Probezeit und Bahnstreik - Kündigung?
Hallo nun ist wieder Streik angekündigt. Meine Tochter muss morgen bzw. jeden Mittwoch um 7:00 bei Ihrer Arbeit sein. Allerdings sind ja wieder Streiks ab 21:00 bis 6:00 morgens angekündigt. Zudem ist Sie noch in Probezeit. Sie hat gerade mit Ihrem Arbeitgeber telefoniert und meinte, dass es problematisch sein kann aus ihrem Wohnort dann zur Arbeit zu kommen. Sie hat schon Nachbarn nach Mitnahmemöglichkeit gefragt. Allerdings haben diese keine Möglichkeit, sie mitzunehmen. Führerschein hat sie nicht (und kann sie wegen Gesundheit wohl nicht machen - bei mir ist es auch so). Ihr Chef hat angekündigt, dass Sie gekündigt wird, wenn sie morgen nicht oder zu spät erscheint. Sie ist sehr traurig, denn bereits bei den Streiks der städtischen Betriebe hat konnte sie durch den Streik ihre damalige Arbeit nicht erreichen und hat eine reguläre Kündigung erhalten, das ist ja in der Probezeit möglich. Aber der Kommentar dazu vom damaligen Chef. Damals hat er ihr die Kündigung mit dem Kommentar "Wegen dem Zusppätkommen. Streik ist kein Grund" in die Hand gedrückt. In der schriftlichen Kündigung stand dies natürlich nicht, so dass sie diesen Kommentar natürlich nicht nachweisen kann. Und natürlich wird der Kommentar nun abgestritten.
Nun für Ihre neue Arbeit, die Sie erst am 1.Oktober aufgenommen hat, muss sie nun mit der Bahn fahren. Nun streikt diese und Ihr neuer Chef kündigt ihr wieder eine Kündigung mit einem solchen Kommentar an. Sie hat also noch kein Geld, um ein Taxi oder ähnliches zu bezahlen. Jetzt hat sie mich angerufen und gefragt, was sie machen soll. Sie hat Angst, dass sie ein zweites Mal in einem Jahr eine Kündigung durch den Streik bekommt! Sie will arbeiten! Nur man muss ja auch hinkommen, wenn man aus gesundheitlichen Gründen kein Auto fahren kann!!! Wie soll das gehen? Taxi kostet zu viel. Mitfahrgelegenheit nicht vorhanden. Wie kann man sich gegen solche unfairen Chefs zur Wehr setzen?
Welche Möglichkeiten gibt es noch zur Arbeit zu kommen? (Ach ja, gesundheitlich sollte sie noch nicht mal Fahrrad fahren - maximal eine Tour von 20 Minuten. - Fußweg maximal 30 Minuten. Der Chef meinte nur, dass er verständnis hätte, wenn Sie eine Schwerehinderung hat - aber das hat sie versucht - wurde allerdings nur mit 20% eingestuft)
Sie hat höllisch Angst, dass Sie morgen dann wieder eine Kündigung in Händen hält. Kann man wirklich so viel Pech haben, dass man 2x gekündigt wird wegen den Sch... Streiks????? (aber dieser Grund nicht schriftlich ausgedrückt wird). Kann nicht wenigstens für Leute in der Probezeit, die mit Führerschein Probleme haben, eine Pflicht zur Beförderung seitens der Verkehrsunternehmen eingeführt werden? Sie will arbeiten. Findet aber einfach keine Möglichkeit, den Arbeitsplatz zu erreichen!!!!
13 Antworten
Ein Bahnstreik ist tatsächlich kein Grund, der Arbeit fernzubleiben! Der Streik ist angekündigt, also hat deine Tochter die Möglichkeit, frühzeitig sich um ein Transportmittel zu kümmern. Taxi, auch wenn es teuer ist, ggf. Bekannte/Verwandte fragen. Zur Not mit dem Chef reden, ob sie für morgen einen Urlaubstag nehmen kann.
Dann sollte sie umgehend zum Chef gehen, erklären dass sie alles versucht hat, aber keine Mitfahrgelegenheit oder ähnliches findet und fragen, ob sie für morgen einen Tag Urlaub nehmen kann.
Bei Online-Überweisung auf ein Konto derselben Bank ist das Geld SOFORT gutgeschrieben.
Chef nach Vorschuss fürs Taxi fragen? Wäre nach 4 Tagen sicher nicht der beste Einstieg in der Firma, würde aber zumindest zeigen, dass sie alles versucht.
Nun, ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, der Online-Banking gemacht hat bzw. nur 1 Person die es mal gemacht hatte, aber ständig Probleme mit den ganzen Schadsoftware und so und deshalb schon unnötige Rennereien hat und daher lieber zum schalter geht (SB-Automat für Überweisungen gibt es in dem Ort dieser Person nicht). Außerdem Problem ist ja eher, dass jemand Ihr das Geld überweisen müsste. Doch wer macht das. Ich kann es nicht, da ich selbst kaum Geld besitze. Und sonst gibt es einen Bruder von mir, der in Frankreich wohnt. Aber der ist so beschäftigt, dass man ihn kaum erreicht. Außerdem auch Frankreich wäre das Geld sicherlich nicht sofort da. Das wäre der einzige, der uns bzw. meiner Tochter was leihen würde. Aber der muss 1. erreicht werden 2. müsste das Geld morgen früh da sein. Eher unrealistisch.
Sie hat mit dem Chef doch schon gleich als sie vom Streik erfahren hat telefoniert und nach Möglichkeiten gefragt. Sie müsse sich selbst drum kümmern, wenn Sie keine Kündigung wolle.
Vorschuss vom Chef gibt es nicht ... Nach wenigen Tagen kann man die Personen noch nicht gut einschätzen hieß es. Taxigutschein wäre möglich gewesen oder Kreditkarte. Nur das akzeptiert das Taxiunternehmen an dem Ort nicht. Zudem das Überschreiten von Kreis- und Bundeslandgrenze ja gar nicht mehr zum Pflichtfahrgebiet gehört.
Ja, kann man. Nein, kann man nicht.
Was genau hast du jetzt von der Antwort? Willst du nicht lieber Vorschläge zur Problemlösung? Dann schreib nicht so einen Roman, sondern gib uns die Fakten - wie weit ist es zur Arbeit? Von wo nach wo muss sie?
Sie muss zunächst 25 Minuten mit dem Bus zum nächsten Bahnhof fahren. (Das wär kein Problem). Dann 60 Minuten mit der Bahn und dann nochmal mit dem Bus, um zum dortigen Industriegebiet zu kommen.
Vielleicht gibt es einen Kollegen der in der Nähe wohnt und sie abholen könnte.
Oder einen Tag unbezahlt zu Hause, abklären mit dem Chef.
Krankschreiben würde jetzt doof aussehen.
Taxi kann je nachdem wie weit entfernt sehr teuer werden. Dazu:
"Der Aufwand, den der Arbeitnehmer betreiben muss, ist dabei erst unzumutbar, wenn ihm hohe Kosten entstehen, die nicht im Verhältnis zu einem pünktlichen Erscheinen am Arbeitsplatz stehen, zum Beispiel durch lange Taxifahrten zur Arbeit."
Probezeit ist natürlich blöd, aber wenn der Chef da so einen Aufriss betreibt und mit Kündigung droht, wartet er vielleicht bereits darauf einen Grund zu haben?
Nun, mit den anderen Kollegen kommt sie sehr gut zu recht. Aber der Chef ist auch bei denen sehr unbeliebt. Ein Kollege meinte gestern noch, dass sie sehr engagiert sei und im Gegensatz zu den anderen Neulingen dort in den ersten vier Tagen schon viel geleistet hätte)
wie weit ist der arbeitsweg? wann würde sie denn losfahren wenn nicht gestreikt würde?
Tja leider ist es so in Deutschland: der Arbeitnehmer muss zusehen, dass er pünktlich am Arbeitsplatz erscheint. Egal ob Streik, Unwetter oder meterhoher Schnee.
Unternehmen wiederum dürfen sich bei solchen Dingen auf höhere Gewalt berufen... Wie z. B. auch der ÖPNV.
Aber ein solches Verhalten seitens der AG, gleich mit Kündigung zu drohen, halte ich für affig - solchen AG sollten wir ein Flugticket zum Mars verpassen - ohne Rückflug, denn die brauchen wir hier nicht!
Deutschland bräuchte auch mal einen Generalstreik - aber der ist hier ja leider verboten. Warum? Das brauchen wir uns bei unseren wirtschaftshörigen Politikern mit ihren vielen "Nebenjobs" doch gar nicht erst zu fragen!
Kann man wirklich so viel Pech haben, dass man 2x gekündigt wird wegen den Sch... Streiks?
Tja leider ja. Aber da dürfen sich die "Großkopferten" hier im Land nicht wundern, wenn ihnen der ganze Laden irgenwann mal um die Ohren fliegt - spätestens dann wenn das Volk die Schnauze so richtig voll hat.
Verrätst auch du mir, wie Sie es ebezahlen soll, wenn man kein Geld dafür hat?
Och, das ist doch denen egal, wir arbeiten sowieso bald alle nur noch dafür, dass wir unseren Arbeitsplatz erreichen können - wovon wir dann noch leben sollen, interessiert die nicht das Geringste, Hautpsache sie schaffen ihre Gewinnmaximierung...
Sorry, dass ich hier bei GF meine Meinung schreibe, ist absolut nicht mein Ding - aber hier konnte ich nun mal wirklich nicht anders.
Nun, das hat sie doch alles gemacht. Oder hab ich was übersehen?
Sie hat sich nach Mitfahrgelegenheiten erkundigt bei Nachbarn. (Andere Leute fahren nicht durch das Kaff - so dass sonstige Mitfahrgelegenheiten übers Internet noch nie zustande gekommen sind), Sie hat sich nach Übernachtungsmöglichkeiten bei Kollegen umgehört - Keine Möglichkeit. (Hotel, Pensio kostet und geht ohne Geld ja nicht) Taxi - Man braucht Geld - Das Taxiunternehmen fährt erst los, wenn bezahlt wurde - da es zuvor schon viele Kunden hatte, die bei der Ankunft sonst weggelaufen sind) Geld leihen fürs Taxi - Doch wer macht das? Sie hat Nachbarn gefragt, doch die machen das nicht. Sie braucht das Geld ja dort, schnell überweisung ist nicht. Sie muss es ja beim dortigen Unternehmen sofort zahlen, wenn Sie ins Taxi steigt.
Was ist dann euer Vorschlag? Was kann man noch machen?