Was gegen unzumutbare Unordnung eines jungen Erwachsenen unternehmen?
Sohnemanns Zimmer gleicht einer Müllkippe, Klamotten (frische und schmutzige) durcheinander auf dem Boden, Bett, wo auch es immer eine Ablage gibt, dazu jede Menge Unrat (leere Flaschen, schmutziges Geschirr, Kippen, sonst. Dreck usw.). Die Zimmertür lässt sich nur noch einen Spalt breit öffnen. Es muffelt auch fürchterlich.
Er ist volljährig, lässt sich kaum noch was sagen. Nach dem Motto: "wenn`s dich stört, dann räum doch auf oder geh nicht in mein Zimmer". Seine Klamotten zu waschen habe ich aufgegeben. Geschirr und Gläser sammle ich ab und an ein, sonst hätte ich irgendwann nichts mehr im Küchenschrank. Seine Freundin scheint von ähnlichem Kaliber zu sein, sonst würde sie auf dem Absatz kehrt machen.
Was nützt Androhung von Rauswurf, wenn er seinen Lebensunterhalt noch nicht alleine bestreiten kann und er allgemein nicht die Reife für Eigenständigkeit hat?
Ziehen betreutes Wohnen in Betracht, aber da gibt es Wartelisten und Regeln. Mit Regeleinhaltung hat er es nicht so. Befürchte, wenn endlich ein Platz frei wird, er schnell diesen wieder los ist. Das Dilemma ginge zuhause weiter.
Komisch, er kann bei seinem Nebenjob (neben Schule) klare Strukturen einhalten. Ich habe Verständnis für wochentags 12 Stunden außer Haus (Schule, insges. 3 Std. Weg) und an WE kellnern. Aber wenn Zeit für PC, dann auch für paar Ordnungshandgriffe.
Ich rege mich nicht mehr auf, mache mir jedoch Sorgen um ihn und er tut mir irgendwie leid. So kann sich kein Mensch wohlfühlen! Wie kann ich helfen sein Chaos zu beherrschen?
5 Antworten
Da hast eigentlich keine Chance mehr. Er muss negative Erfahrungen im Erwachsenenleben machen. Ablehnung durch die Nachbarn, Arbeitskollegen, Vermieter oder Freunde.
Denn diese werden irgendwann diese Situation nicht mehr so rosig finden.
Aber richte dich darauf ein, dass er lange Zeit damit zu kämpfen haben wird. Kann ca. 10 Jahre dauern, bis etwas Ordnung einkehrt. Einige Menschen lernen es nie und vermüllen bis ins Alter.
Sei nicht so weich. Bringe ihm endlich bei unter wessen Tisch er seine Füße hat!
Du/ ihr tragt genauso euren Teil zu dieser Situation bei.
Hau auf den Tisch Mensch er ist ein erwachser Mann und kein Kind! Meiner Meinung nach, ist das doch echt typisch. Verstehe mich nicht falsch aber du kuschst vor deinem Sohn.
Schnappe dir ein paar Säcke und räume das Zimmer, bis aufs nötigste leer. Egal wie er darauf reagiert, halte es aus und bleibe standhaft.
Du bist der Chef und fertig!!!!
Wenn es doch so einfach wäre. Im Grunde müssen sich Sohn und Mutter abspalten. So alte Stammtisch-Sprüche "mal aufn Tisch hauen" klappen da schon lange nicht mehr.
Ja mein "mein Gott" dann ist doch alles in schönster Ordnung!
Was stellen Sie denn da noch eine solche Frage?
Leben Sie doch Ihren (Alb) Traum weiter mit diesem bedauernswerten schwer ADHS-geplagten hochbegabten Kind!
Es ist schließlich nur ihr schwieriges Leben, was da im Zusammenleben mit einer tickenden Zeitbombe (Ihre eigenen Worte!), die sich angeblich zu 99 % im Griff hat, "vor die Hunde geht".
Wie schreiben Sie da noch gleich selber:
"..aber wehe..... Kind ist schwer vorbelastet."
Da mag man sich das 1 % Ausfallrisiko schon garnicht vorstellen mögen!?!
Ich lebe diesen Albtraum seit Jahren und bin dem nicht mehr vollständig gewachsen. Ja, es ist nur mein schwieriges Leben und versuche es mit Fassung und Hilfen zu tragen. Bin auch nicht die einzigste mit anstrengendem Kind. Versuche mich zu schützen und mein Leben in dieser Aufgabe nicht aufzugeben. Es ist nicht leicht und ich liebe mein Kind. Diese Grauzone von ertragbar bis unzulässig beim eigenen Kind ist schlimm. Frage, eigenes Kind anzeigen und was bringt es, oder hoffen, dass irgndwann der Knoten platzt?
Verweigern Sie den Zutritt der Freundin, solange die Bude nicht glänzt!
Stellen Sie die Versorgung mit Essen und Getränken ein (Kühlschrank unter Verschluß nehmen!), bis er einlenkt.
Kappen Sie die Stromverbindung seines Zimmers (Sicherung raus und Sicherungskasten abschließen).
Verlangen Sie von seinen Nebeneinkünften Geld für Kost und Logis in angemessenem Umfange, damit er lernt, dass die Gunst die ihm erwiesen wird, nicht für "lau" erfolgen kann.
Zahlen Sie ihm keinen Cent Taschengeld, sofern dies geschieht, ehe der eine topaufgeräumtes Zimmer vorweist usw. usw.
Kurzum: Vergällen Sie ihm das "Hotel Mama" intensivst und solange, bis er selber Einsehen zeigt oder halt von sich aus weicht!
Werde ich machen. Freundin nur erlaubt, wenn aufgeräumt ist. Sie scheint der Müll nicht zustören.
Versorgung läuft bereits länger auf Eigeninititiative.
Stromverbindung kann ich nicht kappen. Sicherungskasten ist nicht abschließbar. Abrupter Abbruch würde für mich schlecht ausgehen.
Alles Geld (Kindergeld, BAB) geht auf mein Konto, damit sind seine Kosten gedeckt. Wollte er so. Er will mich finanziell nicht belasten. Seine sonstigen Ausgaben bestreitet er durch seinen Nebenverdienst, bezahlt jeden Extrawunsch und gibt zur Haushaltskasse freiwillig dazu. Also mit Geld ist ihm nicht beizukommen. Den Zug hat er erkannt und sich daraus geangelt.
Mir bleibt nur der Fahrkomfort, da keine Öffis in der Nähe. Andere Druckmittel sind ausgeschöpft.
Wenn Sie meinen, na dann leiden Sie mal weiter!
Hallo douschka, ich wollte noch etwas sagen, ich will es jetzt nicht schön reden, ABER
so schlecht scheint er ja gar nicht zu sein, versuche die positiven seiten zu sehen. Er kümmert sich um seine schule, um seine arbeit und erscheint pünktlich. Er will dich finanziell nicht belasten und bestreitet weitestgehend seine sachen selbst und gibt ein wenig zur haushaltskasse dazu. Das ist ja alles schonmal recht positiv.
Jetzt wenn ich 10-15 jahre zurückdenke, bei mir war es auch chaos pur, kleidung lag herum..und alles andere auch, ich rauchte auch drinnen (eine sache die für mich heute absolut unverständlich ist und ich fast schon vergessen hatte) seine freundin interessiert es nicht, weil sie genauso jung oder etwas jünger ist, das ist ja gar nicht relevant für sie, und auch nicht ihr problem. Ich glaube in dem alter hätte es mich kein stück interessiert ob mein "partner" aufgeräumt hat oder nicht. Du erwähnst seine freundin öfters, wahrscheinlich magst du sie nicht wahnsinnig gerne, aber deshalb musst du dir gar nicht den kopf zerbrechen, denn sie wird nicht die letzte sein und deine schwiegertochter werden, da werden noch viele andere kommen und sie bald vergangenheit sein. Wie gesagt, der erzählung nach war ich früher glaube ich nicht besser im punkto ordentlichkeit, aber heute gibt es für jedes teil einen platz, mein haus ist strukturiert und geradlienig, kaum deko, kein staub, alles blitzt und glänzt, freunde sagen immer es schaut aus als wohnen wir in einem musterhaus und fragten ob wir hier wirklich wohnen oder uns meistens woanders aufhalten...aber doch wir wohnen nur da...und ich war in jungen jahren wirklich genauso und zusätzlich war überall deko und kitschiges zeugs. Alles war vollgestellt mit irgendwas. Und heute bin ich geschäftsführer...ja der chaos-mensch von früher. Man ändert sich also durchaus mit zunehmendem alter. Ich glaube ich bin mittlerweile das genaue gegenteil von dem was ich früher als jugendliche und junge erwachsene war....jetzt muss ich mich nur noch daran erinnern wenn mein sohn in dem alter ist...am besten ich lege es mir auf wiedervorlage in 17 jahren :) vielleicht nimmst du es jetzt ein bisschen leichter und lässt dich nicht so sehr davon aufregen, irgendwann ist diese phase des jugendlichen auch bei ihm vorbei, und das geht schneller als man denkt. Kaum kuckst du dich um ist er schon 25 oder 30 und beruflich erfolgreich, bestreitet seinen lebensunterhalt alleine, gründet vielleicht eine familie. Das glaub ich wird von ganz alleine besser
Schmeiß den jungen "Mann" einfach mal raus. Er ist alt genug für 'ne eigene Bude.
Lass Dich nicht von seiner absichtlichen Unselbständigkeit geißeln. Daran wird sich ja nix ändern können, solange Du ihm immer noch Vorgaben machst, wie das Leben so funktioniert. Er muss es selbst für sich entdecken. Aus der Notwendigkeit heraus entspringt die richtige/beste Motivation für Veränderung.
warehouse14
Dann nimm mal seinen PC und mach eine klare Ansage
Sie beschreibt das "Kind" als eine tickende Gemüts-"zeitbombe" mit einem hohen Ausfallpotential, wenn auch angeblich nur von 1 % und hat offenkundig Angst vor ihm!
@ schelm 1
Du scheinst es erfasst zu haben, das Ordnungsproplem ist die Spitze des Eisberges. Ja, ich habe Angst vor gewalttätigen Ausbrüchen generell und besonders vor meinem Sohn. Mittlerweile ist er mir körperlich überlegen und er ist fähig von Null auf 180 unberechenbar zu wrden. Wie beschrieben sind seine Ausfälle sehr gering, aber wenn dann sehr heftig. Sämtliche Institutionen sind vorgewarnt und kennen somit die Angelegenheit. Mit der langjährigen Diagnose von fehlender Impulskontrolle und Wahrnehmungsstörungen müssen wir beide klarkommen. Sohn ist anerkannt seelisch behindert. Paradox zu sonstiger Leistungsfähigkeit.
Nicht nur ich als Mutter habe Angst vor ihm. Seine Betreuer hatten diese auch, weshalb es zum Ausschluß kam. Und es tatsächlich nur geringe, aber anderseits hohe Gefahr.
Mein Kind ist nach 5 Jahren aus der Jugendhilfemaßnahme geflogen. Auf Grund der Nichtbeschulbarkeit in der Regelschule (schwere ADHS) kam er dort hin, weil u.a. Hochbegabung festgestellt wurde und spez. Schule nur mit Heimunterbringung möglich war. Seit Mai wohnt er wieder dauerhaft bei mir. Aus einem Mobbingopfer wurde einer, der das Blatt umzudrehen gelernt hat. Er kann nicht einschätzen, was für ihn gut und wichtig ist, mißtraut allen. Die ganze Maßnahme ist gegen den Baum gelaufen. Zurück habe ich einen total verkorksten Typ bekommen. Es war ein verdammt harter Weg ihn an normales Leben zu führen. Bin froh, dass er nun Schule und Job auf die Reihe bekommt. Sein Kopfchaos besteht weiter. Das Zusammenleben ist nicht einfach. Er ist innerlich verwahrlost, was sich nach außen ausdrückt. Habe Probleme damit umzugehen.