Plötzlicher Streit mit Arbeitgeber?
Hallo,
ich bin irgendwie immer noch geschockt. Ich arbeite seit ca. 10 Jahren bei einer kleinen Versicherungsmaklerkanzlei. Außer mir gibt es noch einen weiteren Mitarbeiter (dauerhaft im HomeOffice) und zwei Chefs(Ehepaar).
Mein Verhältnis zu den Chefs war in den 10 Jahren wirklich gut. Wir haben uns gegenseitig (und unseren Kindern) an besonderen Feiertagen Geschenke geschenkt und hatten eigentlich immer einen guten Draht.
Nun war es so, dass ich vor ca. 4 Wochen schlimm an dem neuen Coronavirus erkrankt war und daher 3 Wochen nicht in die Arbeit konnte. Mein Chef (75 Jahre) + Chefin (54) hatten es ebenfalls und meinten, ich hätte Sie angesteckt da ich es ja schon gehabt haben könnte wie ich noch in der Arbeit war.
Das war der ausschlaggebende Grund für das heutige Gespräch. Mir wurde plötzlich vorgeworfen, dass ich in den letzten Jahren mich nur um die einfache Arbeit gekümmert habe, Überstunden verweigert habe, viel am Handy war und gelogen habe dass ich aufgrund des Virus im Krankenhaus war(nicht gelogen). Außerdem wurde mir auch vorgeworfen wieso ich denn genau eine OP an meiner Schulter während einer Fortbildungsprüfung meiner Chefin durchführen lasse.
Zudem wurde mir auch vorgeworfen, dass ich egoistisch bin und z.B nicht nachgefragt hätte wie es denn meinen Chefs mit dem Virus geht.
Sie haben auch ein bisschen ausfallend über meine Kinder geredet und meinten, bei mir spielt nur die Familie eine Rolle.
Ich bin wirklich geschockt und spiele mit dem Gedanken, meinen Job zu wechseln. Bloß weiß ich nicht, ob ich mit fast 57 noch irgendwo neu angestellt werde.
Nun haben sie mir meine Arbeitszeit einfach verkürzt und daher bekomme ich nun weniger Geld. Kann man dagegen rechtlich vorgehen?
2 Antworten
Nein das ist unwirksam
Wenn ihr nicht z.b in Kurzarbeit seid und eine Kürzung nicht notwendig wäre um den Betrieb am laufen zu lassen dann kann dein Chef nicht deine Arbeitszeit kürzen ohne deine Einverständnis
Eine Änderung des Arbeitsvertrags geht nur mit beiderseitiger Zustimmung. Auch bei Kurzarbeit müssen die Arbeitnehmer zustimmen. Von daher ist diese Kürzung schlichtweg nicht gültig, sofern du nicht zugestimmt hast.
Ansonsten würde ich an deiner Stelle morgen noch mal ganz offen das Gespräch suchen und die Karten offen auf den Tisch legen. Sprich offen aus, dass du das Gefühl hast, dass sie dir die Ansteckung mit dem Virus vorwerfen. Dass du verstehen kannst, dass man in so einer Situation einen Schuldigen krampfhaft sucht. Aber dass du letztendlich ja auch nichts dafür kannst, dass es einfach Pech war. Und dass ihr euch doch lieber alle darüber freuen solltet, letztendlich doch noch glimpflich aus der Nummer rausgekommen zu sein.
Die anderen vorgeworfenen Punkte würde ich da erst mal gar nicht ansprechen. Ich vermute, dass sowas eher beim gemeinsamen Kränkeln daheim und eben der Suche nach einem Schuldigen für das eigene Unwohlsein gesammelt wurde. Und wenn an manchen Punkten doch vielleicht etwas dran sein sollte, dann gelobe einfach Besserung.
Aber so, wie es klingt, ist euer Verhältnis doch eigentlich eins, wo man sowas auch mal offen an- und aussprechen und sich dann wieder zusammenraufen kann, oder?
Was genau ist unwirksam