Schlagzeug spielen in Reihenhaus?
Hallo ist es erlaubt Schlagzeug in einem reihenhaus zu spielen/üben ? Gibt es irgendwas zu beachten?
8 Antworten
Hi, Holidayqueen! Grundsätzlich verboten ist es sicher nicht - aber gerade Schlagzeug mit einem akustischen Set ist schon sehr laut und da ist Ärger geradezu vorprogrammiert - es sei denn, Du kannst Dich vielleicht in einem Kellerraum etwas ausbreiten und den eventuell noch ein wenig schalldämmen - aber auch das ist schon sehr laut.
Ein anderer Kollege hat Dir ein eDrum angeraten. Mal abgesehen von der Tatsache, dass das tatsächlich ein ganz anderes Spielgefühl ist (gerade bei preisgünstigen eDrums) sind gute eDrums deutlich teuerer als ein Einsteiger Akustikset. (ca. 800 Euro für ein komplettes akustisches MARKENEinsteigerSet und ab 1.000 Euro für ein eDrum). Ich bin aber in der gleichen Situation (Reihenhaus, das akustische Set steht im Proberaum) und übe auf dem eDrum - einfach weil es unter diesen Umständen immer da stehen kann, ich jederzeit mal drangehen kann und das eDrum darüber hinaus Features hat, die man mit dem AkustikSet nur sehr schwer bekommt. Es ist dann aber wichtig, dass Du die Möglichkeit hast, auch auf einem A-Set zu spielen, denn gewisse Techniken kannst Du nur auf dem A-Set oder einem recht teueren eDrum (ab 1,400 ca.) lernen - die billigen eDrums können sehr filigrane Spieltechniken (Doppelschläge, sehr leises Spiel, Rückprallverhalten usw.) teilweise nicht oder nur ansatzweise darstellen und sind natürlich auch hinsichtlich der Wege anders zu spielen (viel kürzere Abstände).
Zusammenfassend: es ist anzuraten, auf einem A-Set zu lernen, ein eSet kannst Du dann immer spielen. Andersherum wird es deutlich schwieriger. Wenn es nur um "ein bisschen Dengeln" geht, kaufe Dir ein eDrum so um die 400 Euro und los geht's. Geht es aber um ernsthaftes Trommeln, vielleicht sogar mit Band, sollte Dein Ziel ein akustisches Set sein - wo auch immer Du das dann spielen kannst. Hoffe, ich habe die Frage ein bisschen beantwortet. Gruss Don
Wenn der Nachbar links gleichzeitig noch Trompete übt und der Nachbar rechts Posaune, dann müsst Ihr Euch natürlich absprechen, damit Ihr gleichzeitig im Takt spielt ....
kauf dir ein e-schlagzeug. ist zwar nicht das selbe wie ein echtes, aber mitlerweile kommen die relativ nah ran vom spielgefühl her. falls du anfänger bist fällt es dir eh nicht auf. und mit kopfhörer kannst du dann jederzeit üben... ok nachts vielleicht nicht, weil man das gekloppe auf den gummipads trotzdem schon noch hört... aber in deiner wohnsituation wäre so ein e-drum-set das einzig vernünftige.
oder du mietest dir eine garage in der nähe.
Ich verallgemeinere es einmal auf "Mietswohnungen", denn vom Aspekt des Lärmschutzes her ist es vergleichbar. Dann aber gäbe es hierzu Urteile über Zeiten außerhalb der Ruhezeiten, die zum Spielen eines Instruments in betrachteten Einzelfällen (jeweils abhängig von baulichen Gegebenheiten [Hellhörigkeit], dem konkreten Instrument ...) genutzt werden dürfen, solange keine spezielle Regelung im Mietvertrag vorliegt (eine zeitliche Beschränkung per Mietvertrag ist zulässig)
- LG Kleve 6 S 70/90 (Akkordeon, Beschränkung auf 90 Minuten pro Tag zwischen 9 und 13 und 15 - 22 Uhr),
- OLG Karlsruhe 6 U 30/87 (Klarinette und Saxophon, 120 Minuten, Sonntags nur eine Stunde),
- LG Nürnberg-Fürth 13 S 5296/90 (Schlagzeug, täglich 45 - 90 Minuten außer Sonntags),
- BayObLG 2 Z BR 55/95 (Klavier, max. 3 Stunden täglich, am Wochenende weniger).
Auch wenn der BGH (BGH, V ZB 11/98) entschied, daß Hausmusik nicht mehr störe als Radio oder Fernseher und vom OLG Hamm, 15 W 122/80, befunden wurde, daß ein generelles Spielverbot per Mietvertrag unzulässig sei, ist also anzuraten, sich auf Zeiten und Dauer mit den Nachbarn zu einigen, um Ärger zu vermeiden, denn vor Gerichten kommt es regelmäßig zu zeitlichen Einschränkungen für den Musiker, falls es gerichtsanhängig wird.
Es gibt hervorragende Möglichkeiten, Schlagzeug ohne Schlagzeug zu spielen. Du brauchst dazu drumsticks und zwei Module die an die sticks geklemmt werden. Dazu die App, Kopfhörer rein und los geht's.
Nennt sich Freedrum