Steuern nach Aktienverkauf und gleichzeitigem Neukauf?
Hallo an alle,
meine Frau bekam vor 6 Jahren einige Aktien geschenkt. Diese hat sie nun verkauft, um über ein anderes Depot neue Aktien zu kaufen. Der Wert der Aktien ist in etwa gleich.
Allerdings ist ein großer Teil des Erlöses als "Kapitalertragssteuer" abgeführt worden. Für mich als Laie ist das nicht nachvollziehbar, da es sich doch nicht um einen Gewinn, sondern um einen Tausch handelt. Es kann doch nicht sein, dass man jedesmal, wenn man von Aktie A zu Aktie B wechseln will, 25 % des Geldes verliert.
Gibt es eine Möglichkeit, die Steuern zurück zu erhalten, im Idealfall zeitnah und nicht erst bei der nächsten Steuererklärung? Ein Freistellungsauftrag lag bisher nicht vor. Dennoch wurden niemals Steuern abgeführt, nicht mal auf die Dividende. Er würde auch nicht viel nutzen, da er nur 1600 € abdeckt, der Aktienwert aber höher war. Allerdings liegt der Freibetrag ja bei 1600 € pro Jahr und die Aktien wurden 6 Jahre gehalten. Das alles ist für mich völlig unverständlich.
Kann mir jemand weiterhelfen?
Gruß D
7 Antworten
Nur Gewinne beim Verkauf werden mit der Abgeltungssteuer belegt (~28% des Gewinns). Dabei wird jede Aktienposition einzeln bewertet. Nur auf Gewinne wird dieses Procedere also angewendet, Verlustpositionen werden nicht gegengerechnet.
Jährliche Freibeträge können nicht angespart werden.
Dass Dividenden ohne Freistellungsauftrag bislang komplett ausgezahlt wurden, ist nicht plausibel.
Dass mit dem Erlös neue Papiere gekauft werden, ist für die Frage der Besteuerung irrelevant.
Es sind tatsächlich nur die Gewinne besteuert. Das ist wohl nur fair.
Schau Dir bitte § 20 EStG (und hier bitte Absatz 2 genauer) an.
Hinsichtlich der Nichtbesteuerung von Dividenden in den Vorjahren - bitte hier noch einmal genau auf die Steuerbescheinigungen der Vorjahren schauen. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn jemand etwas verkauft und was anderes kauft, wieso ist das dann ein Tausch?
Diese Logik erschließt sich mir nicht.
So etwas würde man doch auch nicht behaupten, wenn man ein Auto verkauft und anschließend ein anderes kauft.....
Es kann doch nicht sein, dass man jedesmal, wenn man von Aktie A zu Aktie B wechseln will, 25 % des Geldes verliert.
Das, was du beschreibst, ist ein klarer Aktienhandel. Aktie A wird verkauft -> Es wird ein Gewinn oder Verlust gemacht. Dann wird Aktie B gekauft.
Du hast das jetzt auf die "harte" Tour gelernt. Ich empfehle immer, sich in dieses Thema reinzulesen.
Übrigens du verliest nicht 25 % des Geldes, sondern 25 % des Gewinns.
Wenn die Aktie beim Kauf 1000 Euro kostet, beim Verkauf 1100, dann hast du 100 Euro Gewinn. Davon 25 % sind 25 Euro.
Ihr habt Gewinne gemacht und darauf wurde Kapitalertragssteuer abgeführt. Wo ist das Problem?