Steuerfachangestellte auf Provisionsbasis?
Hi, kürzlich wurde mir in einem Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Steuerfachangestellter im Steuerbüro ein etwas anderes Vergütungsmodell vorgestellt. Hierbei gibt es nur ein kleines Grundgehalt, welches die Feiertage und so pauschal vergütet und der Rest besteht, wenn ich es richtig verstanden habe, aus reinen Provisionen am generierten Umsatz für das Quartal mit monatlichen Vorschüssen. Nun frage ich mich, ob das nicht doch nur für die Chefs ein guter Deal ist und die Angestellten z. B. den Teamgedanken über Bord werfen, um möglichst viel mit wenig Zeitaufwand zu verdienen. Zudem werden wohl die Gebühren bis zum Maximum ausgereizt, wo sich die Frage der Moral gegenüber dem Mandanten ergibt. Schließlich muss der Mandant dafür bluten (überhöhte Rechnungen zahlen) um dem Mitarbeiter eine schöne Provision zu bescheren.
Wie seht ihr das? Ist meine Sichtweise eventuell zu dramatisch etc?
Auf welcher Grundlage werdet ihr vergütet? Aktuell habe ich noch ein Festgehalt.
Gruß
3 Antworten
Lt. Benchmark sollte ein Steufa das 3-Fache seines Gehaltes an Umsatz bringen.
in genügend Fachzeitschriften wird das Thema der Umsatzvergütung besprochen. in nahezu ALLEN Fällen ist es für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Der Steufa verdient MEHR wie vorher, der Arbeitgeber hat den Vorteil, dass die Arbeiten schneller fertiggestellt werden.
Ausreizen der Gebühren bis zum Maxium: nope, da nahezu JEDE Gebührenerhöhrung Diskussionen mit den Mandanten herbeiführt. Vorallem, wenn der Umsatz beim Mandanten sinkt, die Rechnung des Steuerberaters steigt. ich kenne zwar einige Kollegen, denen dieser Umstand herzlich egal ist, aber um einiges mehr Kollegen, die auch an den Mandanten denken (und letztere, also die Steuerberater, die an den Mandanten denken, fahren auf lange Frist besser)
ähm, wo habe ich geschrieben, dass ich davon überzeugt bin?
zeige mir bitte die Textstelle!
ich habe auf div. Fachliteratur verwiesen
Einzelkämpfer weil die Verteilung der Mandanten maßgeblichen Einfluss auf den Verdienst hat und sich dann z. B. bei Vertretungen etc um die lukrativsten Fälle gestritten wird oder der zu vertretende nur die unlukrativen Fälle zurück lässt. der Part zur Qualität beantwortet meine Frage leider nicht .. du sprichst von Fehler des Ex-Beraters und nicht von den Fehlern in der eigenen Kanzlei ... gerade bei der Buchhaltung merkt man es doch stark .. umso fehlerfreier die fibu umso schneller geht der Abschluss .. also welchen Anreiz hat der Buchhalter eine hochwertige fibu abzuliefern mit dem hintergrundwissen, dass der Kollege der den Abschluss macht sich dadurch im Zweifel nicht mehr pro Fall aber deutlich mehr pro Stunde verdient als wenn der Buchhalter einfach mehr auf Quantität setzen und somit sein eigenes Gehalt steigern würde?!
ähm, in unserer Kanzlei ist der Qualitätsmaßstab sehr hoch .... (DU sagst doch, dein Eindruck ist, der Qualtitätsanspruch ist eher zweitrangig ...... die meisten Kanzleien, die so denken, überleben nicht lange)
in unserer Kanzlei werden ausschl. Festlöhne bezahlt.
vielen Dank für die ausführliche Antwort! Doch Geld allein macht nunmal nicht glücklich. Wie ist es denn mit dem Betriebsklima? Ich habe bedenken, dass jeder zum Einzelkämpfer wird und man lieber Fehler macht als sich 5 min mehr Zeit zu nehmen. Ich habe zum Beispiel einen recht hohen Qualitätsanspruch und den Aussagen während des Vorstellungsgesprächs zu urteilen, hatte ich das Gefühl die Qualität ist eher zweitrangig, da der Umsatz zählt.
wieso Einzelkämpfer?
jeder hat seine festen Mandanten, die zugeteilt sind. auch für die Jahresabschlüße.
wo soll hier bitte ein Konkurrenzkampf entstehen?
und zum Thema Qualität:
du glaubst nicht, was wir dieses Jahr bisher alles auf den Tisch bekommen haben ..... Fehler (und der Umgang mit den Fehlern) spricht sich rum ..... Ein Mandant hat einen knapp 6stelligen Haftungsanspruch an den Ex-Berater ..... dort wurde so ziemlich alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte ....
das Modell finde ich ziemlich merkwürdig - klingt nach Gewinnmaximierung für den Arbeitgeber
ähm, nachweislich verdienen Steufas, die nach Umsatz vergütet werden, ERHEBLICH MEHR wie die mit Festgehalt .....
und was ist wenn man mal krnak ist .... dann gibt es nur Grundgehalt .. wie ist das mit Krnakengeld (auf welcher Basis) wie sit es mit den Rentenbeiträgen, wie ist es z.b. mit Elterngeld auf wlecher Basis ...
Arbeitgeber sind nicht das Sozialamt - für den Arbeitgeber springt dabei ganz deutlich etwas raus, sonst würde er es nicht machen ....
Krankengeld, Elterngeld: nach dem Durchschnitt der letzten Monate .....
also wo Problem?
klar, der Arbeitgeber hat höhere Lohnkosten, drum springt für ihn etwas mehr raus .....
irgendwie muß ich bei der BWL-Fortbildung anscheindend gefehlt haben ......
Wenn Du krank bist, zahlt doch die Krankenkasse.
Hallo.
Deine Sichtweise ist so. Glückwunsch.
Mit Gruß
warum gibt es bei euch nur feste Gehälter, wenn du scheinbar so überzeugt von der provisionsbasis bist?