Wie kann ich einen privaten Samenspender schützen?
Hallo zusammen,
Ich bin in einer Beziehung mit einem Mann, der leider zeugungsunfähig ist, und würde mir gerne meinen Kinderwunsch erfüllen und dafür auf privatem Weg einen Samenspender suchen. Mein Mann ist damit absolut einverstanden.
Jetzt ist es so, dass ich bei diesem Thema immer auf den Vorbehalt "Unterhalt" stosse und die Männer diesem Thema deswegen sehr abweisend gegenüberstehen. Und das verstehe ich. Ganz ehrlich!
Wär ja auch naiv, wenn man überhaupt keine Skepsis hätte in dieser Situation, die man eiskalt ausnutzen könne. Aber es ist echt so schade, dass man immer vom Schlechten im Menschen ausgehen muss heutzutage.
Mich regt das so auf, dass es solche ehrenlose Frauen gibt, die eine Spende entgegennehmen (eins der grosszügigsten Geschenke + Zeichen des Vertrauens) und dem Mann dann scheinheilig beteuern, dass er nie für das Kind auch nur in irgendeiner Weise haften wird, nur um ihn einige Jahre später vor den Bus stossen. Ich finde das so schäbig sich wie ein Parasit von einem Menschen finanziell zu profitieren (so gar nicht feministisch!), der einem so viel Vertrauen und Nettigkeit entgegengebracht hat und natürlich auch schade für alle aufrichtigen Paare, für die dieser Weg eine super Alternative darstellt. Und ich finde es auch in der feministischen Zeit sehr bedenklich, dass es überhaupt so ein Gesetz gibt, welches einen Betrug so leicht ermöglicht. Sonst würden sich wahrscheinlich viel mehr bereiterklären zu helfen.
Deswegen: Gibt es irgendeine Möglichkeit auf dieses Unterhaltsrecht, welches mir so oft im Wege steht und an welchem ich auch keinerlei Interesse habe (zu 100%), zu verzichten. Ich habe bereits etwas recherchiert und gelesen, dass einige Beteiligte einen Vertrag aufsetzen, um ihren Unterhaltsverzicht zu beweisen. Aber wenn es darauf ankommt scheint der Vater trotzdem immer offiziell belangbar zu sein, also warum sollte der Spender diesem dann Vertrauen können?
Meine Frage an euch lautet also nun: Wärt ihr der Spender, wie könnte ich euch von meinen ehrlichen Absichten überzeugen? Oder kennt ihr irgendeinen Weg, um dieses Recht zu umgehen, sodass der Spender sich 100% sicher sein kann, dass er NIE zur Rechenschaft (weder finanziell noch sonst wie) gezogen werden kann für das Kind?
Danke schonmal! :)
8 Antworten
Gibt es irgendeine Möglichkeit auf dieses Unterhaltsrecht, welches mir so oft im Wege steht und an welchem ich auch keinerlei Interesse habe (zu 100%), zu verzichten.
Nein. Zumindest nicht in der Form wie du dir die Samenspende vorstellst.
Und wenn du verheiratet bist, dann ist rechtlich gesehen dein Ehemann der Vater des Kindes. Und zwar mit allen Pflichten und Rechten.
Es mag ja sein, dass du Heute so denkst und sagst, dass du keinerlei Ansprüche stellen würdest, aber was ist, wenn der tatsächliche Kindsvater dich irgendwann doch nervt oder dein Mann dich verlässt (oder du ihn)? Mal abgesehen davon: wie wird sich dein Kind fühlen, wenn es davon erfährt (wenn es denn je davon erfährt) und du aber mittlerweile den leiblichen Vater doch aus deinem Leben geschmissen hast? Es gibt zu viele Wenn und Aber in der Geschichte, dass man keinem Mann raten sollte den Samenspender zu spielen. Eine anonyme Samenbank ist da wieder was Anderes. Aber auch hier gilt:
Der Bundesgerichtshof hat im Jahr 2015 entschieden, dass auch ein Mann, der weder mit der Kindsmutter verheiratet ist, noch die Vaterschaft anerkannt hat, Unterhalt für ein mit anonymer Samenspende gezeugtes Kind zahlen muss, soweit er vorab sein Einverständnis zur künstlichen Befruchtung erklärt hat. ( BGH Urteil vom 23.09.2015, Az: XII ZR 99/14).
https://meyerhuber.info/samenspende-und-unterhaltspflicht/
Für den Samenspender gibt es keine 100%ige Sicherheit! Und du kannst Niemanden "überzeugen", weil es letztendlich für den Betreffenden zu einem teuren Spaß werden könnte... Allerdings gibt es die Möglichkeit, da dein potentieller Spender ja Kenntnis hat, dass er keine Vaterschaftsanfechtungsklage führt innerhalb der ersten 2 Jahre, wenn das Kind ehelich geboren wird. Und dein Ehemann dann ebenso wenig. Aber selbst das ist ein riskantes Spiel, weil Niemand voraussagen kann wie sich deine Ehe entwickelt!
Da kannst du dir echt nur einen Unbekannten von der Straße suchen den du niemals wieder sehen wirst! Aber will man das seinem Kind antun? Und käme dein Mann tatsächlich damit klar?
Es geht hier nicht nur um die Vaterschaft in Bezug auf Unterhalt.
Bei Spendenkindern ist die Rechtslage unklar. Es gibt aus 1989 ein Urteil welches als Präzedenzurteil angesehen wird. Dieses Urteil bezog sich aber nicht auf eine Samenspende. Trotzdem können sich auch Kinder aus Samenspenden darauf berufen, denn sie haben keine anderen Rechte als Kinder die ohne Samenspende gezeugt wurden. Die Chance für Spendenkinder, zu erfahren, wer der biologische Vater ist, ist somit deutlich größer.
Ab 7/2018 gibt es ein Samenspenderregister.
https://www.dimdi.de/dynamic/de/weitere-fachdienste/samenspender-register/
Vielleicht könnt ihr ein Kind adoptieren. Und macht euch da mal schlau, wenn es nicht unbedingt ein Baby sein muss. Vielleicht bekommt ihr auch ein Baby oder du ich glaube, man muss nicht deswegen da ich verheiratet sein. Dann ersparst du dir die Anstrengung der Geburt und den Stress mit dem Vater, den du gar nicht haben willst. Oder dein Lebensgefährte und du ihr heiratet? Und adoptiert dann ein Baby. Wenn das möglich ist oder ein anderes Kind. Oder du suchst dir dann den Samenspender, wenn ihr verheiratet seid, weil dann hast du den rechtlichen Vater an deiner Seite.
Der Unterhaltspflicht kannst Du nicht entgegenwirken, auch nicht mit einem Verzichtsvertrag, da der Unterhalt dem Kind zusteht, das dann immer noch auf Unterhalt klagen könnte.
Also, dein Kind ist erbberechtigt dem Vater gegenüber. Dein Kind ist unterhaltspflichtig dem Vater gegenüber, warum gehst du nicht zu einer Samenbank? Der Mann könnte ja auch sein Recht auf das Kind beantragen und wenn du den Unterhalt nicht ein klagst und nicht haben willst, dann bekommst du keinen so einfach ist, dass der Mann bleibt. Unterhaltspflichtig, das kannst du den nicht einfach per Gesetz. Abschalten schließlich geht das um das Wohl des Kindes. Also, Samenbank macht mehr Sinn.
Okay, aber da würde ja jetzt keine Gefahr bestehen & Weil sie will ja keinen Unterhalt beantragen. Und der Samenspender wird ja auch nicht ausfindig machen, welches Kind er gezeugt hat.
Da gab es vor kurzem einen Film von einer Eispenderin, die hatte auch unterschrieben, nie nachzuforschen, was aus der Spende wurde, da dann ihr eigenes Kind verunglückt war, hat sie nach dem gespendeten Kind geforscht, und es auch gefunden. Ob man später immer bei seinem Versprechen bleibt, weiß keiner!
Ich glaube, ein Mann wird weniger nach dem Kind bzw. Nach dem Samen Empfänger Fragen
Auch über eine Samenbank kann der Erzeuger zur Zahlung des Unterhalts ausfindig gemacht werden!