Warum gibt es laut Aussagen von Christen keine Hölle?

12 Antworten

Dazu gibt es im Christentum in der Tat verschiedene Meinungen. Ich halte biblische Rede von der Hölle eher für metaphorisch für kataklystische Dinge, die in der Welt passieren können. Ewige Höllenstrafen für zeitliche Übertretungen halte ich für mit der Vorstellung von der Liebe Gottes und der Gerechtigkeit Gottes für unvereinbar.

Luca1871  21.11.2019, 00:46

Hmm vielleicht sollte dann auch mal die Jesus Geschichte als Metapher angesehen werden. Denn ein Menschenopfer zur Vergebung der Sünden erscheint mir auch überhaupt nichts mit Liebe zu tun zu haben. Nur dann könnte man auch gleich die ganze Religion in die Tonne kloppen...was sowieso das beste wäre.

Die Bibel ist da nicht eindeutig. Das alte Testament lehrt überwiegend, dass es keine Hölle gibt. Jesus lehrt eindeutig, dass es eine Hölle gibt. Z.B.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heulen_und_Zähneklappern

>Sie ist eine von nur wenigen konkreten Beschreibungen der Hölle in der Bibel und hat daher in der exegetischen Literatur einige Beachtung und vielfältige, sich teils widersprechende Deutungen erfahren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reicher_Mann_und_armer_Lazarus

>Nach seinem Tod findet sich Lazarus in Abrahams Schoß (wörtlich: „der Leibesbucht“) wieder. Auch der Reiche stirbt und wird begraben, findet sich aber in der Unterwelt wieder, wo er qualvolle Schmerzen leidet und von ferne Abraham und Lazarus in dessen Schoß sieht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abstieg_Christi_in_die_Unterwelt

>Der Abstieg Christi in die Unterwelt (lat. Descensus Christi ad inferos), volkstümlich auch Höllenfahrt Christi, bezeichnet die überlieferte christliche Vorstellung, dass Jesus Christus in der Nacht nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen sei und dort die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe. Hintergrund dieser Vorstellung ist unter anderem die Frage, wo Jesu Christi Seele zwischen Kreuzigung und Auferstehung gewesen sei. Man beruft sich dabei auf die biblischen Aussagen in Epheser 4,9 EU und 1. Petrus 3,19 EU

Daneben sind natürlich auch die von dir genannten Textstellen schon hinreichender Beweis, dass es gemäß Christentum eine Hölle gibt.

Religion entspringt rein der Fantasie der Menschen und wird stetig angepasst. Was nicht zeitgemäß ist fliegt irgendwann raus. Gutes Beispiel ist der Limbus. Erst steht unumstößlich fest das es ihn gibt und alle ungetauften Kinder dort landen und plötzlich von einem Tag zum Anderen wird er als nicht existend erklärt. Das ist reine Willkür

ZeuxisHerakleia 
Beitragsersteller
 21.11.2019, 00:52

Ich sehe das zwar genauso, hätte aber hiermit natürlich gerne die Christen dazu gehört, welches sich natürlich dazu sachlich und argumentativ äußern können.
bislang halte ich aber fest, dass es sich wie in den meisten altertümlichen Religionen, vor allem den abrahamitischen, um Cherry Picking handelt.

Nun ja, auch unter den Christen gibt es Harmoniebedürftigkeit.

Manche Christen möchten nicht, dass jemand in die "Hölle" kommt, weil es dort nicht so schön ist. Sie möchten, dass Gott bitteschön alle in den "Himmel" hineinlässt. Sie bedenken jedoch nicht, dass es im Grunde auch die Entscheidung des Menschen ist, ob er in den "Himmel" kommt. Gott zwingt niemanden in den "Himmel", d.h. in seine Liebe, seine Gemeinschaft, seine Gegenwart, wie auch immer man Himmel genau definieren mag.

Wer aber nichts mit Gott zu tun haben möchte und nicht in den Himmel kommen möchte, für den bleibt nur, dass er fern von Gott ist (das ist die Definition von "Hölle").

Wenn Gott also die Liebe ist und die Freiheit des Menschen respektiert, dann muss es die Hölle als alternative Option zwingend geben.

Ich ( als Deist) halte die Existenz einer buchstäblichen Hölle physikalisch nicht für möglich. Im übrigen finde ich es auch gut, dass sich (mit Ausnahme einiger fundamentaler Gruppen) die großen christlichen Religionen nach und nach von der Hölle verabschieden. Hier wird das ganz gut ausgeführt:

https://www.theologe.de/theologe19.htm