Umsatzsteuer umgehen
Hallo, Ich hab für 10 Monate in der usa gelebt und hab mir da ein Motorcross gezahlt. Jetzt hab ich gehört ich muss 19 auf den Warenwert Plus Transportkosten plus zoll zahlen. Das finde ich schon mehr als lächerlich, denn wenn die Transportkosten max 800 euro sind dann zahle ich hinterher insgesamt 400 nur für Einfuhrsteuer und wahrscheinlich noch denn Zoll auch noch oben drauf, oder ist der da schon drin? Wie auch immer, ich bin 16, wie soll ich denn so etwas bezahlen? Wie kann ich diese Einfuhrsteuer umgehen? Ich werde keine 12 Monate in den Usa bleiben, oder kann ich es hier für 2 weitere Monate stehen lassen und dann schicken? Ich brauch ein weg denn das ist lächerlich teuer und nicht zahlbar für mich!
6 Antworten
Bei der Einfuhr gibt es diese Regeln... Man würde ja nichts mit viel Aufwand aus den USA einführen, wenn man es hier genau so teuer kaufen könnte! Oder?
Einfuhrumsatzsteuer + Zoll -> ca. 25-30 %
Bestellungen im Ausland lohnen sich auch aufgrund des Zeitaufwandes beim Zoll nur, wenn incl. Portokosten der zu zahlende Gesamtpreis bei 75 % des Preises hier liegt...
Wenn Du den Crosser nicht als Umzugsgut (weil weniger als 1 Jahr in den USA) abgabenfrei mitbekommst, zahlst Du auf den Zollwert 6% Zoll und 19% Einfuhrumsatzsteuer (Warennummer 87113090000).
Zollwert ist normalerweilse der Kaufpreis plus Transportkosten. Wenn der Crosser gebraucht ist, geht es nach dem aktuellen Wert. Da hilft ein Vergleichswert für vergleichbare Maschinen in den USA aus CraigsList. Wenn der Crosser im Container zwischen Deinen Kartons steht, kannst Du die Transportkosten aufteilen. Das wird nach Gewicht oder Volumen gemacht.
Würde in einem Sammelcontainer sein, würde das viele kosten sparen?
Es ist Dein gutes Recht, die deutschen Steuer- und Importbestimmungen lächerlich zu finden - nichtsdestotrotz gelten sie für alle gleich, egal ob arm oder reich. 19% auf 800 Euro sind 152 Euro, wenn also nach Deiner Kalkulation 400 Euro Einfuhrumsatzsteuer anfallen, müsste die Maschine rund 1305 Euro gekostet haben.
DAS wird jetzt lächerlich: 1305 Euro für die Maschine - kein Problem, 800 Euro für den Transport - kein Problem, aber 400 Euro Einfuhrumsatzsteuer - großes Problem... Fällt Dir was auf?? Wenn man etwas im Ausland kauft, sollte man sich nicht einfach von seinen Gefühlen leiten lassen ("ich will Spaß"), sondern das auch mal zuende denken - vor dem Kauf!
Und die Maschine noch 2 Monate in USA stehen lassen bringt nichts, denn es geht um die Zeit, in der Du in USA ununterbrochen wohnst. Wenn Du also doch noch 2 Monate in den USA bleibst, und die Maschine bereits mindestens ein halbes Jahr dir gehört, dann kannst Du die Umzugsgut-Regleung nutzen. Bleibst Du aber nur 10 Monate dort, hast Du Pech. So sind die Bestimmungen. Punkt.
"Blöd" ist immer das, was einem persönlich zum Nachteil gereicht, obwohl es von der Sache her korrekt ist - fängt beim Bus an, der pünktlich abgefahren ist, während man selber "nur 1 Minute" zu spät kommt und hört bei Gesetzen und Vorschriften, über die man vergessen hat sich vorher zu informieren, auf. So ist das nun mal im Leben - es gibt nicht nur Sonnentage...
Hallo,
Motorräder mit einem Hubraum mehr als 250 cm³ unterliegen einem Drittlandszollsatz von 6%, die kleineren Maschinen haben einen DZS von 8%. Der Einfuhrumsatzsteuersatz liegt bei 19 %. Zoll fällt u.a. auf den Warenwert und auf Beförderungskosten (i.d.R. bis EU-Grenze) sowie auch auf ggf. abgeschlossene Transportversicherungen an. Die Einfuhrumsatzsteuer fällt auf den Warenwert, die vollständigen Frachtkosten, auf ggf. anfallende Versicherungen und den o.g. Zoll an (sprich die Zölle werden nochmals versteuert!). Lässt du dich von einer Spedition vertreten, verlangt diese i.d.R. für den Aufwand auch Gebühren.
Für die Zulassung musst du dir vom Zoll eine sog. Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen lassen (Formular unter https://www.formulare-bfinv.de/ffw/action/invoke.do?id=0060 ausfüllen und der Zollstelle bei der Abfertigung vorlegen). Ohne Unbedenklichkeitsbescheinigung wird es Probleme bei der Zulassung geben bzw. die Zulassungsstelle wird den Sachverhalt dem örtlich zuständigen Hauptzollamt mitteilen. Damit wird z.B. ein Einfuhrschmuggel erschwert.
Mit deiner Frage bzgl. der 12-Monats-Frist zielst du vermtl. auf die Befreiung von Übersiedlungsgut ab. Nähere Infos findest du auf zoll.de >Fachthemen>Zölle>Zollbefreiungen>Außertarifliche Zollbefreiung>Übersiedlungsgut>Voraussetzungen
Es reicht also nicht aus, dass Motorrad einfach 12 Monate in den USA stehen zulassen. Beachte auch, dass eine Verlegung des gewöhnliche Wohnsitzes erforderlich ist, sprich du hast dich dafür i.d.R. in Deutschland abgemeldet und bist nicht nur für die Dauer eines Urlaubs oder im Rahmen eines beruflichen Auftrags im Drittland gewesen.
Bzgl. Kraftfahrzeuge beachte auch folgenden Teil:
Werden Kraftfahrzeuge [...] als Übersiedlungsgut angemeldet, ist nachzuweisen, dass das Fahrzeug [...] in dem betreffenden Land auf den Namen des Übersiedelnden zum Verkehr zugelassen war (z.B. Vorlage einer Bescheinigung der zuständigen ausländischen Behörde).
Es gibt also einiges zu beachten und dein Vorhaben wird sicherlich auch mit einigen Kosten verbunden sein.
Viel Erfolg.
Kannst Du mir dieses Paradoxon erklären:
Wie auch immer, ich bin 16, wie soll ich denn so etwas bezahlen?
OK, die Steuern kannst Du nciht zahlen.
und hab mir da ein Motorcross gezahlt.
Aber für das Motorrad hat es gereicht. Der neupreis muss aber mindestens das fünfache der Steuer gewesen sein.
Prüfe einfach was günstiger ist, dort verkaufen udn hier neukaufen, oder aber in den sauren Apfel beissen und doch die Steuern zahlen.
Naja wenn ich etwa die hälfte von den Transportkosten zahlen muss nochmal, ich meine einfach es macht ja garnicht das ganze wert... Ist so viel teuer.. Ist doch blöd