Wie bestehen verletzte Fußballspieler Medizinchecks bei Transfers?

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Beim Medizincheck geht es NICHT primär darum, ob der Spieler aktuell verletzungsfrei ist oder nicht. Hier geht es darum, ob der Spieler sonst irgendwelche gesundheitlichen Probleme hat, z.B. eine bislang unerkannte Herzerkrankung (gibt ja alle Jahre mal einen tragischen Todesfall auf dem Spielfeld wg. plötzlichem Herztod). Zum Medizincheck gehört eine gründliche körperliche Untersuchung, aber auch EKG und Herz-Ultraschall und natürlich eine Belastungsuntersuchung (in der Regel Spiroergometrie, z.B. auf dem Fahrradergometer) mit Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme und Laktat-Test. Solche Test kann man mit einer Knie-Schiene auch mit einer Verletzung absolvieren).

LocoRodriguez 
Beitragsersteller
 01.09.2013, 01:38

Na bitte, das wollte ich wissen. Wenn es möglich ist, solche Tests auch verletzt zu absolvieren und erfolgreich zu bestehen, sollte es da auch keine rechtlichen Probleme geben. Danke für die Antwort! Die Todesfälle auf dem Spielfeld durch Herzstillstand und dergleichen häufen sich in den letzten Jahren leider wirklich. Wenn man mal über den Tellerrand schaut und den Fußball weltweit betrachtet, sind allein dieses Jahr schon mind. 3 Spieler an solchen Umständen gestorben. Einer davon war nicht einmal herzkrank oder dergleichen, da lag es einfach an den Umweltbedingungen: extreme Höhenlage und sehr hohe Temperatur; ich meine, das war in Ecuador.

Der interessierte Verein wird wohl eigene Ideen haben, wie der Heilungsprozeß voranschreitet.

Und das Ergebnis dieser Überlegungen führt dann zu einer Neuverpflichtung oder zu einer Absage an den abgebenden Verein.

LocoRodriguez 
Beitragsersteller
 30.08.2013, 01:24

Vielleicht habe ich mich in der Frage etwas unklar ausgedrückt. Meines Wissens ist es transferrechtlich untersagt, dass ein Spieler, der einen Medizincheck nicht besteht, den Verein wechselt. Meldet der aufnehmende Verein nun dem Verband (in diesem Fall der DFL) den Medizincheck trotz vorliegender Verletzung als bestanden? Zumal Verletzungen bei Fußballern ja öffentlich bekannt sind und auch der Verband davon wissen sollte/könnte. Das wäre doch Betrug. Und oftmals werden solche Wechsel ja innerhalb weniger Stunden abgewickelt, gerade zum Ende der Transferperiode hin. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das im Falle eines verletzten Spielers dann alles so schnell und reibungslos abläuft inkl. der Übermittlung der Unterlagen an den Verband.

Naja, ich denke mal, dass ist so ein bisschen wie auf dem Gebrauchtmarkt mit kaputten Autos. Man kauft einen Porsche mit verzogenem Querlenker und hofft einfach, dass man den kostengünstig wieder aufpeppeln kann. Dafür zahlt man dann eben nicht so viel und nimmt das wissend in Kauf ;-)

LocoRodriguez 
Beitragsersteller
 30.08.2013, 19:38

Sorry, mir geht's nach wie vor primär um die rechtliche Seite. Ich will nicht wissen, warum man verletzte Spieler evtl. holt, sondern wie sich das rechtlich mit dem Verband regeln lässt, da Spieler, die einen Medizincheck nicht bestehen, gar nicht wechseln dürfen.

Tengen  30.08.2013, 22:17
@LocoRodriguez

Welche rechtliche Seite denn? Die Regeln setzt doch der Verband/Verein auf oder nicht? Wenn es im Interesse der Funktionäre und des Vereins ist, kann 3 auch mal gerade sein.

LocoRodriguez 
Beitragsersteller
 31.08.2013, 02:29
@Tengen

" Die Regeln setzt doch der Verband/Verein auf oder nicht?"

Eben. Und eine der Verbandsregeln besagt, dass Spieler, die einen Medizincheck nicht bestehen, gar nicht wechseln dürfen. Daraus resultiert eben meine (Kern-)Frage: Werden bestehende Verletzungen bei einem Medizincheck ignoriert? Man kann ja sonst schlecht bei einem Spieler, von dem bekannt ist, dass er etwa gerade an einem Kreuzbandriss laboriert, behaupten, er hätte den Check komplett bestanden. Die Jungs gehen bei bestimmten Verletzungen eine Weile an Krücken, da können sie z.B. nicht auf einem Laufband laufen, wovon ich weiß, dass das zu einem solchen Check gehört.