganzen Text gelesen hast? Wieso Blödsinn, wenn Du mich sinngemäß schon im zweiten Satz zitierst? Die Subventionen betreffen vornehmlich Milchprodukte und Öle, gelegentlich gibt es Sonderregelungen zum Wein o. ä.

MfG

Tyrus 
Beitragsersteller
 16.11.2011, 07:24

Vielen Dank für deinen guten Beitrag. Natürlich soll sich aber alles im legalen Bereich abspielen. Daher würde mich das Thema Holland interessieren. Darf man da für sein Geschäft einkaufen? Z.b. gibt es den Kaffee dort sehr günstig. Und wie sieht es mit Getränken allgemein aus. Viele Großverkäufer verkaufen 24er Pack Cola, Sprite, etc. ohne Pfand. Darf man diese Weiterverkaufen? Wenn nein, auch wenn man selber dann Pfand drauf nimmt, bzw. bei wiedergabe zurück nimmt?

lg

Tyrus

FAQsimile  16.11.2011, 17:38
@Tyrus

Hallo!

Durch den EU-Binnenmarkt ist vieles leichter geworden.

Steuerlich ist das so eine Sache.

Bitte erkundige Dich über EU-Steuer-Erklärungen. Die sind gelegentlich für besondere Bereiche in zwei Richtungen abzulegen: Land, wo Du einkaufst und wohin Du willst.

Gelegentlich muß bei der EU-Besteuerung die Art betrachted werden, unter der Du firmierst:

Gründest Du für Deutschland eine Ltd. (Limited), statt einer GmbH, so hast Du über Einigungs-Verträge zwar Steuer-Vorteile, mußt aber doppelt erkären: Nach England und Dich in jedem Steuerjahr in Deutschland melden, daß Deine Steuern nach England gehen. Manchmal sin da Regelungen, wo Du einen Teil ins eine Land und einen weiteren ins andere Land abführen mußt.

Steuererklärungen sind in der EU-Landessprache zu machen, in das u erkärst, oder in die Diplomatensprache Französisch (seltener), dei Handelssprache Spanisch (grenzwertig) oder Englisch.

Warum Englisch? Sie ist bei den übergeordneten Finanzbehörden mittlerweile gesetzlich verankert, da hiermit auch Sonderregelungen von Forschung, Wissenschaft, Freihäfen, U.S.A. mit $ und GB mit Pfund, EU-Binnenmarkt, wie auch Russische Förderation und China abgewickelt werden können. Auch Hoilland...

Du kannst viel, wenn man Dich läßt. Es ist verständlich, gern mit dem EU-Binnenmarkt zu handeln. Holland hat das beste Kakaopulver. GB hat den besten Tee. Frankreich hat den besten Kaffee. Die U.S.A. ebenfalls.

Die großen deutschen Händler erhalten aus diesen Regionen oft nur "second best". Das hängt mit Regelungen nach WW I und WW II zusammen.

Hast Du Dich nie gewundert, warum in manchen Restaurants im Ausland bestimmte Genußgüter besser schmecken? Gelegentlich gibt es Händler, die Dir ihre Premium-Ware nicht, oder nur begrenzt verkaufen.

Holland kann nicht für Länder, die zehnmal größer sind als die Niederlande, entsprechende Liefermengen garantieren.

Schau Dir die Waren genau an: Pfand fällt auf bestimmte Füllmengen an. Dann ist darauf auch das Pfand-Symbol. Hast Du beispielsweise eine Sonderabfüllung, die mit ihrer Menge nicht im Pfand-Gesetz drin steht, zum Beispiel 400ml oder 335ml, 769 ml, 1,67 l o.ä.

Flaschen aus Asien, die von Truckern mitgebracht werden, machen genauso ein Müllproblem, wie mitgebrachte Waren von Touristen auf Inseln. Das sind typische Verluste oder Grenzwerte in der W.T.O.

Es ist nur noch die Frage, ob eine andere Steuer anfällt. Frankreich überlegt, ob sie auf die Zuckermenge in Limo eine Steuer erheben, weil Fast-Food Diabetes fördern kann.

Die ersten zwei Gründungsjahre sollen mit viel Kulanz für den neuen Betrieb verbunden sein, weil in der Entstehung das Unternehmer-Risiko sehr hoch ist! In der Zeit darfst Du gern nach Steuerberatern suchen, die im EU-Recht fit sind. Erleichterungen gibt es auch bei Einkünften unter 15.000 Euro. Wenn die Einkünfte schwanken, so frage doch, ob Du für mehrere Jahre erklären darfst, sofern es Dir steuerlich hilft.

Bei aller steuerlichen Genauigkeit gibt es ein "Verböserungs-Verbot", weil der deutsche Handel auf der Welt nicht schlecht gestellt sein soll.

Du hast eine persönliche Umsatz-Steuernummer ausgelost bekommen. Die soll bei EU-Handel berücksichtigt werden können. Gelegentlich kann eine UST-Nummer aus dem Handels-Register dazukommen.

Warum gab es Kritik an meinen Äußerungen? Weil Kleinmengen u.U. anders gehandelt werden und die Kontrollen weniger asl 10 % des gesamten Warenflusses betragen. Der, der jahrelang nicht erwischt wird, glaubt, es sei erlaubt.

Vielleicht kannst Du Freunde finden, die gleiche Ideen haben und Euer jeweiliges Verkaufs-Gebiet bedeutet keine Konkurrenz für Euch intern. Ihr könntet eine Genossenschaft bilden und Risiken minimieren. Vielleicht kommst Du an etwas ran, was der Holländer mag und er gibt Dir dafür Top-Kakao, den Du hier nicht bekommst. Eine Win-Win-Situation.

Versuche auch eine Idee für Ausfallzeiten, Krankheit, Beschaffungszeiten, Familie und Erholung zu finden.

Der Zoll hat sooo viele Vorschriften, daß es fpr sie unübersichtlich wird und die sich teilweise widersprechen. Oft akzeptieren sie Papiere, die Dir Groß- und Außenhändler oder Speditionen ausstellen. Auch dort: Freundschaften schliessen.

Einfach-kompliziert; wichtig ist Plausibilität. Alles Gute und großen Erfolg! Deine Spezialitäten können Kunden von großen Ketten abwerben. Schon mal Bio-Crepes angeboten? LG!

Großmarkt, da bekommst schon vieles. Die Bekommen auch viel aus den Insolvent , Fabrik Überschuss, Zurück genommen Ware

Schau doch mal bei https://www.e-k-b.com/ da bekommst du schon mal alles was du an Besteck, Geschirr, Gläsern usw benötigst (ist extra für Gastronomiebedarf).

Du kannst auch in den Niederlanden einkaufen - allerdings musst Du als Gewerbetreibender die Waren verzollen/versteuern! Dieser Aufwand dürfte in keinem Verhältniss stehen! Auf Kaffee musst Du dann auch nachträglich Kaffeesteuer bezahlen - dann wird der Kaffee allerdings teurer als hier vor Ort gekauft. Mit den Getränken ist das so eine Sache: In Deutschland gibt es eine Pfandpflicht - diese kannst Du mit den ausländischen Dosen nicht erfüllen. Außerdem müssen die Inhaltsstoffe auf der von Dir verkauften Ware in deutsch aufgeführt werden - es könnte ein zusätzlicher Aufkleber notwendig sein (viel zu aufwendig!).

Wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Imbiss - und verhandele mit unterschiedlichen Lieferanten. Auch die Metro gibt bei bestimmten Abnahmemengen/Umsätzen zusätzliche Rabatte :-)