Wenn ein Chef wiederholt sagt, "machen Sie die Aufgabe, denn Kollege xy hat Wichtigeres zu tun" ... wie würdet Ihr reagieren?

13 Antworten

Von Experte Rosenmary bestätigt

Dein Chef hat einen abwertenden Kommunikationsstil. Damit ist er für eine zunehmend schlechtere Arbeitsatmosphäre verantwortlich. Es gibt die Möglichkeit, einen Mediator beizuziehen. Er gewährt eine faire Auslegeordnung. Leider steht im Voraus fest, wer am längeren Hebel sitzt. Die Situation wird durch die Pandemie noch verschärft.

Es lohnt sich, um einen menschenwürdigen Arbeitsplatz zu kämpfen, aber nicht um jeden Preis. Die Gesundheit geht vor.

fidelia535  30.11.2020, 21:04

Ein ganz herzliches Dankeschön für deinen Stern

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 12:07

Genau so sieht es aus. Heute habe ich eine Mail an einen Sammelverteiler geschickt. Ich habe dabei übersehen dass, 9 von 21 Leuten diese Info nicht betrifft, andererseits werden häufig Mails an zu grosse Verteiler gesendet. 2 Stunden später schrieb der Chef mich an, dass die Anfrage nur für xy sinnvoll ist. Mit Ausrufezeichen und dem Hinweis, dass für den Großteil im Verteiler die Info nicht relevant ist. In CC hat er seinen Vertreter gesetzt.

Ich weiss nicht, ob solch eine Maßregelung sein muss, da überflüssige Mails eh gelöscht werden.

Mit meiner Kollegin geht er ebenso um. Die hat Panik, bei der nächsten Abfindungswelle dabei zu sein.

fidelia535  30.11.2020, 13:07
@Rosenmary

Sachliche Kritik ist o.k. Eine Korrektur-Mail, wenn nötig, rasch geschrieben. Aber wozu die CC an seinen Vertreter mit Ausrufezeichen?

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 13:57
@fidelia535

Gute Frage, kommt mir wie Fehler Sammeln vor.

fidelia535  30.11.2020, 14:02
@Rosenmary

Hat er nichts Wichtigeres zu tun ;-) ?

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 14:03
@fidelia535

Genau das ist es,er zählt Erbsen, während andere alles geben.

Recht einfach: Mit gesammelter Mannschaft eine Stufe höher das Gespräch suchen. Entweder tut der neue Chef was ihm von weiter oben vorgegeben wurde oder man wird ihn zurecht stutzen.

Entweder hinnehmen und tun, was der Chef sagt und sich daran gewöhnen, neuer Chef, neuer Wind, die alten Zeiten sind ein für allemal rum, sie kommen auch nie wieder.

Oder neuen Job suchen.

Diese beiden Möglichkeiten hast Du.

Der Chef sagt, wer was wann wie und wo zu tun hat. Und damit fertig. Der sagt, Du tust - oder tust nicht uns gehst.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 14:04

Aber mobben darf er nicht.

feinerle  30.11.2020, 16:45
@Rosenmary

Für manche ist es bereits Mobbing, wenn der was von ihnen will.

2 Ältere Kollegen drangsaliert, mit Abfindung früher in Rente zu gehen und eine Kollegin mit Abfindung "raus komplimentiert".

Das ist kein Mobbing. Das nennt sich betriebsbedingte Kündigung. Wenn Stellen wegfallen, müssen die, die zu diesen Stellen gehören, diese räumen und ihre Arbeitskraft in Zukunft nit mehr em Unternehmen zur Verfügung stellen.

Das ist nicht drangsalieren und auch nicht hinaus komplimentieren, das nennt sich kündigen und ist völlig rechtskonform.

Man hat einen Rechtsanspruch auf seinen Arbeitsplatz, ein Vertag kann gekündigt werden.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 16:59
@feinerle

Kündigen während der Kurzarbeit ist keineswegs rechtskonform. Auf die Frage hin, warum die Kündigung hieß es erst, weil du als letzes gekommen bist. Als die Person sagte, dass dies nicht korrekt ist, wurde dann gesagt, dann waren wir halt mit Dir nicht zufrieden. Dann wurde der Schlüssel abgenommen und die Person hinaus begleitet, ohne sich von den Kollegen verabschieden zu können oder die Sachen aus dem Spind holen zu können.

Das Ganze kam bei der Belegschaft sehr schräg an. So wurde mit 20 Kollegen verfahren. Kurzarbeit ist zum Retten der Arbeitsplätze da, nicht zum Sparen UND entlassen. Zumal direkt nach dem letzten Rauswurf verkündet wurde, die Kurzarbeit sei jetzt beendet und es sei wieder Arbeit da.

feinerle  30.11.2020, 17:09
@Rosenmary

Nochmal, WENN eine Stelle wegfällt, dann fällt die weg. Ganz. Nicht nur Kurz.

Und wie dann die Unglücklichen ausgesucht werden, die es trifft, auch das ist alleinig der Chefetage ihr Ding.

So man aus 3 Standorten 2 macht, dann fallen naturgemäß Stellen weg. Dann sucht man sich die raus, die der Meinung des Chefs die besseren sind und dem Rest wird gekündigt. Die Kriterien, nach denen er aussucht, legt eben falls ein Chef fest. Die, die zuletzt gekommen sind zuerst geht auch.

Auch während Kurzarbeit - wenn nach der Kurzarbeit diese Stellen auch weiterhin nicht mehr benötigt werden. Diese Stellen sind nicht zu retten, sie werden ganz gechlossen.

Natürlich kommt das nicht gut an, das liegt in der Natur der Sache, erklär mal einer Gans, dass Weihnachten ein tolles Fest ist. Jedoch ein Chef kann beschließen, die Belegschaft zusammen zu streichen und betriebsbedigte Kündigungen vorzunehmen.

Das darf der und er darf auch sparen, wenn er der Meinung ist, die Kosten zu reduzieren.

Wenn der morgen auf die Idee kommet, seinen Betrieb zu halbieren, gehen 50% nach Hause und damit gut.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 17:35
@feinerle

Und warum werden die Stellen dann neu ausgeschrieben?

feinerle  30.11.2020, 19:02
@Rosenmary

Das ist eine Information, welche der Leserschaft bislang vorenthalten hast.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 19:11
@feinerle

Weil du dich so extrem an dem Begriff Mobbing aufhältst. Ich habe in der Frage eine Situation geschildert und kann da nicht jede Kleinigkeit hinein schreiben.

feinerle  30.11.2020, 19:16
@Rosenmary

Ach richtig. Nur ohne diese Information ist die Sachlage total anders. Es greift das Kündigungsschutzgesetz ab einer gewissen betriebsgröße, dass genau sowas ausschließen soll. Solange jedoch eine Stelle nicht neu besetzt werden soll, kann man jederzeit gekündigt werden, sonst nur aus gewissen Gründen.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 19:21
@feinerle

Fakt ist, sie werfen raus und besetzen neu.

Ich selbst war von solchen Maßnahmen bisher gottlob nicht betroffen, kenne aber Firmen, in denen es Vorfälle dieser und jener Art gab, das ging in vergleichbare Richtungen und ja, es ist entwürdigend und man muss sich das nicht bieten lassen.

Es wäre sinnig, entsprechende Vorfälle und Aktionen festzuhalten - einfach damit man was auf der Hand hat. Mit so einer Liste wäre es denkbar, zum Vorgesetzten eures Vorgesetzten zu gehen (er scheint nur im mittleren Management zu sein, da ist noch Luft nach oben und er ist auch nicht allwissend) und das Ganze anzusprechen.

Zu empfehlen sind hier, wenn das nix bringen sollte, ein Vorsprechen bei der in eurer Branche tätigen lokalen Gewerkschaftsstelle (IG Metall, was auch immer - kenne die Branche ja nicht) oder aber der Weg zur IHK/Handwerkskammer, was auch immer davon für euren Betrieb zuständig ist. Der Gang zum Betriebsrat ist nicht immer sinnig, da das oft genug auch reine Alibigruppen sind, damit die Firma gut dasteht. Eventuell kriegen die dann ernsthaft Ärger und möglicherweise müsst ihr euch hinterher anhören, warum das hat sein müssen, aber dafür gibt es dann ja durchaus Argumente.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Rosenmary 
Beitragsersteller
 29.11.2020, 14:37

Die Firma hat sich immer gegen einen Betriebsrat gestellt, über Jahre und sogar die Mitarbeiter antreten lassen, um klar zu machen, dass sie das nicht wollen. Irgendwann mussten sie... es wurden viele Chefsekretärinnen und kleinere Manager aufgestellt und gewählt. Sie machen viel Blabla. Kündigungen haben sie noch nie verhindert.

Einzig die Schwerbehindertenvertretung taugt was.

rotesand  29.11.2020, 14:47
@Rosenmary

So in etwa habe ich mir das nach deinen Schilderungen vorgestellt - so ähnlich wie die Mitbestimmungsvertreter in Volksbanken, wo meist ehemalige Mitarbeiter, pensionierte Finanzbeamte oder die Männer ehemaliger Teilzeitangestellter zur Wahl stehen, damit man nur Jasager im Gremium hat. Ist zugegeben relativ selten bzw. immer seltener, aber das gibt es dann und wann noch - vor allem im süddeutschen und ländlichen Raum in wie ich sie gern nenne "Patriarchenfirmen", wo der hochbetagte Gründer entweder noch peripher im Rahmen seiner altersbedingten Möglichkeiten mitarbeitet und/oder von den Leuten wie auf einem Tablett vor den anderen her getragen wird ... korrigiere mich, wenn es anders ist!

Dass nur die Behindertenvertretung was taugt und womöglich noch auch für Lehrlinge was aufgefahren wird glaube ich - das müssen sie auch bzw. läge da was im Argen, wäre morgen Polen offen.

Ich würde versuchen über die Gewerkschaft zu gehen oder über die zuständige Kammer. Auch dort gibt es Abteilungen für Arbeitsschutz/Mobbing und Ähnliches.

GutenTag2003  30.11.2020, 10:43
@Rosenmary
 über Jahre und sogar die Mitarbeiter antreten lassen, um klar zu machen, dass sie das nicht wollen.

Das ist Unsinn.

Betriebsräte werden aus der Belegschaft aufgestellt (i.d.R. durch Gewerkschaften) und auch von der Belegschaft gewählt.

Wenn allerdings "qualifizierte" Mitarbeiter nicht bereit zur Betriebsratsarbeit sind, sollte man sich nicht wundern, "welche Qualität" die Belegschaft letztendlich vertritt.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 16:07
@GutenTag2003

Kennst du unsere Firma? Das ist keineswegs Unsinn. Die Geschäftsführer haben alle Mitarbeiter in den Versammlungsraum gerufen und wer pro BR war musste vor ihren Augen durch die eine Tür gehen, wer gegen BR war durch die andere Tür. Unsere Firma ist nicht dem Arbeitgeberverband angeschlossen, eine Gewerkschaft konnte bei uns nie Fuß fassen. Fast niemand ist in der Gewerkschaft, weil keine sich zuständig fühlt.

Wir haben ein abgeriegeltes Betriebsgelände. Die Gewerkschaften wurden gar nicht rein gelassen.

Es wurde massiv Druck auf die MA ausgeübt und klar gemacht, dass die Firma das nicht wünscht. Letzlich wurde eine Art Mitarbeiter Vertretung ohne Gewerkschaften installiert, die nichts zu sagen hatten. Es gibt mittlerweile einen BR, aber nach wie vor KEINE Gewerkschaften.

Wenn die Mitarbeiter bedroht werden, ist es auch kein Wunder, wenn sich niemand aufstellen lässt.

Du brauchst nicht in Fettschrift schreiben.

GutenTag2003  30.11.2020, 16:09
@Rosenmary
Kennst du unsere Firma? Das ist keineswegs Unsinn. 

Es ist Unsinn. Schaue ins Betriebsverfassungsgesetz und könntest es erkennen.

Greift ein Arbeitgeber derart ein, hat es die Belegschaft zugelassen. Ein Arbeitgeber hat keinerlei Mitspracherecht bei der Einrichtung / Wahl eines Betriebsrates.

GutenTag2003  30.11.2020, 16:13
@GutenTag2003

Ergänzung:

Das Betriebsverfassungsgesetz gibt alles vor, worüber ein Betriebsrat

  • zu informierten ist
  • seine Zustimmung einzuholen ist
  • wo er selbst initiative Ergreifen kann
  • usw.
Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 16:30
@GutenTag2003

Dennoch hat der BR bisher keine Kündigung und kein Mobbing durch Chefs verhindert. Informiert werden die manchmal. Machen tun sie nichts.

GutenTag2003  30.11.2020, 16:37
@Rosenmary

es bleibt dabei:

Wenn allerdings "qualifizierte" Mitarbeiter nicht bereit zur Betriebsratsarbeit sind, sollte man sich nicht wundern, "welche Qualität" die Belegschaft letztendlich vertritt.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 16:38
@GutenTag2003

Hat er auch nicht. Wenn Leute aber drangsaliert und bedroht werden, bevor der BR gewählt wurde??? Schon mal überlegt, dass Leute mit Familie, Kindern, Schulden usw alles tun, um nicht in der Firma negativ aufzufallen.

Es nützt nichts, dass sie ihre Rechte vorgebetet bekommen. Solange sie Angst haben, arbeitslos zu werden, werden sie sich nicht gegen den AG stellen. Verstehst du eigentlich nicht, was ich sage?

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 16:41
@GutenTag2003

Du brauchst hier nicht ständig in Fettschrift Sachen runterbeten. Leute, die Angst um den eigenen Popo haben, stellen sich nicht gegen den AG. Des Weiteren möchte ich Dich hier gerne stoppen, da Du hier vom Thema abdriftest. Hier geht es um den speziellen Chef und nicht darum, wie installiert man einen BR.

Es gibt in der Firma einen BR. Das juckt aber die Oberen nicht. Ist das so verständlich?

GutenTag2003  30.11.2020, 16:47
@Rosenmary
Du brauchst hier nicht ständig in Fettschrift Sachen runterbeten.

Kritisiere das und dort was bei Euch, dem Betriebsrat falsch läuft.

Wenn ich fett Drucke, dann um den Widerspruch zu Deinem "Unwissen" deutlich zu machen.

Deine Behauptungen über den Betriebsrat fußen auf Unkenntnis des Betriebsverfassungsgesetzes.

Dem darf man wohl "auch fett gedruckt" widersprechen. Selbst dann, wenn es Dir nicht behagt.

Hier geht es um den speziellen Chef und nicht darum, wie installiert man einen BR.

Hier geht es um Eure Ohnmacht, die ihr mit einem Betriebsrat ändern könntet. Ganz offensichtlich nutzt ihr im Betrieb dieses Instrument nicht, weil ihr nicht hinter ihm steht, das macht auch den Betriebsrat ohnmächtig.

Das rächt sich manchmal.

Ihr habt es in der Hand, dies zu ändern. Dazu muss man mehr tun als nur jammern.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 17:01
@GutenTag2003

Du überliest absichtlich, was ich schreibe, um deine Meinung durchzupochen. Dadurch wird es nicht besser.

GutenTag2003  30.11.2020, 17:24
@Rosenmary
  • Ich lese von Deinem Problem
  • ich gab Dir einen Lösungsansatz
  • Du hältst Euren Betriebsrat entgegen, der (angeblich) nicht gewählt sondern von der Geschäftsleitung eingesetzt, inthronisiert wurde
  • ich sage, wer einen "schwachen" Betriebsrat wählt, der hat eben nur einen schwachen
  • usw.
  • Nochmal. - akzeptiert es oder macht Euren Betriebsrat stark und unterstütz ihn, wenn er für Euch kämpfen soll.

Ansonsten bleibt Euch einen anderen Arbeitsgeber zu suchen.

Nicken und Schnauze halten, ansonsten beim Betriebsrat Beschwerde einreichen oder Firmen wechsel in Betracht ziehen!