Überforderte Mutter schreit ihr weinendes Kind an und das Haus zusammen, wann sollte man handeln?
Meine Nachbarin (alleinerziehend) schreit mehrmals täglich ihr weinendes Kind (2,5Jahre) an es solle aufhören zu schreien / heulen. Das Haus in dem ich wohne ist eigentlich nicht hellhörig, so dass sie schon ziemlich schreien muß bevor ich dies in meiner Wohnung höre. Insgesamt ist die Nachbarschaft im gesamten Haus relativ anonym, man grüßt sich halt auf dem Flur... Allerdings gehe ich davon aus, dass auch die anderen Mieter die täglichen Wutanfälle (Dauer meist 10-15Minuten) der, meiner Meinung nach, überforderten Mutter mitbekommen müssen. Da diese Situation sich mittlerweile mehrmals täglich und seid neuestem auch manchmal nachts wiederholt, mache ich mir so meine Gedanken. Einerseits tut mir das Kind leid, da es dieser Situation ausgeliefert ist, andererseits kann man sich doch nicht einfach in die Erziehung anderer Leute einmischen. Wie würdet ihr euch in dieser Situation verhalten? Wann und wie sollte man sich einschalten?
Ich halte mich für einen toleranten Nachbarn und ich respektiere die Privatsphäre meiner Nachbarn. Ich finde es auch normal das Kinder lauter sind als Erwachsene (Kinder haben schliesslich keine "Bremse") und das in Sachen Erziehung auch mal laute ernste Worte angesagt sind versteht sich, trotzdem mache ich mir um das Wohl des Kindes Gedanken. Es kann schliesslich nicht angehen, dass man als Nachbar wegsieht (wo bliebe da die Zivilcourage?)
21 Antworten
Einer alleinerziehenden Mutter würde ich nicht gleich mit dem Jugendamt drohen oder sie dort melden. Erstmal würde ich das Gespräch mit der Frau selbst suchen.
Aus dem Berufsalltag weiß ich, dass Alleinerziehende es oft schwer haben, die finanzielle Situation, das alltägliche Leben, meistens eine Teilzeitstelle und das Kind irgendwie vernünftig unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig selbst dabei nicht zu kurz zu kommen.
Sie sind abgespannt, oft unter Zeitdruck und stehen unter dem Druck, den fehlenden Elternteil so gut es geht ersetzen zu wollen. Schließlich wollen sie für ihre Kinder da sein und nicht als Rabeneltern gelten.
Vermutlich brauch die Frau Unterstützung in Form eines Zuhörers, der vielleicht ab und zu Zeit hat, um das Kind zu betreuen oder jemanden hierzu vermitteln kann. Man könnte ihr zum Beispiel helfen jemaden zu finden, der das ehrenamtlich tun würde (oftmals reicht für eine Tagesmutter das Geld nicht).
Wichtig ist, der Mutter keinen Vorwurf zu machen, zu zuhören und nicht zu werten. Druck hat sie ja offenbar ohnehin schon genug und mit dem Jugendamt dürfte ihr nur bedingt geholfen sein.
Kinder brauchen Eltern, die für sie da sind und wenn sie da auch noch Probleme bekommt, ist dem Kind bestimmt nicht geholfen.
Bei der Caritas, Diakonie etc. gibt es oft sogenannte Kinderhäuser (eine Art altersgemischter Kindergarten der meist ab dem Alter von 6 Monaten Kinder nimmt). Dies ist für Alleinerziehende eine gute Möglichkeit, sofern vorhanden.
Möglich wäre auch eine Krabbelgruppe oder Nachbarschaftsbetreuung zu organisieren, aber sicher erst, wenn man erstmal ein vertrauensvolles Verhältnis zu der Mutter hat.
Überfordetre Mütter sind sich manchmal gar nicht im Klaren darüber dass sie Hilfe benötigen!!! Biete Deine Hilfe an! Wenn sie die nicht will und es nicht besser wird so würde ich den Kinderschutzbund anrufen oder das Jugendamt..
Hallo !!
Handeln ist wichtig!!!!!!!! Weg schauen kann jeder!!!!!!!! Und was dabei raus kommt kann man LEIDER fast täglich in der Zeitung oder in den Nachrichten lesen oder hören. Rede am besten mit den Nachbarn. Was Sie beobachtet haben, was Sie denken. Tut euch zusammen. sprecht die Mutter an aber fallt nicht mit der Tür ins Haus. Ich bin auch eine Mama und mein Kind ist 2 Jahre und drei Monate! Manchmal ist das auch alles schwierig und vielleicht fehlen ihr mEnschen die Ihr helfen und nicht weg sehen. Vielleicht hat Sie sonst keinen in der Familie der ihr mal hilft! Die Idee oben mit dem Kaffee finde ich gut! Und wenn es schlimmer wird würde ich das auf jedenfall melden. Denn eine Kurzschlussreaktion wäre evtö von der Mutter aus Möglich! Und das ist das grausamste auf der Welt was es gibt! Wenn ich das lese, bekomme ich immer Gänsehaut und denke mir immer wo sind da die Verwandte Bekannte und NAchbarn einer muss doch was mit bekommen haben!!!! TOLL das es so Menschen wie dich gibt die darauf achten das unsere Kinder behutsam aufwachsen sollen!
Das Kinder ganzschöne Energiebündel sein können die ohne Ende fordern steht ausser Frage, ich glaube jedoch nicht, dass es hier zum schlimmsten aller Fälle - Kurzschlusshandlung - kommen wird. Die Idee sich erstmal mit den anderen Nachbarn auszutauschen halte ich am Sinnvollsten, auch wenn die Nachbarschaft nicht so gut ist. Danke schonmal für deine ehrlichen Worte.
sie ist anscheinend total überfordert. Lade sie doch mal zum Kaffee ein und taste Dich langsam voran. Vielleicht vertraut sie sich Dir an und nimmt Hilfe von Dir an. Oder Du kontaktierst das Jugendamt.Dann bekommt sie, wenn es nötig ist, eine Familienpflegerin, die sie unterstützt
Lade sie und ihr Kind doch mal zu Kaffee und Kuchen ein, redet miteinander - höre aufmerksam zu. Warscheinlich ist sie dankbar, wenn mal jemand ihre Probleme anhört und fühlt sich hinterher besser.
Vielleicht anbieten, mal auf das Kind aufzupassen, wenn sie Erledigungen machen will.