Wie kann ich mich für mehr Chancengleichheit in der Bildung einsetzen?

7 Antworten

Die Ursache hierfür ist eine verfehlte Wirtschaftsordnung. Solange Du die nicht änderst, kannst Du Programme und Initiativen fahren noch und nöcher und gelangst trotzdem nicht ans Ziel.

minaflowers 
Beitragsersteller
 17.07.2016, 22:16

Aber auch dafür wird es Ansatzpunkte geben, wie man sich aktiv für eine Änderung einsetzen kann. Genau sowas suche ich.

NewKemroy  17.07.2016, 22:28
@minaflowers

Es gibt ein Konzept für eine andere Wirtschaftsordnung, was man vielleicht als Neue Physiokratie bezeichnen kann. Darin enthalten Ansätze von Henry George, Silvio Gesell, Pierre Proudhon. Ein Kennzeichen ist dabei das Äquivalenzprinzip oder die Reziprozität, welches zwar auch heute gefordert wird, doch völlig unzureichend umgesetzt ist. Steigt man hier tiefer ein eröffnen sich vollkommen neue Freiräume, welche dann auch ermöglichen dass sich jeder nach seiner Facon entwickeln kann. Das alles ist allerdings sehr komplex und lässt sich nicht in 2 Min. erklären. Aber wenn Du willst versuch ich es.

NewKemroy  18.07.2016, 09:55
@minaflowers

Die Forderung nach Chancengleichheit muss ja nur erhoben werden, weil es an bestimmten Punkten nicht klappt. Zum einen ist da die Armut, welche die Möglichkeiten junger Leute einschränkt, zum anderen ist GUTE ARBEIT rar bzw. sehr limitiert.

Würde die Armut zurückgehen und von selber Vollbeschäftigung entstehen, und obendrein noch gute Löhne bei vergleichsweise geringen Arbeitszeiten gezahlt, dann würde sich die Frage nach der Chancengleichheit überhaupt nicht stellen..

Sagst Du nicht selber, man muß dort ansetzen, wo es einem direkt vor der Nase liegt? Es sind alleine die derzeitigen Rahmenbedingungen, welche die Frage der Chancengleichheit aufwerfen. Sie gilt es zu ändern. Alles andere ist Flickschusterei.

minaflowers 
Beitragsersteller
 21.07.2016, 14:59
@NewKemroy

Sehe ich auch so. Was hilft es immer die Symptome zu bekämpfen und sich dabei aufzureiben, anstatt mal an der Wurzel anzusetzen.

Geh dem/der Kultusminister/in deines Bundeslandes auf die Nerven: schreib ihm/ihr und frag, was denn gegen dieses Problem getan wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_amtierenden_deutschen_Landesminister_f%C3%BCr_Bildung,_Wissenschaft_und_Kultur

Starte eine Petition für mehr Bildungsgleichheit auf change.org, die du wenn genug stimmen beisammen sind, dem Minister offiziell übergibst.

Mach dasselbe immer wieder, wenn nichts passiert. :)

Wähl Die Linke, dass sind die einzigen die an diesem Problem wirklich etwas ändern wollen!

Klar gibt es eine geringere Wahrscheinlichkeit dass ein Kind aus einem bildungsfernen Milieu studieren wird. Muss man dann aber gleich davon sprechen, dass solch ein Kind "weniger Chancen" hat? Ich glaube viel entscheidender ist hier die anerzogene Einstellung zur Bildung. 

Von meinen Eltern konnte ich damals auch nicht viel erwarten. Aber Schulunterricht, Zugang zu Bibliotheken und Schulbücher waren kostenlos. Und das war alles noch vor der Zeit als das Internet boomte und man sich überall Tutorials anschauen konnte. 

Und das Abiturniveau ist auch nicht mehr wirklich hoch, der Schulunterricht ist in der Regel so gestaltet dass Nachhilfeunterricht nicht von Nöten sein sollte solange man im Unterricht konsequent aufpasst. Klar, Kinder reicher Eltern haben quasi einen "Bonus" in der Hand, falls sie in der Schule nicht aufpassen, aber daraus den Umkehrschluss zu ziehen, die anderen wären benachteiligt... ich weiß ja nicht. Ein bisschen ist vielleicht was dran, aber ich würde es nicht so dramatisch ausdrücken.

Hi,

frag mal beim Bundesministerium für Bildung nach. Man muss schon vorab eingreifen und auch während der Schule schon eingreifen. Und da gibt es genug Projekte (eben aber auch regional unterschiedlich).

Möchtest du ehrenamtlich dort helfen oder ist das etwas, was du wirklich als Beruf machen möchtest?

ErsteHilfe123  17.07.2016, 20:25

Nachhilfe oder Förderangebote gründen, welche speziell auf Kinder und Jugendliche aus Arbeiterfamilien ausgerichtet sind und die Unterstützung ermäßigt bzw. viel günstiger anbieten.

Generell ist zu sagen, dass man sich in verschiedener Form engagieren kann.

Zunächst kannst du dich gemeinnützigen Organisationen anschließen, die sich für Chancengleichheit in der Bildung einsetzen.

Darüber hinaus kannst du politisch aktiv werden, indem du einer Partei beitrittst, denen ein fairer und gleichberechtigter Zugang zu Bildungsmöglichkeiten wichtig ist.

Weiterhin kannst du das Gespräch mit entsprechenden Kommunalpolitikern suchen, mit denen du über die besagte Problemlage sprechen kannst.

Wie es hier schon angeführt wurde, besteht die Möglichkeit, Petitionen bei entsprechenden politischen Institutionen einzureichen.