Sollte man einen Fremden in der Uni trösten, wenn er weint?
Wenn man Student ist und die juristische Fakultät der Uni an der man studiert einen eigenen Gebäudekomplex mit einer riesigen Bib hat und man dort einmal lang musste, um wen abzuholen und dann ein Student heulend auf dem Boden sitzt und um ihn herum die ganzen fetten Gesetze verteilt sind. Und auch kein anderer in der Nähe ist, in der Ecke in der er sitzt. So "in der Examensvorbereitungsphase"? Wäre es unklug was zu sagen oder ihn anzusprechen?
4 Antworten
Hallo!
Man wird vllt. lachen, aber ich habe das schon mehrfach - wenn auch nicht an der Uni, weil ich nie studiert habe - gemacht. Zumindest insofern, dass ich fragte, ob alles in Ordnung sei oder ich in irgendeiner Weise helfen könne.
Ich habe nicht einen erlebt, der frech oder ungehobelt/abweisend wurde oder den Eindruck erweckte, aufmerksamkeitsinteressiert zu sein bzw. mit einem theatralischen Gehabe um Aufmerksamkeit zu buhlen. Das sieht man mit einer gewissen Menschenkenntnis aber auch.
Von daher -----> ich würde mich vllt. nicht neben den Weinenden setzen und ihm die Hand halten aber fragen, ob man helfen kann oder alles okay ist, kann man durchaus. Das gehört m.E. auch zum Einmaleins der Höflichkeiten.. auch wenn es oftmals scheinbar schick ist, schnippisch und pseudocool an jemandem vorbeizurennen als habe man nix gesehen und gehört.
Du könntest kurz fragen, ob er/sie hilfe braucht, das wäre schon gut denke ich.
Es kann natürlich sein, dass man in der Situation alleine sein möchte, aber vielleicht ist er/sie dann auch dankbar
Ich würde auch hingehen, zumal du das ja müsstest, wenn du die entsprechenden Bücher holen willst. Du kannst ihn ja zumindest fragen, ob alles in Ordnung ist. Sicher, wenn man weint, ist etwas im Argen, aber allein diese Frage hilft manchmal schon, den anderen aufzubauen, weil er erkennt, dass er nicht allein ist. Er wird dir dann schon zeigen, was er von der Frage hält. Doch ich finde es wichtig, dass man sich umeinander kümmert und nicht wegsieht, wenn der andere traurig ist, nur weil man vielleicht in diesem Moment nicht weiß, was man sagen oder tun soll. Damit zeigst du nämlich Menschlichkeit. ;-)
Das ist nicht anders, als ob du in der Stadt auf einer Parkbank jemanden sitzen und weinen siehst, nur dass du hier eben ein vages Gefühl der Verbundenheit empfindest, weil die heulende Person das gleiche Fach studiert.
In beiden Fällen bist du sicher kein schlechter Mensch, wenn du hingehst und fragst, ob alles in Ordnung ist und ob derjenige mit jemandem reden möchte. ;)