Rechtliche Situation bei defektem Einzahlungsautomaten?
Hallo. Vor einer Woche ist es mir passiert, dass der Geld-Einzahlungsautomat einen hohen Betrag einbehalten hat. Die Geldscheine waren ganz leicht an den Enden gewellt. Das führte bereits zu einem Defekt. Bis heute nach einer Woche wurde mir der Betrag noch nicht gutgeschrieben und ich habe natürlich keinen Nachweis, außer mein Wort und vielleicht noch die Sicherheitskamera in der Filiale, die meine Einzahlung beweisen würde. Wie verhalte ich mich am besten in solch einem Fall?
Die Bankangestellten verhalten sich kurz gebunden und empathielos. Ich überlege schon, ob ich dies zur Anzeige bringen muss, oder anderweitig Druck ausüben kann.
Wie verhält man sich am besten? Danke.
6 Antworten
Hi! Die rechtliche Situation ist folgende:
1. Bei einer ERFOLGREICHEN Einzahlung bekommst Du eine Quittung von der Maschine, dies ist Dein Nachweis dafür, dass Du Geld eingezahlt hast. Es ist wichtig diese genau dafür auch mitzunehmen, denn es kann immer mal sein, dass mit der Buchung auf dem Konto was schiefgeht.
2. Bei nichterfolgreichen Einzahlungen hat das Gerät genau festgelegte Positionen, an die nicht buchbare Scheine gezogen werden. Sind diese voll geht mindestens die Einzahleinheit ausser Betrieb, damit sich Kundengelder nicht vermischen. Aber: da man immer die Karte einführt um die Transaktion zu starten, wird auch die Kontonummer und die Transaktion protokolliert, es ist mit Sicherheit nachzuvollziehen, dass das Dein Geld ist. Ob bis dahin eine Quittung erstellt worden ist kann ich nicht einschätzen.
3. Geldautomaten werden zu einem hohen Prozentsatz von Drittdienstleistern befüllt, die Bankangestellten können dann selbst nicht an das Gerät. Diese kommen nicht jeden Tag sondern je nach Maschine auch mal wöchentlich.
So, niemand betrügt Dich und es ist kein Grund für Polizei und sonstige abstruse Ratschläge, die ich hier gelesen habe, es muss halt alles seinen Gang gehen was einfach etwas dauern kann. Was Du tun solltest ist aber schriftlich reklamieren, Datum, Uhrzeit, Betrag, nach Möglichkeit die Stückelung der Scheine, je mehr Info, umso eher ist man da auch ohne Quittung auf Deiner Seite. Die Kollegen am Schalter können das nur aufnehmen. Gruss
Na siehste, das freut mich zu lesen. Genau wie ich es eingeschätzt hatte. Oftmals liegt es daran, dass die Kollegen am Schalter es selbst nicht wissen, keinen Zugriff oder einfach einen schlechten Tag hatten. Hauptsache es hat sich geklärt. Gruss 👍
genau. fürs nächste Mal bin ich aufgeklärter :D danke
Man, gib' Gas. Die Bilder der Überwachung warten nicht drei Monate darauf ausgewertet zu werden. Da ist nach wenigen Tagen Schluss mit nachsehen wer da am Automaten war. Ab zur Bank und Klärung verlangen, gut ist wenn Du die Stückelung noch weißt und die Uhrzeit.
Die Nichtverbuchung wird zusammen mit dem Foto bzw. den Kartendaten des Einzahlers gesondert im ATM gespeichert. U.a. deswegen erhält der Einzahler nach Abschluss des Einzahlvorgangs ja seine Quittung - die man tunlichst auch aufheben sollte, bis das Geld vollständig gutgeschrieben wurde. Genau dafür ist sie nämlich da.
Der ATM wird übrigens gar nicht von der Bank betrieben, sondern von einem Drittanbieter.
Ergo zum Bankschalter gehen, Karte und Quittung vorlegen und anmelden, dass der verbuchte Betrag nicht mit dem eingezahlten Betrag übereinstimmte, weil die Transaktion infolge Einbehaltung (siehe Quittung) abgebrochen bzw. unvollständig war.
Das ist nicht problematisch für Dich, da die Geldbestände täglich gezählt werden. Wenn da jetzt ein höherer Betrag im Automat als verbucht ist, dann ist Deine Aussage bewiesen.
Das Problem bei dem zeitlichen Ablauf ist ein anderes. Das Geld verbleibt nicht in der Bank. In der Regel wird das Geld von einem Werttransportunternehmen abgeholt, welches das Geld in der Zentralbank abliefert, die dann wiederrum mit der Zentrale des jeweiligen Instituts abrechnet.
Deine Vorgehensweise war von Beginn an falsch.
Du hättest nicht mit den Schalterangestellten sprechen müssen, sondern direkt mit der Geschäftsleitung/Direktion. Weiterhin hättest Du einen einfachen Einschreibe-Einwurf-Brief an die Bank senden müssen.
Du kannst den Vorgang jedoch heilen, indem Du jetzt einen einfachen Einschreibe-Einwurf-Brief an die Bank senden wirst. Hierbei setzt Du eine Frist zur Klärung, in der Regel 5 Werktage nach Erhalt des Schreibens.
Weiterhin meldest Du Dich zu einem Gespräch bei der Direktion an.
Gesprächsthema:
- Wann wird das Geld gut geschrieben?
- Wie will die Bank jetzt damit umgehen, dass Du zwar Geld eingezahlt hast, aber mit dem Geld nicht arbeiten kannst?
Viel Erfolg.
Das ist nicht problematisch für Dich, da die Geldbestände täglich gezählt werden.
Äh - nein. Einbehaltene Scheine werden beim ATM in einem gesonderten Fach zur Überprüfung bereitgestellt, und beim Auffüllen des ATM entsprechend abgesondert. Das erledigt auch nicht die Bank, sondern der Dienstleister, dessen ATM das ist. Melden muss sich der Bankkkunde natürlich bei seiner Bank, und die Verbuchung des einbehaltenen Geldes einfordern. Hat er allerdings Falschgeld eingezahlt, bleibt er auf dem Schaden sitzen.
Wenn es "nur" 10-100 Euro als Gesamtsumme sind, solltest du es darauf beruhen lassen und es als Lehrgeld sehen. Selbst wenn du dir einen Anwalt nimmst und zur Polizei gehst, gegen Banken hat man meistens schlechte Chancen.
Beim nächsten Mal, zahlst du das Geld ein, wenn die Bank offiziell offen hat beim Schalter bei einer Bankangestellten. Das geht am sichersten. Ich zahle auch nur Geld beim Bankomaten aus, jedoch zahle ich immer mein Geld mittels Bankangestellte beim Bankschalter auf mein Konto ein, wenn es sein muss.
Das ist echt Unsinn, sorry. Das Geld ist ja nicht verschwunden !!
Also ist es da und kann auch zugeordnet werden.
Ja. Direkt mit der Polizei ins Haus fallen. No comment. "Aber: da man immer die Karte einführt um die Transaktion zu starten, wird auch die Kontonummer und die Transaktion protokolliert, es ist mit Sicherheit nachzuvollziehen, dass das Dein Geld ist." So sieht's aus. Später kam mir auch dieser Gedanke. Und da vor meiner Einzahlung ja alles funktionierte, müsste doch sowieso die Differenz aufzahlbar sein. Nach ein paar Tagen hatte ich einen Brief der Bank bekommen, dass das Problem angehangen wird und zu Protokoll genommen wurde. Das Geld selbst kam am 21.03. auf mein Konto zurück. Also alles gut. Ich hätte mir nur gewünscht man wäre mir etwas empathischer bei der Aufnahme gegenüber getreten und hätte mich über etwaige Maßnahmen (wie du das gemacht hast z. B.) aufgeklärt, statt wortkarg zu sein. Das würde den Kunden beruhigen. Aber jetzt ist ja alles wieder gut. 12 Tage hat es gedauert.