Wie kann man sich als Jugendlicher vor einer Inflation schützen und haltet ihr es für nötig?
Hi,
frage steht eigentlich oben... bin momentan noch M15 und wollte mal fragen ob ich mein Angespartes irgendwie vor einer Inflation schützen kann oder es irgendwie investieren kann weil es nur rumliegt, dabei bewege ich mich ca. am Anfang des vierstelligen Bereichs. Und haltet ihr es überhaupt für nötig für einen Jugendlichen wie mich, hinsichtlich der immer näherkommenden Inflation usw. ?
8 Antworten
Als Jugendlicher kannst du dich gegen eine Inflation nicht wehren, denn sie kommt ja schleichend als Erscheinung daher, also mit langsamen Anstieg aller Kosten die man zu tragen hat. Platz diese Sache, dann haben nur Wertsachen, Betongold ihren bleibenden Wert, der Sinn einer Inflation besteht ja darin, das sich der Staat über die Vernichtung des Barvermögen der Bevölkerung, genau um diese Summe entschulden will. Was du da gegen halten kannst, ist somit begrenzt und entzieht sich dadurch deinen Möglichkeiten.
Danke fuer den Stern.
Du sagst es schon selbst: Vor Inflation schützen kannst Du Dein Geld nur, indem Du es investierst. Wo und wie Du es am besten investierst, da wirst Du so viele Meinungen wie Antwort-Gebende finden. Ich würde Dir im Moment zu Gold raten, aber da werden sicherlich viele Aktienfans erschreckt aufschreien.
Und nötig bzw. sinnvoll ist es immer. Auch wenn das noch nicht Deine Altersrücklagen sind, hast Du keine Lust, das Geld dahinschmelzen zu sehen.
Der Goldpreis ist allerdings im Moment vergleichsweise hoch.
Ich halte Gold für unterbewertet. Du darfst nicht vergessen, dass der Kapitalmarkt in den letzten Jahren durch das Quantitative Easing mit irrsinnigen Geldmengen überflutet worden ist. Im Wirtschaftskreislauf ist davon kaum was angekommen, sonst wäre die Konsumenteninflation schon vor Jahren durch die Decke gegangen. Das Geld wurde gedruckt, von den Superreichen, die so viel gar nicht konsumieren können, direkt wieder wegverdient, und weil sie es nicht konsumieren können, wurde das Geld angelegt. Deshalb sind die Aktienkurse so rasant gestiegen, ebenso wie die Preise anderer Anlagegüter, von Gemälden bis zu Kryptowährungen. Im Grunde hast Du also schon eine enorme Geldentwertung gehabt: Du bekommst heute für Deinen Euro viel weniger Aktie oder BTC als noch vor einigen Jahren. Gold hat bei dieser Rally nur in sehr überschaubarem Maße mitgemacht. Wenn Du diese konsumferne Inflation einbeziehst, ist Gold heute ausgesprochen billig.
Die Wertentwicklung bei Gold ist auch weniger verlässlich vorherzusagen als z.B. bei globalen Index-ETF. Bei Gold gibt es da doch einige Schwankungen. Wenn man sein Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder braucht, fährt man damit ein gewisses Risiko.
Wenn aber die Blase irgendwann platzt und es einen Crash gibt, so wie 2008, dann gehen die Indizes geschlossen in den Keller, und mit ihnen die zugehörigen ETF. Gold geht dann meist auch etwas runter, weil die Firmen angesichts des Wertverlusts gezwungen sind, ihr Edelmetall abzustoßen (notzuverkaufen), um liquide zu bleiben und nicht pleite zu gehen. Aber insgesamt ist der Rückgang bei Gold dann doch sehr viel bescheidener als bei den Aktien. Und 2008 ist es immerhin gelungen, die Währung zu retten. Wenn das angesichts der Unmengen gedruckten Geldes das nächste Mal nicht mehr gelingen sollte, dann ist das Papiergeld nichts mehr wert. Dann bist Du mit Gold der Colonel!
Gold hat bei dieser Rally nur in sehr überschaubarem Maße mitgemacht. Wenn Du diese konsumferne Inflation einbeziehst, ist Gold heute ausgesprochen billig.
So gesehen könnte da was dran sein. Wenn man sich die Goldpreiskurve anschaut, ist sie dennoch von weit größeren Schwankungen durchsetzt, als globale Index-ETF wie z.B. der MSCI World. Wer langfristig anlegt, dem können die Schwankungen natürlich egal sein. Nur den richtigen Verkaufszeitpunkt zu finden, ist bei Gold schwieriger als bei ETF. Wenn man denn verkaufen will.
Wenn aber die Blase irgendwann platzt und es einen Crash gibt, so wie 2008, dann gehen die Indizes geschlossen in den Keller, und mit ihnen die zugehörigen ETF
Ja, temporär. Auf lange Sicht (15 Jahre) war man historisch bisher allerdings immer 7-8% im Plus. Bei Krisen muss man nur die Füße stillhalten.
insgesamt ist der Rückgang bei Gold dann doch sehr viel bescheidener als bei den Aktien
Das stimmt. Innerhalb der Krisenzeiten ist Gold sicherlich eine gute Wahl. Eine gewisse Beimischung von Gold im Portfolio kann stabilisierend wirken.
Da ich aber grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin, und davon ausgehe, dass jede globale Krise irgendwann vorübergeht, habe ich den Großteil meines Ersparten nicht in Gold angelegt.
Und 2008 ist es immerhin gelungen, die Währung zu retten. Wenn das angesichts der Unmengen gedruckten Geldes das nächste Mal nicht mehr gelingen sollte, dann ist das Papiergeld nichts mehr wert
An solche Untergangsszenarien glaube ich persönlich nicht. Die Wirtschaft befindet sich ja nicht im luftleeren Raum, es gibt ja noch die Politik. Sollten solche Szenarien allerdings eintreten, ist physisches Gold eine sehr gute Wahl (weitaus besser als Bitcoin).
Bleibt halt jedem selbst überlassen, für wie wahrscheinlich er/sie solche Szenarien hält.
Wenn man sich die Goldpreiskurve anschaut, ist sie dennoch von weit größeren Schwankungen durchsetzt, als globale Index-ETF
Sicherlich, weil ETFs ja eine Mischung aus einer Reihe von Aktien sind und deren Schwankungen mitteln. Die einzelne Aktie daraus wird nicht weniger schwanken als Gold. Das kannst Du bei Gold aber auch haben: Es gibt auch Edelmetall-ETF, wo dann auch Silber, Platin usw. mit drin sind.
Ja, temporär. Auf lange Sicht (15 Jahre) war man historisch bisher allerdings immer 7-8% im Plus. Bei Krisen muss man nur die Füße stillhalten.
Wenn man das denn kann. Nur wehe, Du kommst dann in eine Situation, in der Du dringend Geld brauchst (etwa für eine OP, die die Krankenkasse nicht bezahlt). Außerdem gilt das auch für Gold: Wenn Du im Jahre 2000 Dein ganzes Geld in Gold gesteckt hättest, hättest Du bis heute besser performt als der DAX (und damit noch besser als ETFs, bei denen ja sogar noch geringe Verwaltungsgebühren dazukommen). Dass Aktien das allerbeste und Gold lahm sei, sagen alle, aber wenn man mal richtig hinschaut, stellt man fest, dass es gar nicht stimmt!
Da ich aber grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin, und davon ausgehe, dass jede globale Krise irgendwann vorübergeht, habe ich den Großteil meines Ersparten nicht in Gold angelegt.
Tja, wie gesagt: bei Gold hättest Du die langfristig gute Performance UND die kurzfristig größere Krisenstabilität. Mittlerweile ist die Blase ja so groß, dass die KGVs nur noch lächerlich sind. Es wird also bei den Aktien auf Kursgewinn spekuliert wie beim Gold auch. Die ursprüngliche Idee, dass Unternehmen ihren Wert aus dem Umstand beziehen, dass sie Gewinne erwirtschaften und diese an ihre Aktionäre ausschütten, tritt immer mehr in den Hintergrund. Ganz besonders siehst Du das bei Unternehmen wie AMD. Den Laden gibt es schon seit über 50 Jahren, und in all der Zeit haben sie nicht einen Cent Dividende gezahlt! Im Gegenteil, die meisten Quartale sind rot gewesen. Überlebt haben sie nur, weil sich immer wieder Dumme gefunden haben, die neues Geld reingeschossen haben (zuletzt arabische Scheichs, die sich in Hightech einkaufen wollten, wissend, dass das Öl nicht ewig sprudeln wird). Im Moment verdient AMD gerade gut, weil Intel das 10 nm-Desaster verdauen muss. Aber das ist schon wieder kurz vor dem Kippen. Bei einem Startup wie Zalando kann man sagen, die zahlen nichts aus, weil sie alle Gewinne reinvestieren und dadurch zügig wachsen, wodurch das Potenzial für zukünftig noch viel größere Dividendenzahlungen geschaffen wird. Aber bei einem Unternehmen wie AMD, das schon 50 Jahre auf dem Markt ist, ist solch Argumentation nicht mehr glaubwürdig. Man kann nicht davon ausgehen, dass da irgendwann noch Dividenden kommen werden, auch wenn die Zahlen im Moment gut aussehen. Diejenigen, die heute die gestiegenen AMD-Aktien mit Gewinn verkaufen, erhalten ihre Gewinne von den Dummen, die mit diesen Aktien in den nächsten Jahren wieder runtergehen werden, wie es seit Anbeginn in der Geschichte dieses Unternehmens immer so gewesen ist.
In diesem Lichte spielt es keine Rolle, dass Gold definitionsgemäß keine Dividenden zahlt. Viel bedeutsamer ist da, dass Gold nicht pleite gehen kann. Und einen wirklich dramatischen Wertverlust, wie er z.B. bei Kryptos schon vorgekommen ist, hat Gold auch nie erlebt. Es ist nur zeitweise verboten worden und war dadurch schwerer handelbar.
Dann schau mal auf den Gold-Chart der vergangenen Jahre.
Deswegen ist jetzt ja auch eine gute Kaufgelegenheit, da der Goldpreis nicht so aufgeblasen ist wie die Aktienkurse (ich halte Gold derzeit für unterbewertet). Langfristig performt Gold super. Wenn Du im Jahr 2000 Dein ganzes Geld in Gold gesteckt hättest, hättest Du bis heute besser performt als mit dem DAX.
Zugleich ist man mit Gold auch bedeutend crashsicherer. Und Anzeichen für einen möglichen Crash gibt es ja reichlich, auch wenn nie jemand genau vorhersagen kann, wann er kommen wird.
Es kann in den nächsten 21 Jahren aber genauso gut in die falsche Richtung laufen. Es ist nicht richtig, wenn von 2 Möglichkeiten immer nur die eine erwähnt wird.
Ich kann mich nicht erinnern, vorgespiegelt zu haben, dass man nur gewinnen kann. Alles, was ich gesagt habe, war 1. dass ich das Geld überhaupt mal irgendwie investieren würde und 2. dass ich ihm im Moment Gold empfehlen würde. Das jede Investition - egal worein - immer auch die Möglichkeit eines Verlustes beinhaltet, ich denke, so schlau ist er selbst.
Wo kann man da das am besten und beqeuemsten kaufen ?
Hatte bereits mal Anfang des Jahres mit Bitcoin erfolgreich gehandelt über Plus 500
BTC ist ein Abenteuer. Viel Potenzial, aber auch viel Risiko drin. Durchaus eine akzeptable Assetklasse, aber nicht, wenn es Deine einzige ist, denn da sind locker auch 80% Verlustmöglichkeit drin.
Gold kannst Du bei Edelmetallhändlern kaufen. Ich würde Dir Goldmünzen empfehlen, und zwar Wiener Philharmoniker. Die sind in Europa quasi ein Standard. Jeder kennt sie, jeder handelt sie, und dementsprechend problemlos lassen sie sich später auch wieder verkaufen.
Google man nach Edelmetallhändlern oder Goldhändlern, da wirst Du schon was finden. Kann man sogar über's Internet machen, aber auch als Tresengeschäft.
Dange dir!
haha idk
also ich hasse geld und kann damit auch nd umgehen, wenn ich welches hab dann gebe ich es aus für dinge die mir gefallen, wenn ich keins hab dann gebe ich nichts aus und bin trzd happy weil s mir egal is yk
also wenn du dich vorbereiten möchtest dann könntest du ja in etwas investieren dass seinen wert auch bei einer inflation nicht verliert (gold, grundbesitz umso)
ob ich mein Angespartes irgendwie vor einer Inflation schützen kann
Geld, das du langfristig sparen möchtest (so 15 bis 25 Jahre lang) könntest du in ETF-Sparpläne investieren.
https://www.youtube.com/watch?v=SCiboPxpI2g
Geld, das du in naher Zukunft brauchst (in weniger als 10 Jahren) würde ich auf dem Tagesgeldkonto liegen lassen. Da gibt es zwar kaum Zinsen - es gibt aber auch keine Alternative dazu.
Von Zockereien wie Bitcoin oder kurzfristigen Aktien-Trades würde ich die Finger lassen. Das ist mehr Spielerei als seriöses Sparen.
Wenn du alles was du nicht brauchst in Gold oder Aktien steckst, dann musst du mit 45 Jahren schon nicht mehr arbeiten gehen und kannst trotz Inflation locker davon leben.
Wie kommst du auf "45" Jahre?
Ebenso hätte ich auch 35 Jahre schreiben können, aber das erschien mir doch ein wenig zu optimistisch.
Wo kann man besten z.b. in Gold investieren, besonders auf so eine lange Zeit gesehen ?
Völlig verkehrt ist das nicht. Sage ich als "Aktienfan" ;-)
Der Goldpreis ist allerdings im Moment vergleichsweise hoch. Stellt sich die Frage, ob nicht wieder ein günstigerer Zeitpunkt zum Goldkauf kommt.
Die Wertentwicklung bei Gold ist auch weniger verlässlich vorherzusagen als z.B. bei globalen Index-ETF. Bei Gold gibt es da doch einige Schwankungen. Wenn man sein Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder braucht, fährt man damit ein gewisses Risiko.
Aber wie gesagt: Auf sehr lange Sicht (~20 Jahre) nicht ganz verkehrt.