Vernichtendes Praktikumszeugnis zu Recht... was tun?
Hallo Community,
vor einem Monat würde ich von meinem Praktikum fristlos gekündigt, da ich meiner Arbeit nicht sorgfältig nachgegangen bin und ich mich zu sehr anstehende Klausuren vorbereitet habe. Ich habe dann auf ein Praktikumszeugnis bestanden, den ich auch dann bekommen habe. Als ich es laß, bekam ich fast einen Infarkt. Sie schrieben, (nicht direkt, aber so fasse ich es auf), dass ich ein desinteressierter, inkompetenter, unsozialer, unverschämter Praktikant sei. Ich muss zugeben, ich war schon desinteressiert. Die Aufgaben waren auch schwer und ich konnte keine zufriedenstellende Lösung geben. Auch habe ich nicht viel mit den Mitarbeitern geredet und ich habe auch viel für anstehende Prüfungen gelernt und mit meinen Freunden gechattet. Deswegen ist das Zeugnis auch vernichtend.
Ich weiß, dass ich vieles falsch gemacht habe, aber die Praktikumsstelle war auch nur eine Notlösung im Rahmen des Pflichtpraktikums.
Ich habe jetzt Angst was zukünftige Arbeitgeber von mir denken sollen? Ich habe es (möglichst alleine) versucht die Aufgaben zu lösen, kam aber nichts zustande und ich bin auch kein sozialer Mensch. Wenn ich meinen Bachelor habe, steht auch drauf, dass ich ein Pflichtpraktikum gemacht habe. Aber die Note wird sehr schlecht ausfallen und das Praktikumszeugnis ist ja verheerend. Kann man auch durch ein so schlechtes Zeugnis, nie wieder Praktikas machen? Ich man für die Arbeitswelt für immer gebrandmarkt? Soll ich das Zeugnis anfechten? Ich meine, die schlechte Bewertung ist zu Recht, aber ich würde gerne eine zweite Chance im Arbeitsmarkt bekommen.
LG jimmyneutron
5 Antworten
Inwieweit das Praktikum in Deine Benotung einfliesst kann ich nicht beurteilen. Fakt ist wohl, dass der Arbeitgeber nichts beschönigt hat, sondern einfach nur die Fakten Deiner Einstellung und Deines Praktikums in Schriftform verfasst hat. Dadurch resultierende Konsequenzen hättest Du Dir vielleicht im Vorfeld überlegen müssen. Normalerweise sollte ein Arbeitszeugnis wohlwollend formuliert werden, wie das bei Praktika-Zeugnissen aussieht, weiß ich nicht. Doch bei Deiner Einstellung war noch nicht einmal Wohlwollen möglich. Vielleicht hast Du die Möglichkeit das Praktikum an anderer Stelle zu wiederholen, wo Du Dich dann auch entsprechend verhälst, dann kannst Du die andere Bewertung vernichten.
Ohne das entsprechende Praktikumszeugnis zu kennen, kann man schlecht den Inhalt beurteilen. Vielleicht hättest du dich vorher für ein "einfaches Zeugnis" entscheiden sollen, aus dem lediglich die Daten der Dauer und die Tätigkeiten aufgeführt sind, ohne jegliche Wertung.
Was mich allerdings sehr irritiert, ist, dass sie dir fristlos gekündigt haben, da gehört schon einiges zu, wenn man einen Praktikanten frühzeitig loswerden will.
Was du jetzt tun kannst? Dieses Pflichtpraktikum (für die Uni??) ist durch die verfrühte Kündigung ja sicher nun zu kurz und wird daher dann auch nicht anerkannt. Also musst du es vermutlich woanders wiederholen. Da dann mal anstrengen und ein gutes Zeugnis bekommen, wäre ein gangbarer Weg.
Chancen hat man immer, wenn man hoch motiviert ist, aber sie werden geringer, je schlechter bisherige Zeugnisse waren. Du musst natürlich den nächsten Praktikumgeber davon überzeugen, dass du dich geändert hast.
Das wird bei einer so schlechten Bewertung sehr, sehr schwierig... selbst ich weiß nicht Mal, wie ich das erklären soll...
natürlich wird das schwierig, aber Steine, die im Weg liegen, sind dazu da, sie wegzuräumen und den Weg fortzusetzen.
Was willst du denn jetzt hören? Das du nie wieder einen Arbeitgeber finden wirst und deshalb den Kopf in den Sand stecken sollst und gleich und für immer Hartz IV beantragen sollst.
Nein, das ist keine Lösung. Zeig dich lernwillig, einsichtig und bewerbe dich.
Danke für die hilfreichen Antworten...ich denke, das wäre auch die beste Lösung. Sollte man die Erklärung, dass man Mist gebaut hat, auch in dem neuen Anschreiben schreiben? Oder fügt man das Praktikumszeugnis nur in der Bewerbung hinzu und hofft, dass man eingeladen wird?
Das Wort Bewerbung kommt von Werbung, hier: in eigener Sache. Daher empfehle ich dir, im Anschreiben alles Negative erst einmal weg zu lassen. Du suchst ein Praktikum von dann bis dann und versuchst überzeugend mitzuteilen, dass du das unbedingt bei denen machen möchtest (vorher informierst du dich natürlich auf deren Homepage) und warum sie dich nehmen sollten. Wichtig ist: komme sympathisch rüber, stapel nicht hoch und belege durch Beispiele, was du in dem Bereich für nützliche Eigenschaften oder Fähigkeiten mitbringst. Du kannst dabei höchstens schreiben, was du bereits in dem Praktikum gelernt hast und das du nun deinen Horizont bei Ihnen erweitern möchtest... und dann auf Einladung hoffen.
Die Erklärung, was beim letzten Praktikum schief lief ist erst im Vorstellungsgespräch sinnvoll, dann aber ohne auf die letzte Stelle zu schimpfen, sondern voller Selbsterkenntnis, dass du dich tatsächlich damals falsch verhalten hast und daraus nun gelernt hast.
Danke...aber das Praktikumszeugnis kommt doch auch in die Bewerbung neben Anschreiben, Lebenslauf, Studienzeugnis hinzu, oder?
Normalerweise schon, da Du ja auch einen Lebenslauf formulieren musst. Vielleicht solltest Du das Zeugnis erst einmal nicht beifügen, sondern abwarten, ob man Dich dazu aufordert. Vielleicht hast Du dann während eines Vorstellungsgespräches die Möglichkeit diesen Ausrutscher (hoffentlich) zu erklären.
lass es doch erst einmal weg...
das Praktikum musst du nicht nachweisen oder zeigen, aber du solltest mal deine Einstellung ändern
Ich weiß, dass ich mich ändern muss, aber du meinst, dass ich nicht gleich in der Arbeitswelt gebrandmarkt bin? Ich habe immer gelesen, dass man auch schlechte Praktikas mit angeben muss
biste doch selbst schuld....................
Aber die Gründe sind so schwerwiegend, dass ich doch nie ne Chance bekomme weitere Praktikas zu machen, oder?
wenn das dein erstes Praktikum war, so kann man das noch als "jugendlichen Leichtsinn" durchgehen lassen. Für weitere Praktika musst du im Vorfeld Überzeugungsarbeit leisten. Falls du zufällig jemanden privat aus deinem Umfeld kennst, der dir ein solches Praktikum ermöglichen kann, dann wäre das die einfachste Lösung, wenn du dich dann dort anders verhältst und ein gutes Praktikumszeugnis am Ende dort bekommst.
ohne zu wissen, was man direkt geschrieben hat (indirekt interessiert keinen) kann dir keiner sagen, ob du das zeugnis anfechten kannst.
Sie haben geschrieben, dass ich ein desinteressierter Mensch bin, der auch nach mehrmaligem Auffordern keinen Kontakt zu Mitarbeiter und Betreuer gesucht habe. Auch dass ich keine zufriedenstellende Lösung zu den Aufgaben abgegeben habe und dass ich ein keine Probleme identifizieren kann. Außerdem soll ich mich zu sehr auf Klausuren vorbereitet haben und zu sehr mit Freunden gechattet haben
und das hast du ja sogar oben schon teilweise selbst zugegeben.. also wirds auch stimmen. die wahrheit muss man nicht beschönigen in einem arbeitszeugnis.
Aber die Sache ist, inwieweit das jetzt Auswirkungen für mich auf die Arbeitswelt hat? Mit so einem Zeugnis würde mich doch keiner einstellen.... :-(
biste doch selbst schuld....................
Danke....ich weiß das ja, darf ich jetzt nie wieder Praktikas machen, oder?
Blödsinn, ich wiederhole zum x-ten Mal: du musst den nächsten Praktikumsgeber im Vorfeld überzeugen, dass du dich geändert hast.... oder du bewirbst dich woanders erstmal ohne das Zeugnis mitzuschicken... sobald du woanders ordentlich gearbeitet hast, sei es im Praktikum oder (Mini-) Job, erhälst du am Ende ein gutes Zeugnis. Dieses wiederum macht das andere dann weniger wichtig, denn es zeigt deine Wandlung.
Also höre auf zu jammern und schwarz in die Zukunft zu blicken, werde aktiv und beweise der Welt das Gegenteil.
Ich meine du kannst ja nichts dafür wenn du die aufgaben nicht kannst oder nur halb dann muss der Chef dir eine andre Arbeit geben und wenn das auch nicht klappt kann immer noch sagen das hier kein Wert hat als ein gleich schlecht zu beurteilen als sei mann unhöflich und nicht arbeitsfähig oder Faul und daher sollte so ein Bericht keine Firma sehen weil sonst sagen die gleich nein daher entweder zuhause lassen oder durch weg damit weil so ein Bericht ist ne unverschämt da kann der Chef oder ein Mitarbeiter auf den Fehler hinweisen als gleich hier ein Missen Bericht zu schreiben
Das Pflichtpraktikum ist 20 Wochen lang, und dort habe ich schon 17 davon abgearbeitet. Ich will wissen, ob man generell noch Chancen bei anderen Arbeitgeber bei einem so verheerenden Zeugnis hat. Ich habe gelesen, dass man auch schlechte Praktikas bei der Bewerbung angeben soll