Vehrkersrecht
Kann man mit einem Aufsitzmäher auf öffentliche Straßen fahren?
6 Antworten
Mindestalter bitte beachten. Man muß mindestens 15 Jahre alt sein, um ein Kfz im öffentlichen Verkehrsraum zu führen. Ein Aufsitzrasenmäher ist ein Kfz.
Wenn er max 6 km/h fährt, dann wäre er generell vom Zulassungsverfahren ausgenommen. Wenn er eine reine Mähmaschine ist, dann zählt er als selbstfahrende Arbeitsmaschine und wäre nach §3(2) FZV auch davon ausgenommen. Hier gibt es aber eine Grenze von 20 km/h, bis dahin benötigt eine selbstf. Arbeitsmaschine nur eine Betrieberanschrift und ein Geschwindigkeitsschild (20), darüber muß eine selbstf. Arbeismaschine ein eigenes amtl. Kennzeichen führen.
§3(2) FZV (Auszug)
Ausgenommen von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren sind
- 1. folgende Kraftfahrzeugarten: a) selbstfahrende Arbeitsmaschinen und Stapler,
In §4 FZV findest Du die Inbetriebnahme zulassungfreier Fahrzeuge geregelt.
Hier findest Du:
(1) Fahrzeuge über 3t müßen einem genehmigten Fahrzeugtyp entsprechen - trifft auf Deinen Mäher nicht zu.
(4) Fahrzeuge unter 20 km/h müssen eine Betreiberanschrift aufweisen - triff für Dich zu
(5) Du mußt das Datenblat oder Betriebserlaubnis des Herstellers mitführen
§ 4 Voraussetzungen für eine Inbetriebsetzung zulassungsfreier Fahrzeuge (1) Die von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren ausgenommenen Fahrzeuge nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 und 2 Buchstabe a bis g und land- oder forstwirtschaftliche Arbeitsgeräte mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3 t dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie einem genehmigten Typ entsprechen oder eine Einzelgenehmigung erteilt ist.(2) Folgende Fahrzeuge nach Absatz 1 dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie zudem ein Kennzeichen nach § 8 führen:
- 1.
- Kraftfahrzeuge nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a und b mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h,
- 2.
- Kraftfahrzeuge nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe c,
- 3.
- Anhänger nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe d und e, die nicht für eine Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h in der durch § 58 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vorgeschriebenen Weise gekennzeichnet sind.
Auf die Zuteilung des Kennzeichens finden die Bestimmungen über die Kennzeichenzuteilung im Zulassungsverfahren mit Ausnahme der Vorschriften über die Zulassungsbescheinigung Teil II entsprechend Anwendung.
(3) Kraftfahrzeuge nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe d bis f dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie zudem ein gültiges Versicherungskennzeichen nach § 26 führen. Besteht keine Versicherungspflicht, müssen sie ein Kennzeichen nach § 8 führen. Im Falle des Satzes 2 finden auf die Zuteilung des Kennzeichens die Bestimmungen über die Kennzeichenzuteilung im Zulassungsverfahren mit Ausnahme der Vorschriften über die Zulassungsbescheinigung Teil II entsprechend Anwendung.
(
4) Kraftfahrzeuge nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a und b mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 20 km/h muss der Halter zum Betrieb auf öffentlichen Straßen zudem mit seinem Vornamen, Namen und Wohnort oder der Bezeichnung seiner Firma und deren Sitz kennzeichnen; die Angaben sind dauerhaft und deutlich lesbar auf der linken Seite des Fahrzeugs anzubringen.Motorisierte Krankenfahrstühle nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe e müssen zum Betrieb auf öffentlichen Straßen zudem mit einer Kennzeichnungstafel nach der ECE-Regelung Nummer 69 über einheitliche Bedingungen für die Genehmigung von Tafeln zur hinteren Kennzeichnung von bauartbedingt langsam fahrenden Kraftfahrzeugen und ihrer Anhänger (VkBl. 2003 S. 229) gekennzeichnet sein, die an der Fahrzeugrückseite oben anzubringen ist.
(5) Werden Fahrzeuge nach § 3 Absatz 2, für die eine Zulassungsbescheinigung Teil I nicht ausgestellt wurde, auf öffentlichen Straßen geführt oder mitgeführt, ist die Übereinstimmungsbescheinigung, die Datenbestätigung oder die Bescheinigung über die Einzelgenehmigung mitzuführen und zuständigen Personen auf Verlangen zur Prüfung auszuhändigen. Bei einachsigen Zugmaschinen nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b und Anhängern nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a, c, d, g und h genügt es, wenn im Falle des Satzes 1 die Übereinstimmungsbescheinigung, die Datenbestätigung oder die Bescheinigung über die Einzelgenehmigung nach Satz 1 aufbewahrt und zuständigen Personen auf Verlangen zur Prüfung ausgehändigt wird.
(6) Der Halter darf die Inbetriebnahme eines Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen nicht anordnen oder zulassen, wenn das Fahrzeug
- 1.
- einem genehmigten Typ nach Absatz 1 nicht entspricht oder eine Einzelgenehmigung nach Absatz 1 nicht erteilt ist oder
- 2.
- ein Kennzeichen nach Absatz 2 Satz 1, Absatz 3 Satz 2 oder ein Versicherungskennzeichen nach Absatz 3 Satz 1 nicht führt.
Innerhalb Wohn-/Ortsstraßen ist das sicherlich drin & ich habe das innerhalb der Siedlung hier auch durchaus schon gesehen, aber Haupt- oder Bundes- bzw. stark befahrene Straßen würde ich mit einem "Rasenmähertraktor" eher meiden. Es gilt vermutlich auch hier der Grundsatz "Wo kein Kläger, da kein Richter".
Unabhängig von der Zulässigkeit im öffentlichen Straßenverkehr zu fahren, solltest du dir Gedanken machen, ob deine Haftpflichtversicherung Schäden ggf. abdeckt. In vielen privaten Haftpflichtversicherungen ist dies nicht der Fall.
Wenn der maximal 6 kmh schnell ist, darfst du ohne Zulassung und Versicherung damit rumfahren.