Wieso verkauft Lidl Bärlauch aus Wildsammlung unter dem Biosiegel?
Ist das nicht Betrug am Verbraucher?
Wildwuchs ist nicht kontrolliert, so viel wächst auch gar nicht wild, um alle Märkte zu beliefern.
5 Antworten
Wildsammlung kann durchaus unter einem Biosiegel gehandelt werden.
Die EU-Öko-Basisverordnung sieht dazu nur zwei Voraussetzungen vor:
(2) Das Sammeln von Wildpflanzen und ihrer Teile, die in der freien Natur, in Wäldern und auf landwirtschaftlichen Flächen natürlich vorkommen, gilt als ökologische/biologische Produktion, sofern
a) diese Flächen vor dem Sammeln der Pflanzen mindestens drei Jahre nicht mit anderen als den nach Artikel 16 für die Verwendung in der ökologischen/biologischen Produktion zugelassenen Mitteln behandelt worden sind;
b) das Sammeln die Stabilität des natürlichen Lebensraums und die Erhaltung der Arten in dem Sammelgebiet nicht beeinträchtigt.
Artikel 12, Abs. 2, Verordnung (EG) Nr. 834/ 2007
Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber bekommt den Stern.
Hallo,
klingt natürlich auf den ersten Blick etwas merkwürdig, ist aber so.
Und Agronom hat es auch richtig zitiert.
Es gibt nicht nur ökologische Erzeugung, sondern auch ökologische Wildsammlungen, nicht nur beim Bärlauch. Was sollte denn ökologischer sein, als wildwachsende Pflanzen oder Pilze z.B.?
Ich erkläre es einmal mit einem Beispiel.
Wird ein Wald vom Forst mit chemischen Mitteln behandelt, wie z.B. in vielen Gebieten Deutschlands gegen den Eichenprozessionsspinner, so dürfte dort gesammelter Bärlauch nicht als bio verkauft werden.
Andersherum ist es daher auch nur möglich, wenn eine Bestätigung der Forstbehörde vorliegt, dass in einem Wald, wo Bärlauch geerntet werden soll, in den letzten Jahren keinerlei Spritzmittel ausgebracht worden sind.
Viele Waldflächen sind aber heute schon entsprechend zertifiziert, wo das Ausbringen chemischer Mittel untersagt ist.
In jedem Fall ist eine Genehmigung der Naturschutzbehörde erforderlich, die auch nur das Ernten von gewissen Mengen zulässt. Es soll ja nachhaltig geerntet werden.
Der gesammelte Bärlauch wird dann von der für den Betrieb zuständigen Öko-Kontrollstelle erfasst und kontrolliert. Ist der Betrieb Mitglied in einem Bio-Verband wie Demeter, Naturland, Biokreis oder Bioland, wird noch zusätzlich von dort kontrolliert.
Aber auch Bio-Sammlungen haben ihre Grenzen. In Naturschutzgebieten ist Sammeln - egal von wem - nicht erlaubt und es gibt hier auch keine Ausnahmegenehmigungen.
LG Jürgen
3.300 Filialen, angenommen 2 Kisten mit je 20 Einzelpackungen zu 100 Gramm macht 1,32 Tonnen. Pro Woche.
Bei uns wächst Bärlauch auch, aber wie können solche Mengen nachhaltig gesammelt werden?
Und vor allem wo? Dazu ist eine riesige Fläche nötig.
das wird in manchen Gebieten an einem Tag gesammelt - und mehr. Bis zu 2 Tonnen. Ein guter Sammler macht bis zu 150 kg am Tag. Es gibt riesige Flächen z.B. in den Rheinauen ... viel kommt auch aus Osteuropa (Bulgarien, Rumänien..), aus Frankreich etc... und nicht nur Lidl hat Bärlauch ;-) LG Jürgen
Mir hat einmal ein Müller anvertraut, dass das meiste Biogetreide in der Mühle "hergestellt" wird. Genau so wird es sich auch mit allen anderen Bioprodukten verhalten.
völliger Blödsinn - bei Bio wird der Anbau überwacht und kontrolliert.
Naja, wenn du dich auskennst. Allerdings war Papier schon immer geduldig.
ja ich kenne mich aus - ist mein Job ;-) LG Jürgen
Natürlich wächst soviel Bärlauch wild!
Bitte Verbraucher Zentrale informieren!!!
genau so ist es