Strafanzeige gegen Lehrer wegen Mobbing?
Morgi Leute!
meine Tochter (10. Klasse Gymnasium) hat ein Problem mit ihrem Lehrer. Es fing an, dass sie immer eine Note zu schlecht bekam. Das weiß ich, weil ich mit Arbeiten von anderen Schülern vergleichen konnte. Manchmal hat sie WORTWÖRTLICH das gleiche wie ihr Cousin geschrieben. In der letzten Klausur hatte sie 2 Punkte MEHR als man für eine 1 braucht. Trotzdem schrieb der Lehrer ihr eine 2 hin. Davon hing die Zeugnisnote ab. Erst nachdem ich eine Mail schickte, wurde die Zensur geändert.Wenn sie den Lehrer fragt, sagt er, dass er Erfahrung hat und sowas selbst am besten entscheiden kann. Nun kommt es häufig vor, dass der Lehrer und mittlerweile auch schon andere Lehrer, die er vermutlich aufgehetzt hat, sie vor der Klasse bloßstellen. Sie wird 5x so oft im Unterricht rangenommen, wie die anderen. Außerdem werden nur von ihr die Stundenarbeiten eingesammelt (ohne Ankündigung).Normalerweise machen Lehrer sowas bei Schülern, die stören oder denen eine Note fehlt. Ist bei ihr nicht der Fall. Trotzdem sucht der Lehrer jede Gelegenheit ihre Note ins Schlechte zu drücken. Nachdem ich beim Schulleiter anrief und um einen Gesprächstermin bat, wurde meine Tochter am selben Tag von 4 unterschiedlichen Lehrern nacheinander aus dem Unterricht geholt, um ein Einzelgespräch zu führen. In diesem Gespräch wurde sie unter Druck gesetzt. Ihr wurde zum Vorwurf gemacht, dass sie ihren Eltern von ihren Problemen in der Schule erzählt. Außerdem wollten die Lehrer von ihr wissen, worum es in diesem Gespräch gehen soll. Das zeigt mir, dass dort irgendetwas nicht stimmt. Wenn es um meine Tochter geht, läuten da die Alarmglocken.In einem Gespräch teilte mir der Schulleiter dann mit, dass Mädchen sich immer viel mehr anstrengen müssen als Jungs. Das war schon immer so. Sehr erschreckend! Außerdem sagte er mir, dass meine Tochter eine ehrgeizige, freundliche Schülerin ist. Wenn meine Tochter etwas verbrochen hätte, hätte der Schulleiter mir das doch wohl bei der Gelegenheit als Verteidigung unter die Nase gerieben. Er versprach, sich um diese Probleme zu kümmern. Das Gespräch ist nun 6 Monate her und das Mobbing gegen meine Tochter wird schlimmer. Letzten Montag musste ich sie tränenüberströmt aus der Schule abholen, weil sie im Unterricht wieder schikaniert wurde. Ich habe erfahren, dass es wohl oft Probleme mit diesem Lehrer gibt. Auch die Schulsozialarbeiterin sagte mir, dass 50% der Schüler, die zu ihr kommen, wegen eines Problems mit diesem Lehrer kommen.
Da Gespräche nichts bringen und auch mein Brief ans Bildungsministerium keinen Erfolg gebracht hat... Wäre eine Strafanzeige wegen Mobbing gegen den Lehrer sinnvoll? Hat jemand mit so etwas Erfahrung? Oder vielleicht eine andere Idee? Ich weiß, dass die Polizei bei dieser Anzeige ermitteln muss. Aber wahrscheinlich würden wir damit nicht durchkommen, wegen der mangelnden Beweise. Andere Schüler trauen sich sicher nicht, eine Aussage gegen den Lehrer zu machen. Ein Schulwechsel ist momentan auch nicht möglich.
8 Antworten
und auch mein Brief ans Bildungsministerium keinen Erfolg gebracht hat..
heißt was - keine Reaktion? Oder wenn eine Antwort - von "wem" - welche "Funktion hat dieser Mitarbeiter bei der Behörde?
Mobbing ist kein Straftatbestand.
Anzeigen kannst Du nur etwas, was im Strafgesetzbuch steht. Also Beleidigung, Verleumdung usw. Ungerechte Schikanierung ist verwerflich, aber kaum anzuzeigen. Letztendlich kann das nur ein Anwalt sagen. So oder so solltest Du aber Beweise sammeln und auch Zeugenaussagen. Was sagen die Elternvertreter? Was die Klassensprecher? Was die Kollegen?
Und was würde passieren, wenn Du ihn anzeigst? Die Staatsanwaltschaft würde ggf. einige Monaten ermitteln (je nach Zeit, Lust und Laune) und das Verfahren dann (wahrscheinlich bei des Sachlage) einstellen oder Anklage erheben. Bei einer Anklage kann man dann Monate oder Jahre auf einen Gerichtstermin warten. Und gegen das Urteil kann dann Berufung eingelegt werden usw.
In der Zwischenzeit würde Dein Kind weiter und wahrscheinlich mehr schikaniert werden. Dagegen hülfe nur eine einstweilige Verfügung gegen den Schulträger, dass der Lehrer nicht mehr Deine Tochter unterrichten darf. Oder eine Strafversetzung. Aber da drehen wir uns im Kreis, denn dafür muss es einen Gesetzesverstoß geben.
Wie hier schon steht: Das sinnvollste ist ein Schulwechsel. Am besten zum Sommer.
Ja, wenn die Staatsanwaltschaft das auch so sieht. Dann stellst Du eine Anzeige wegen Körperverletzung und begründest die mit den psychischen Schmerzen Deiner Tochter.
Aber wie gesagt: Vergiss es. Wenn keine Einsicht bei dem Lehrer zu erreichen ist, hilft nur ein Schulwechsel und kein jahrelanger Rechtsstreit mit geringen Erfolgsaussichten.
Hast Du Beweise? Wenn nicht, kannst Du die Anzeige vergessen.
Da hilft dann nur ein Schulwechsel.
Versuche ein Gespräch mit einem Schulleiter einer Euch angenehmen Schule zu bekommen.
Noten sind nun mal auch personenabhängig. Ob dahinter Mobbing steht, ist eine ganz andere Frage. Es könnte ja auch sein, dass deine Tochter im Unterricht aufsässig ist, und das in die Benotung mit einfließt
Bevor man gerichtlich vorgeht, wäre ja ein Gespräch mit dem Vertrauenslehrer und der Schuldirektion angesagt.
der Schulleiter sagte mir selbst, dass meine Tochter eine vorbildliche, freundliche Schülern ist, die immer Hausaufgaben hat, nie unentschuldigt fehlt und nie zu spät kommt.
diese Gespräche hatten wir schon. Da wurde ich immer abgewimmelt.
Wenn eine Situation so verfahren ist, dann hilft nur ein Schulwechsel für schnelle Abhilfe.
Vielen Dank für deine Antwort! Ich habe gelesen, dass Mobbing mittlerweile manchmal als Körperverletzung gewertet wird. Dann wäre es ja eine Straftat..