Schaltet Viagogo wirklich Inkasso ein?

4 Antworten

Wieso ist das interessant ob ein Inkasso bemüht wird? Viel interessanter wäre die Frage ob die Forderung eingeklagt werden kann.

Wenn die Tickets verkaufen, die sie nicht haben, ist da nichts einklagbar. Im Gegenteil das wäre strafrechtlich ein Betrug.

Wenn Du binnen spätestens 14 Tagen ab Erhalt der Widerrufsbelehrung bei einer Online-Bestellung schriftlich den Kauf widerrufst beim Anbieter, musst Du die Ware auch nicht bezahlen, sondern ggf. höchstens auf eigene Rechnung ( Rückversand-Kosten ) zurücksenden. 

Wichtig ist aber, das Dein schriftlicher Widerruf rechtzeitig beim Vertragspartner eingeht. ( am besten per Einwurf-Einschreiben )


Nachtrag:

Ein Inkasso-Büro KANN man beauftragen, oder halt auch nicht, wenn eine rechtswirksame Forderung bereits laut Vertrag besteht und der Käufer mit der Zahlung in Verzug ist. Einige Firmen haben eigene Inkasso-Firmen in Form von Tochtergesellschaften angegliedert. 

Lienschen 
Beitragsersteller
 24.10.2017, 16:54

Danke für deine Antwort. Leider gibt es bei Tickets kein reguläres Widerrufsrecht. 

Ich würde die Tickets auch nehmen, allerdings glaube ich, dass die Tickets verkaufen, die sie gar nicht haben. Und versenden "spätestens" drei Tage vor Veranstaltung. Die ist aber erst nächsten März. Das war so beim Kauf nicht ersichtlich, deshalb, und aus anderen Gründen, traue ich der Sache nicht...

Parhalia2  24.10.2017, 17:20
@Lienschen

Bei Konzert-Tickets mit einem festen Datum der Vorstellung scheinst Du leider tatsächlich recht zu haben mit Ausschluss des Widerrufsrechtes, selbst wenn es direkt von einem gewerblichen Vertrieb online gekauft worden sein sollte. 

Laut eines Berichtes im Fernsehen vor einigen Monaten sollen mit "Viagogo" schon etliche Kunden aus ähnlichen Gründen auf die Nase gefallen sein und dieser Vertreiber zögert scheinbar auch nicht lange im Forderungsmanagement . 

Wenn dieser Vertreiber tatsächlich Verträge mit Inkasso-Diensten hat, oder gar sowas als "Tochtergesellschaft" selbst betreibt, geht das nahezu automatisch in Handhabe von Inkasso-Forderungsmanagement mitsamt den entsprechenden Zusatzkosten über. 

Bei solchen Kooperationen mit vielen Fällen / viel Gesamtumsatz lohnt sich dieses Geschäftsmodell dann leider sogar noch und wird entsprechend gerne und oft angewandt. Laut einer kurzen Recherche scheint "Viagogo" sogar regelmässig mit 

dem Unternehmen : " Advaro - Forderungsmanagement " 

zusammen zu arbeiten. Da wird es somit in diesem Fall vermutlich recht schnell zu einer Inkasso-Angelegenheit . :-(

Hallo zusammen, der Beitrag ist ja schon eine Weile her aber hab gerade das selbe Problem .. wie ging es denn aus?

Davon würde ich ausgehen.

Lienschen 
Beitragsersteller
 24.10.2017, 18:09

Bei Kauf wurde zu keiner Zeit klar, dass Viagogo die Karten nicht selbst verkauft. Ebenso würde es so dargestellt, dass ich vorhandene Tickets kaufe. Nun habe ich aber den Verdacht, dass die Tickets anbieten, die noch gar nicht zur Verfügung stehen. Das schein dort gängige Praxis zu sein und führt öfter dazu, dass kurz vor Veranstaltung mitgeteilt wird, dass die Karten doch nicht verfügbar sind und man angeblich sein Geld zurück bekommt. Auch das schein nicht immer zu klappen. Ich bin auf die kleinen aber wirksamen Psychotricks von Viagogo reingefallen, anders kann man es nicht sagen.

Jetzt stellt sich mir die Frage, wenn die keine Angaben zu den von mir angeblich erworbenen Karten machen können und mir noch nicht einmal zusichern, im Besitz derer zu sein, geschweige denn anders als mit Standartschreiben reagieren, kann ich meinen Kauf widerrufen. 

Und weiter, wird da eine riesen Geschichte draus, sprich lohnt sich der Ärger? Denen ist sicher bewusst, dass sie sich in einer rechtlichen Grauzone bewegen, wie weit gehen die wegen 160€?

Deshalb suche ich hier nach Menschen, die ihre Zahlung widerrufen haben und mir sagen können, wie die Sache ausging.

archibaldesel  24.10.2017, 19:42
@Lienschen
  1. Auf der Seite steht mehrfach, dass es sich um eine Ticketbörse handelt. Da,kann man schon drauf kommen, was das bedeutet.
  2. Ob du einen Verdacht hast, oder nicht, ist irrelevant. Du hast einen Kaufvertrag geschlossen, der den Verkäufer verpflichtet, ein Ticket zu liefern, und dich verpflichtet, das Ticket zu bezahlen. Wie, wann, und woher der Verkäufer die Tickets bekommt, ist nicht entscheidend. Hauptsache er liefert.
  3. Wie kommst du drauf, dass sich Viagogo in einer rechtlichen Grauzone befindet? Zumindest das Rechtsverhältnis zu dir und zum Verkäufer ist eindeutig. In einer Grauzone befinden sie sich evtl. gegenüber dem Veranstalter, der einen Weiterverkauf untersagt. Aber das hat nichts mit dir zu tun.
Lienschen 
Beitragsersteller
 24.10.2017, 21:51
@archibaldesel

1. Wenn man die Homepage besucht kann man das vielleicht sehen, nicht aber wenn man über die Googlesuche nach einer bestimmten Veranstaltung dorthin gelangt. Zu keiner Zeit im Kaufvorgang wird auf einen Privatverkäufer hingewiesen.

2. Um den Verdacht auszuschließen, habe ich Viagogo per Mail aufgefordert mir zu versichern, dass sie im Besitz der Tickets sind und mir garantieren können, wie ganz klar im Kaufvorgang zugesichert, zwei nebeneinander befindliche Plätze gekauft zu haben. Außerdem wollte ich den Block, die Reihe und die Plätze definiert haben. Daraufhin kamen auch auf wiederholte Nachfrage nur standardisierte Mails, die in keinster Weise meine Fragen beantworten. 

3. Weil das Unternehmen schon mehrfach abgemahnt wurde. Zum einen wegen der Praktiken, zum einen weil die Grenzen zum Schwarzmarkt schwammig sind. So jedenfalls das Ergebnis meiner Recherche. Gab auch einen Interessanten Stern TV Artikel zu dem Thema.

Im übrigen war ich durchaus bereit, die Tickets zu kaufen. Ich habe lediglich die oben genannten Informationen verlangt, diese jedoch nicht erhalten. Mein laienhaftes Rechtsverständnis sieht mich im Recht, wenn der Verkäufer (habe den Kaufvertrag mir Viagogo abgeschlossen, nicht mit einer Privatperson) nicht garantieren kann, im Besitz des angebotenen Tickets zu sein.

archibaldesel  24.10.2017, 21:53
@Lienschen

3. Das betrifft nicht die Rechtsgültigkeit des Kaufvertrages.

Tja,  mit deinem laienhaften Rechtsverständnis liegst du aber falsch. Aber du kannst ja abwarten, was passiert.

Lienschen 
Beitragsersteller
 24.10.2017, 22:00
@archibaldesel

Ob der Verkäufer im Besitz der verkauften Ware ist betrifft aber sehr wohl die Rechtsgültigkeit. So viel weiß ich noch aus dem BWL Unterricht. 

Aber wie dem auch sei, das war auch eigentlich nicht meine ursprüngliche Frage. Danke aber für deine Antwort.

Jules1809  27.09.2018, 18:27
@Lienschen

Hallo @Lienschen, wie ging es denn bei dir aus? bin auch kurz davor meine Lastschrift zurückzubuchen. Wurde denn ein Inkassounternehmen beauftragt oder nicht?

Lienschen 
Beitragsersteller
 27.09.2018, 23:21
@Jules1809

Hallo Jules,

ich hatte ein paar Tage später die Karten in der Post. Somit war das Ding für mich durch, die Mehrkosten hab ich als Lehrgeld abgeschrieben.

Ich hatte Kontakt zu einem Anwalt, der sich mit Viagogo auskennt. Über den hätte ich auch versucht, was zu erreichen, wären die Karten nicht gekommen.

Zurückbuchen wirst du nicht können, das geht bei Überweisungen nicht. Und den Kaufvertrag widerrufen geht bei Tickets auch nicht. Das ist ja das Problem.

Ich hoffe, du hast keinen allzu großen Schaden. Ansonsten würde ich gleich einen Anwalt einschalten. Ach ja: und Vorsicht bei personalisierten Tickets!!!

viele Grüße!

Jules1809  28.09.2018, 09:41
@Lienschen

Vielen Dank dir schon mal. Mein Problem ist gerade, dass ich es sofort nach dem Kauf gemerkt habe, dass bei der Seite was nicht stimmt. Wollte die Karten als Geschenk. Brauch sie spätestens Dienstag. Nach dem Kauf habe ich ja erst die Info erhalten, dass die Karten erst ne Woche vor der Veranstaltung geschickt werden. Was erst im Dezember wäre. Also viel zu spät. Habe über Paypal bezahlt und die ziehen das ja per Lastschrift ein. Meine Bank meinte sobald der Betrag abgebucht wurde kann ich den zurück buchen lassen. Habe gestern lange recherchiert und bei manchen hat das wohl schon geklappt. Aber die Gefahr, dass doch ne Mahnung etc kommt ist ja trotzdem da. Im Vergleich zu anderen sind es bei mir "nur" knapp über 100 Euro. Aber ist für mich viel Geld, da ich noch studiere. Echt ne blöde Situation jetzt.