Sohn will wegen Null-Bock seine Ausbildung abbrechen, was könne wir tun?

7 Antworten

Redet bitte mal mit dem Betrieb, also mit seinen direkten Vorgesetzten, wenn das möglich ist.

Klar ist es auf dem Bau recht grob, aber immerhin ist der Junge noch "Kind" und kein Erwachsener mit 16, und das Ziel der Ausbildung ist lernen und nicht schon können.

In alle Tätigkeiten ist er strukturiert einzuweisen, und nicht zu sagen "so geh da hin und mach mal", und wenn dann falsch ist, kommt der Anpfiff.

Das sollte in einem kurzen Gespräch mit Vorgesetzem, Chef, einem Elternteil oder beiden, und dem Jungen besprochen werden.

Gleichzeitig kann er da die Dinge zur Sprache bringen, wo er sich ungerecht behandelt fühlt. Lehrlinge werden im Handwerk händeringend gesucht...

Weiterhin könnt ihr auch die Ausbildungsberatung bei der HWK beanspruchen, die vermitteln auch bei Problemen, oder auch bei der Innung.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß die Problematik bei eurem Sohn liegt, sondern in der Zusammensetzung der Kollegen bei den Bauabschnitten. Da gibts noch viele vom "alten Schlag", die meinen, sich so einen Jungen erstmal vorknöpfen zu können. Da muß der Chef einen Riegel vorschieben

Ich würde mal beim Jugendamt nach einer Erziehungsberatung fragen. Oder generell mal dort das Problem schildern und nach Rat fragen. Ich finde es gut, dass du deinen Junior erziehst und nicht zum Hartz 4 Empfänger werden lässt. Allerdings, irgendwann wäre meine Geduld als Elternteil auch am Ende. Dann schmeißt du Ihn raus und er soll sich selber um sein Leben kümmern. Vielleicht rafft er es dann.

Ladenburger 
Beitragsersteller
 12.09.2015, 20:40

Es kann doch nicht sein das er nach 10/14 Tagen einfach alles hinschmeißt, weil es mal wieder nicht so läuft wie er es gerne hat. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und das erste Lehrjahr ist das meiste das schlimmste und langweiligste, weil man eben kaum was machen darf. Er durfte im Praktikum sogar Radlader fahren, in der Ausbildung kommt das erst im 2.Jahr. Das nervt ihn. Ja mein Gott, ist das Leben den ein Wunschkonzert? Da muss man eben auch mal die Arschbacken zusammen klemmen und einfach durch. Man heute im Jahr 2015 ist eine Ausbildung das A und O im Leben.

verquert  13.09.2015, 10:07
@Ladenburger

Wenn ihr das von ihm erwartet, dann hättet ihr ihm auch Selbstvertrauen und Umgang mit Stress und Frustration mitgeben sollen. Denn genau dort liegen wohl mitunter die Schwächen eures Sohnes....

schwarzerkicker  22.04.2016, 15:27
@Ladenburger

Aber auch nur eine gescheite (!) Ausbildung. Bedenkt mal, dass das Rentenalter wahrscheinlich sogar auf 70 erhöht wird und der dann diesen Beruf 54 Jahre ausüben muss! Da muss man dann schon etwas erlernen und machen, was einem relativ gut gefällt, sonst steht man das nicht durch.

Mit 16 ist er noch jung. Wenn ihm der Job nicht gefällt, ist es doch Quatsch, wenn er 3 Jahre in eine Ausbildung verschwendet, die ihm nichts bringt. Dann soll er jetzt ein FSJ machen, währenddessen kann er sich auch nochmal überlegen, welche Branche ihn eigentlich interessiert.

Die Berufsberatung von Jugendlichen bzw. Schülern ist auch grottig. In dem Alter haben zwar viele ne gewisse Ahnung, was sie vielleicht werden wollen ("in das Büro, in dem der Nachbar sitzt, will ich auch mal rein") aber mit was für einer Ausbildung und Qualifikation die Jugendlichen dorthin kommen, sagt ihnen niemand.

Mein Cousin ist auch in so einer beruflichen Sackgasse gelandet. Der hat dann mit 26 noch sein Abi nachgemacht und danach noch ein Studium begonnen. In dem Studiengang ist er jetzt der Zweitbeste, obwohl die anderen fast 10 Jahre jünger sind als er - alle Achtung!

Nochmal - die junge Generation hat ein langes Arbeitsleben vor sich, da kann man sich durchaus bis man 30 ist erst einmal beruflich orientieren. Dann hat man immer noch gute 40 Jahre zu arbeiten ...

Hallo Ladenburger,

Die Ausbildungsstelle hat er praktisch geschenkt bekommen.

Das dürfte Teil des Problems sein. Was man sich durch eigene Anstrengung erarbeitet hat, das wirft man nicht so einfach weg.

Sein Zeugnis ist zwar passabel, aber um sich irgendwo zu bewerben ist es jetzt zu spät.

Das ist nicht richtig. Er kann sich durchaus noch kurzfristig um einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr bewerben. Einige Ausbildungen fangen erst am 1.10. an und es gibt noch freie Plätze. Und einige Azubis, die am 1.8. oder 1.9. angefangen haben, springen kurzfristig wieder ab.

Ich empfehle ihm aber, in jedem Fall vorher in den Unternehmen anzurufen oder persönlich hinzugehen, um herauszufinden, ob dort ausgebildet wird und ob es noch einen freien Platz gibt. Der Anruf bzw. persönliche Besuch hat außerdem noch weitere Vorteile, nämlich

- dass er wertvolle Zeit spart, weil er sofort eine Rückmeldung bekommt,

- dass er den richtigen Ansprechpartner in Erfahrung bringen kann,

- dass er sich im Anschreiben auf das Telefonat bzw. Gespräch beziehen kann,

- dass er seine Kontaktfreudigkeit bereits im Vorfeld unter Beweis stellt und

- dass er Zeit und Kosten für die schriftliche Bewerbung sparen kann, wenn in einem Unternehmen nicht ausgebildet wird oder kein Platz für dieses Jahr mehr frei ist.

Kleinere Betriebe kann er am besten persönlich besuchen. Das hätte speziell in seinem Fall auch den Vorteil, dass er durch einen überzeugenden persönlichen Auftritt seine nicht so überzeugende "Papierform" relativieren bzw. kompensieren kann. Mit etwas Glück braucht er dann gar keine schriftliche Bewerbung mehr. Falls doch, kann er gerne erstmal einen Entwurf hier einstellen (bitte vollständig und anonymisiert) und nach Verbesserungsmöglichkeiten fragen. Anregungen findet er z. B. hier: karrierebibel.de/bewerbung-fuer-ausbildung/

Das wäre dann übrigens aus meiner Sicht auch der Zeitpunkt, an dem Dein Sohn anfangen sollte, seine Fragen selbst zu stellen.

Ladenburger 
Beitragsersteller
 12.09.2015, 20:37

Danke für die Tipps

judgehotfudge  12.09.2015, 21:20
@Ladenburger

Bitte, gerne! Alles Gute für Euch!

mit  DER einstellung, die er jetzt hat  kommt  er im blockunterricht nicht zurecht-- da wird  selbständiges arbeiten verlangt  ,dazu ist  er weder bereit ,noch kann er das ,weil wohl nie  richtig gelernt --

und ich finde s chon , dass  die  eltern sich mal hinterfragen sollten,was  da schief gegangen ist--( lehrjahre sind  keine herrenjahre  --er verdient  ja schon 710 ,-€   hört euch mal da slied  JUNGE an  )  denn wenn sie  dem sohn alle schuld  zuschieben , dann sind sie nichts anders  als die kollegen im ausbildungsbetrieb -- da kommt  er vom regen in die traufe..  sie trauen ihm nichts  zu --

eine lehre ist  sichelrich wichtig ,aber wenn er jezt schon keinen bock hat , dann  wird  das auch in zukunft nichts besser --  710 ,-€ sindhart verdientes geld , wenn man sich  auf der arbeit NICHT wohlfühlt .. außerdem ist  das ein job, bei dem er sich  schnell die knochen kaputtarbeitet-- wollen das  die eltern wirklich ?

viel ist  der sohn eben keine handwerker ,sonder eher musisch begabt --? wurde das schon kontrolliert.. ? viel hat er sogar eine hochbegabung und  ist ständig unterforder  .. nicht umsonst konnte er von 5  auf  2,7  als zensur kommen-- das alles  würde ich erst mal hinterfragenund auch abklären lassen - viel ads kinder haben eine  hochbegabung ,die sich dann dadurch äußert , dass s ie sich nicht wirklich sozial verhalten können.. mal beim jundgpsychater  vorstellig werden und einen test machen lasen .

ihr als  eltern müßt einfach mal umdenken -- und nicht immer nur indie  schubalden stecken,  die soleicht zu bedienen sind !

Er will ja eigentlich zur Feuerwehr, da er schon seit 6 Jahren bei der Freiwilligen (noch Jugendfeuerwehr) ist. Aber um bei der Feuerwehr Berufsfeuerwehrmann zu werden, muss man eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen. Er ist aber nicht bereit dieses Ziel so zu erfüllen. Wenn es nach ihm geht, am besten 3000 Euro im Monat, aber so wenig wie möglich dafür tun. Keine Ahnung wo er diese Einstellung her hat, von uns nicht. Ich bin selbstständig (von zuhause aus)  und meine Frau geht Vollzeit arbeiten. Wir haben 4 Kinder und hier herrscht immer faires Teilen und Toleranz und viel Liebe.

TorDerSchatten  12.09.2015, 21:40

"Unter jedem Dach ein Ach" sagte meine Mutter immer - und es gibt immer ein "schwarzes Schaf" in der Familie.

Eventuell wärt ihr auch reif für eine Familientherapie. Wichtig ist, den Sohn zwar zu strukturieren, aber auch loszulassen, und ihn gleichzeitig aber spüren zu lassen, daß ihr ihn liebt und für ihn da seid.

Natürlich müssen Grenzen gesetzt werden, Verpflichtungen sind einzuhalten und Alkohol und Rauchen geht in dem Alter nicht.

Wenn er durchhält, wird es besser werden, bei der Blockbeschulung ist er dann eh im Wohnheim und da muß er sich auch freischwimmen.

Allerdings muß er schon in der Lage sein, für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen und einen Blick über den Tellerrand hinaus zu machen. Es geht um SEIN Leben und SEINE Zukunft, und wenn er das versiebt, fängt man nicht einfach bei Level 1 wieder an und hat wieder 3 Leben, wie im PC-Spiel.