Warum Steuern auf bereits versteuertes Geld?
Als Arbeitnehmer wird mein Einkommen ja versteuert. Mit Steuerklasse 1 zudem nicht zu knapp. Bleibt mir dann von meinem Netto was übrig und ich lege es aufs Sparbuch, muß ich von den Zinsen erneut Kapitalertragssteuer zahlen. Wobei doch Zinsen eigentlich nur ein Ausgleich für den Wertverlust des Geldes sind.
Das ist doch eine doppelte Besteuerung und eigentlich nicht gerecht, oder?
Und wann fällt eigentlich mal der Soli weg? 20 Jahre nach der Einheit ist der doch auch nicht mehr nötig.
20 Antworten
Na, ja, die Zinsen, die Du bekommst sind ja nicht wirklich versteuert. Das Geld, auf das Du die Zinsen bekommst schon, aber die Zinsen sind ein zusätzliches Einkommen das also auch zusätzlich besteuert wird.
Zinsen sind ein Ausgleich für der Wertverlust des Geldes. Aber nur, wenn die Zinsen auch exact so hoch sind, wie die Inflation. Da wir momentan aber deutlich unter 1,5% liegen, seit 1999 betrug die Inflationsrate im Schnitt 1,9%, Du aber auf viele Anleihen, Sparverträge, Festgelder,usw. mehr als 1,5% bekommst, machst Du nach der inflation sogar einen kleinen zugewinn. Umd Durchschnitt sind das zwar nur etwa 0,3 - 0,5%, aber immerhin... von daher sind Zinsen kein Ausgleich für den Wertverlust des Geldes. Zinsen sind, genau genommen, eine Leihgebühr für dein Geld, denn wenn Du es der Bank leihst und diese es dann z.B. auf einem Spaarbuch (was ohnehin Blödsinn wäre, aber egal) "vermerkt", dass Du es ihr Geliehen hast. In der zwischenzeit verleiht sie das Geld aber anderweiteig wieder weiter (das ist der Grundgedanke einer Bank) und verdient damit Geld. Du aber kannst erst eine neue Analge tätigen, wenn Du das Geld wieder abhebst. Solange es da aber liegt, liegt es da und Du kannst nichts anderes machen. Dafür sind die Zinsen die Gebühr, mit denen Du auch an den einnahmen des Verleihgeschäfts der Bank teilhaben kannst. Würdest Du das Geld nicht auf die Bank bringen, könntest Du es ja selber verleihen und die Zinsen selber dafür auch einehmen...
Aber mit dem "Doppelt-Besteuert" gibt es tatsächlich ein Problem. Jumper7 hat es scho richtig angemerkt: schau dir mal die Spritpreis-Zusammensetzung an...
Weil man jedes Einkommen versteuern muß, auch Zinsen.
Es mag ja sein, dass Zinsen, derzeit sehr gering, nur einen Wertausgleich für die Inflation darstellen, wenn überhaupt, nur nirgendwo steht geschrieben, dass Du sowas wie einen Inflationswertausgleich überhaupt bekommst oder ein Anrecht darauf hättest.
Wenn Leute, die 7, 8 oder 9 stellige Beträge angelegt haben, auf ihre Zinsen Steuern bezahlen müssen, bei was sicherlich keiner schreit: "UNGERECHT!!!", dann Du mit 6, 5 oder 4 stelligen Summen auch.
Und Du zahlst dabei nicht auf Dein bereits versteuertes Geld Steuern, sondern auf neu verdientes Geld.
Aber Du zahlst doppelt Steuern, jedes mal, wenn Du Dir was kaufst, von der Mineralöststeuer über die Alkoholsteuer bis hin zur Versicherungssteuer, Du zahlst mit versteuertem Geld und bekommst nicht den blanken Gegenwert, sondern zahlst wieder Steuern........
Klar, wenn ich auf meine Zinsen keine Steuern bezahlen müßte, dann würde ich das auch solchen Leuten zugestehen, die das 100- oder 1000-fache Kapital angelegt hätten. Gleiches Recht für alle. Ich hätte nur bei solchen Leuten ein Problem, deren Reichtum auf Betrug und Kriminalität basiert.
Hallo Franz577,
was glaubst Du: das ist mehr denn je nötig, da die Finanzleuten marode Obligationen verkauft haben, und der Staat für sie einspringen mußte. Wir müssen, so zu sagen, die Zeche zahlen.
Häuser werden auch mit bereits besteuerten Geldern gebaut, und wenn man sie vererbt, muß der Erbe womöglich Steuern zahlen, und nicht zu knapp. Besonders beim vererben von Firmen ist das gejammer groß!
Bald rentiert sich kein Geschäft mehr: bei Aktien, die mit schon besteuertem Geld gekauft werden, nehmen die 25% Steuern, dann kommen die Bankgebühren, ein Prozentsatz für die Börse, eine Provision. Wenn die Aktien aus dem Ausland "kommen", nimmt der emittierende Staat auch eine steuer ein, und nicht zu knapp, zwischen 10 und 20%, wenn man reinvestieren möchte, rentiert sich das Geschäft bald nicht mehr!.. Am Ende des Jahres muß man alle "Gewinne" melden, die kassieren nochmals!... Von wegen Aktionäre zählen zu den gut betuchten!!! Nur diejenigen, die Geschäfte in großen Umfang abwickeln können, haben Möglichkeiten, sich an Steuerbestimmungen vorbei zu schleichen, sonst wäre nicht erklärlich, wie ein Warren Buffet, oder Soros, zu Milliardären wurden, t´schuldigung, aber es ist so!
Am Anfang (des 20ten Jahrhunderts), in der Vereinigten Staaten, hatten die im Senat 1% Besteuerung abgestimmt, damals fanden sie, daß es schon zu viel war!
Das Problem ist auch, daß die Federal Reserve, die das Privileg hat, Geld zu drucken, eine Privatbank mit einer sehr komplexen Struktur ist. Diese Bank leiht dem Staat ständig Geld, der sich verschuldet... wir wissen dann wie es weiter geht... So ist es auf der ganzen Welt!...
Gruß. Emmi.
Was der Staat einmal einführt, kommt nicht mehr so leicht weg!
Denke an die Sektsteuer, die Kaiser Wilhelm dereinst für die Finanzierung seiner Flotte eingeführt hatte.
Die gibt es heute noch!
Den Soli könnte der westliche Teil Deutschlands zur Zeit gut gebrauchen....!
Und dass wir doppelt und dreifach besteuert werden, das ist nichts neues.
Gieriger Staat!
Außer dem kann man wählen. Die richtige Partei! Aber es fragt sich nur, welche nun die richtige ist...., Cholera oder die Pest? Sodom oder Gomorrha? Ebola oder AIDS?
Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Wählst du Rot, gehen die mit den Schwarzen zusammen usw. usf. Es ist echt frustrierend.
Es wird nicht Dein angelegter Nettolohn nochmals besteuert, sondern nur das was Dir die Bank zusätzlich zum angelegten Betrag zurück gibt, eben die Zinsen. Das dies als Inflationsausgleich dient ist kein Argument auf die Besteuerung zu verzichten. Wenn doch, dann müssten andere Leute die ihr Geld einfach auf dem unverzinsten Girokonto lassen, aus Gerechtigkeitsgründen eine negative Steuer für den Inflationsverlust ihres Geldes zurückerhalten, andersrum aber auch Millonäre (z.B. Banken!) ebenso wie Du ihre Zinserträge steuerfrei kassieren. Aber dann würden die Leute hier, die sofort sch... Politiker gerufen haben, natürlich erst recht mit dem Holzhammer ankommen.
Deine Logik funktioniert aber auch aus einem weiteren Grund nicht. Für die Bank sind die an Dich gezahlten Zinsen selbstverständlich Betriebsausgaben, die die natürlich von der Steuer absetzen können. Der Staat wäre noch mehr Pleite, wenn er einerseits der Bank den Betriebsausgabenabzug gewährt, andererseits aber auf die Besteuerung beim Sparer verzichten würde.
Mach bei Deiner Bank einen Freistllungsauftrag um den KESt-Abzug künftig zu vermeiden. Für die bereits abgezogenen KESt, Steuererklärung einreichen und Du erhälst die KESt angerechnet und wenn keine anderen, noch nicht versteuerten Einkünfte vorliegen auch zurück.
Das ist sehr plausibel erklärt, aber in einem Punkt sehe ich das trotzdem nicht ganz so. Wer sein Geld nicht anlegt oder es zinslos "unter dem Kopfkissen" hortet, der ist selbst schuld und hat deswegen keinen Anspruch auf Entschädigung. Das ist keineswegs ungerecht, denn Dummheit wurde immer schon bestraft. Intelligenz jedoch sollte nicht bestraft werden. Und intelligent ist, wer sein Geld möglichst gewinnbringend anlegt. Und der sollte auch die Früchte seiner Intelligenz ernten dürfen.
Tut er doch. Er zahlt ja nur 25-28% auf die Erträge. 75% der Erträge bleiben ihm noch, während der "Dummen" nichts bekommt.
Aber wir sind doch das Volk. Warum wehren wir uns nicht dagegen?