Wie rede ich meiner Tochter den Motorrad-Führerschein aus?
Langsam bin ich ratlos...Meine Tochter will unbedingt den Motorrad-Führerschein machen! Ich finde es zu gefährlich, wir diskutieren ewig, und ich weiß einfach nicht mehr weiter! In unserer Bekanntschaft gab es einen Unfall, bei dem ein Motorradfahrer beim Überholen auf einen Traktor aufgefahren ist. Seitdem sitzt er im Rollstuhl! Meine Tochter weiß von diesem Unfall, trotzdem lässt sie sich nicht davon abbringen, mit der Begründung, im Straßenverkehr würden nun mal Unfälle passieren. Aber Motorrad-Unfälle verlaufen doch meist viel schwerer, wegen der fehlenden "Knautschzone"! Wer hat einen Rat für mich? Wie verhalte ich mich in der Diskussion mit meiner Tochter?
16 Antworten
Ich würde mit ihr das Für und Wider durchsprechen, aber ihr dann die Entscheidung lassen, was sie nun machen will oder nicht. Ich habe es schon sehr oft bedauert, dass ich mich vor 27 Jahren von meinen Eltern "belabern" ließ. Besonders in den Sommermonaten ist es prima mit dem Motorrad fahren zu können, da man auch weniger Sprit braucht. Und ausserdem hat die Tochter recht, wenn sie sagt, dass immer wieder mal Unfälle passieren. Das muss ja nicht heißen, dass es auch sie treffen wird. Denn wenn es um Unfälle geht, dann müßtest Du ihr auch den Autoführerschein ausreden. Sie ist alt genug, um den Führerschein zu machen, also ist sie auch alt genug, zu entscheiden, ob sie sich auf 4 oder 2 Rädern fortbewegen will.
Ich kann Deine Sorgen verstehen, aber ebenso auch Deine Tochter. So hart wie das klingt, es ist ihr Leben. Ausserdem gibt es durchaus Fahrer, die achtsam fahren. Wenn es ihr Traum ist, sollte man dem nicht im Wege stehen.
So sehr du dich sorgst, ich denke, dass du nichts machen kannst. Meine beiden Geschwister fahren auch Motorrad. Das macht mich oft krank vor Sorge, lässt sich aber nicht ändern. Vielleicht beruhigt es dich ja ein wenig, dass Frauen meist wesentlich defensiver fahren.
Grundsätzlich würd ichs ihr nicht verbieten. Es stimmt schon dass es mit dem Motorrad nicht ungefährlich ist, aber mit einer vorausschauenden Fahrweise kann man wirklich viel Sicherheit hinzu gewinnen (auch wenn Büchsenfahrer Mist bauen). Was ganz wichtig ist: nicht nach der billigsten, sondern nach der besten Fahrschule schauen und dann lieber ein paar Stunden mehr nehmen aber dafür mit dem nötigen Rüstzeug in den Verkehr entlassen werden. Ich hab mit 41 den Motorradführerschein gemacht (mit 20 Jahren LKW-Fahrpraxis, u.a. Maschinist bei der Feuerwehr) und hab mit den Sonderfahren insgesamt 24 Stunden gebraucht. Mein Fahrlehrer ist mit mir über Schotterpisten und Bordsteine gefahren um mir zu zeigen dass das funktioniert. Ich bin ihm sehr dankbar dass er es so ausführlich gemacht hat. Er hätte mich bestimmt auch früher durch die Prüfung geschleusst, aber die paar Euro für die zusätzlichen Fahrstunden haben sich schon lange bezahlt gemacht! Linke Hand zum Gruß!
Lass sie den Führerschein machen!
Natürlich hast du Angst um sie, du bist ihre Mutter/Vater, Eltern machen sich ständig Sorgen - aber lass sie den Führerschein machen !
Auch Autofahren ist super gefährlich! So viele junge Autofahrer verunglücken - trotzdem machen alle mit 18 ihren Führerschein.
Trau deiner Tochter zu, dass sie eine verantwortungsvolle Fahrerin wird - dann wird sie es auch sein.
Lerne sie loszulassen - sie ist erwachsen und muß ihr Leben leben , ihr Leben verantworten - ihre Erfahrungen sammeln - dazu gehört auch der Wunsch nach einem Motorradführerschein.
Als Mutter kannn ich dich sehr gut verstehen - aber als neutrale Betrachterin sage ich dir - lass deine Tochter den Führerschein machen!