Seid ihr auch so pessimistisch, was dir Zukuft Deutschlands angeht?
Wir haben irgendwie immer größere Probleme in diesem Land und keine Partei ist irgendwie in der Lage die Probleme anzugehen z.B
- Die Finanzierung unserer Sozialsysteme wird auf Dauer nicht mehr funktionieren, weil wir einfach zu wenig Erwerbstätige und viele Leistungsbezieher. Das führt zu Leistungkürzungen bei Renten, Krankenkassenleistungen und Pflegeleistungen
- Die Privatisierung des Gesundheitssystems und damit verbunden auch sinkende Qualitätsstandards und Personalmangel
- Massiv steigende Preise für Wohnen,Energie und Strom und zunehmend auch für Lebensmittel und andere Konsumgüter (Inflation von 5%) und kaum steigende wenn nicht sogar sinkende Renten und Arbeitseinkommen
- Mangelnde Digitalisierung von Verwaltungen und auch von mittelständischen Betrieben.
- Eine veraltetes und ineffizienten Bildungssystem
- Konkurenz von immer mehr Schwellenländern (China, Indien)
- In vielen Studien/Statistiken der OECD, des WEFs, Eurostat und co. sind wir ja meistens nur noch maximal Mittelmaß
Ich weiss nicht wie das noch weiter gehen soll und bin der Meinung was den sozialen und gesellschaftlichen Lebenstandard angeht und auch was das rationale Denken angeht (z. B in der Pandemie) haben wir den Höhepunkt schon vor Jahrzehnten erreicht. Besser wirds nicht mehr durch welches Geld denn?
Ich habe wirklich Angst und bin auch am Überlegen eventuelle Umschulungsmaßnahmen in Zukunkt zu ergreifen um im europäischen Ausland in Zukunft leben (Dänemark, Norwegen) zumal ich bereits einigermaßen Dänisch spreche.
Wir seht ihr das ? Ich mache mir wirklich Sorgen um die soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft der Bundesrepublik Deutschland.
10 Antworten
Pessimistisch kann man meiner Meinung nach nur sein, wenn der Ausgang offen ist. Wo das ganze, was in Deutschland momentan passiert hinführt, liegt aber denke ich mehr als nur auf der Hand. Das Jahr ist noch keine zwei Wochen alt und schon sind die ersten Dinge eingetreten:
Wenn man die Atomkraft abschaltet ohne die erneuerbare Energie auf 100% ausgebaut zu haben, dann wird es weniger Energie geben und das was an Energie da ist, wird teurer. Jeder der lediglich Mathekenntnise auf Grundschulniveau beherrscht konnte sich das Jahre vorher ausrechnen. Aber jetzt, wo es eingetreten ist, tun sie alle so, als wäre das die Sensation mit der niemand hätte rechnen können. Sorry, dass das so kommt, wenn man das so macht, wie es gemacht wurde, lag von vornherein auf der Hand. Dass weniger Energie erzeugt wird, wenn weniger Wind geht - was 2021 der Fall war - auch dieses Risiko war bekannt, hat aber niemanden von den Verantwortlichen interessiert. Zwar kann man nicht beeinflussen, wie viel Wind geht, aber man kann sich sehr wohl mit dem Risiko auseinandersetzen, anstatt sich hinzustellen und zu sagen: "Das wird nicht passieren" oder "Das sehen wir dann" ... "dann" ist eben zu spät.
Oder Stichwort Gesundheitssysteme. Seit Jahren und Jahrzehnten war bekannt, dass unser Gesundheitssystem ein Update bitter nötig hat. Zu wenig Platz und eine nicht ausreichende Personalstärke, sowie keine faire Bezahlung für die Mitarbeiter. Dass uns das früher oder später so dermaßen auf die Finger fallen wird, war all die Jahre klar. Aber all die Jahre wurde nichts getan, weil "wird schon nichts passieren" ... dann ist 2020 passiert und wieder standen alle da, wie vom Blitz getroffen, weil das hätte ja keiner ahnen können. Doch! Es war das vorhersehbarste der Welt, dass das früher oder später schief geht, wenn man sein Gesundheitssystem kaputt sparrt.
Nur mal zwei Punkt des ganzen Schlammassels. Aber es ist überalls dasselbe Prinzip. So gut, wie alles, was jetzt schief geht, war so vorhersehbar und vermeidbar ... nur hat es einfach keinen gejuckt. und überall diese perverse Doppelmoral unserer Politik.
Man kann Rot und Gold eigentlich aus der Flagge streichen, denn für dieses Land, wenn so weiter gehandelt wird, wie es die letzten Jahre wurde - sehe ich rabenschwarz.
Und trotz all dieser Probleme, wird ernsthaft Zeit, Energie und Platz dafür verwnedt um über Ampelmännchen, die Beleuchtung von Fußballstadien und den Namen von Grillsoßen zu diskutieren ... das ist der größte Witz unserer Zeit.
Vielleicht ist ein Kollaps ja auch nötig, damit sich die Menschen wieder auf das wesentliche besinnen. Was braucht es, um gesund, zufrieden und erfüllt zu leben? Und was braucht es weniger, nicht oder nicht noch mehr?
Sicher eine Philosophische Frage.
Interessant ist doch, dass die Menschen mit mehr Wachstum und mehr (technischem) Fortschritt nicht glücklicher oder zufriedener geworden sind. Gesünder sind sie auch nicht geworden.
Ich mache mir hier trotzdem noch nicht die Sorgen, dass wir verhungern werden.
Ich finde Deutschland jetzt nicht gefährdeter als Dänemark. Natürlich gibt es immer wieder Krisen und Herausforderungen, aber die sind ja global und nicht regional. Der Klimawandel ist weltweit ein Problem, wem das Haus im Ahrtal abgesoffen ist, der hat vorerst nur ein persönliches Problem.
Wenn ich denke, welche Damoklesschwerter während des Kalten Krieges über unseren Köpfen geschwebt haben... und wir haben trotzdem unser Leben gelebt.
Ich habe den Vorteil schon einige Jahrzehnte miterlebt zu haben. Die von dir genannten Kritikpunkte sind ernst, sahen aber in den 1970er Jahren auch nicht anders aus. Auf andere Länder trifft es ebenso zu. Also eigentlich erkennst du nur, dass es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Da stimme ich dir zu. Einen Grund für Pessimismus sehe ich darin nicht.
Du hast das größte Problem vergessen. Das Abschalten der 3 Atomkraftwerke und 10 Kohlekrafte und die Behinderung von Nordstream 2 sowie das Abschalten diverser Kraftwerke im Umland. Ist nur noch ne Frage der Zeit bis nix mehr geht.