Offener Kamin: Luftzug-Regelung?
Hallo liebe GuteFrage.net-Community,
meine Frau und ich haben im Winter 2016 ein Haus BJ 1978 gekauft. Nun, im letzten Winter haben wir viel umgebaut, sodass der Kamin, der sich im Wohnzimmer im Keller befindet, nie angefeuert wurde.
Nun wohnen wir im Tal des trüben Wetters und aus der Nachbarschaft entströmt der Geruch verbrannten Holzes - und natürlich würden wir den Kamin ebenfalls gerne nutzen.
Da ich bis dato jedoch immer nur zur Miete und immer nur in Wohnungen ohne Kamin wohnte, muss ich mich mit der Materie etwas befassen.
Ich weiß: Ein Feuer braucht viel Sauerstoff und die Verbrennung sollte möglichst vollständig erfolgen, damit keine schädlichen Gase entstehen.
Ich habe mir einen CO-Melder gekauft und habe nach einiger Recherche ein kleines Feuer angezündet.
Das Ganze hat ganz gut funktioniert, die Flamme brannte kräftig gelb, später blau, das Holz verbrannte vollständig und am Ende blieb nur Asche übrig, die durch das Gitter in den Aschefang fiel.
Soweit, so gut. Mir ist nun aber aufgefallen, dass die Regulierung der Luftzufuhr überhaupt keinen Unterschied zu machen scheint. Am Kamin befinden sich 3 "Hebel". Einer öffnet offensichtlich den Abzug nach außen; dieser Heben befindet sich im Brennraum. Zwei weitere Einstellmöglichkeiten befinden sich unter dem Kamin. Einer soll scheinbar Raumluft öffnen, der andere die Luft von "unten". Zur Erklärung: Im Keller, direkt unter dem Kamin, befinden sich 2 Löcher: Durch eines scheint die Asche zu rieseln (hier befindet sich eine metallene Auffangschale), durch das andere scheint Luft angesaugt zu werden (einfaches Loch in der Decke, führt scheinbar auch direkt zum Kamin).
An beiden Seiten des Kamins befinden sich Aussparungen in der Verkleidung. Hier wird offensichtlich Luft zugeführt.
Für mich ist nun also folgendes klar: Linker Hebel: Luft von "unten". Rechter Hebel: Raumluft.
Nun habe ich aber folgendes Problem: Ich weiß überhaupt nicht, in welcher Stellung die Hebel "offen" oder "geschlossen" sind. Ist es wie bei Wasserventilen? Links herum: Auf - Rechts herum: Zu ?
Egal, wie ich die Hebel stelle: Die Flamme brennt immer gleich stark und es bildet sich nicht mehr oder weniger Rauch.
Das zweite Problem: Der Kamin brennt ja ganz wunderbar, aber er entwickelt kaum Hitze. Gut, ich habe ihn nur mit zwei passgerechten Holzscheiten befüllt, aber eine Wärmeentwicklung war nur direkt vor dem Kamin zu spüren. Die Flamme brannte kräftig, aber der Kamin war weit davon entfernt, das Wohnzimmer um ein paar Grad zu erwärmen.
Leider kann ich den Kaminhersteller nicht mehr kontaktieren, da dieser nicht mehr existiert.
Vielleicht könnt ihr mir ja den einen oder anderen Ratschlag geben. Der Schornsteinfeger kommt erst im November und ich habe mir vorgenommen, auch diesen zu befragen.
3 Antworten
Offene Kamine sind wie ein Lagerfeuer. Brauchen viel Brennmaterial, heizen schlecht, stinken bei Inversionswetter, Funkenflug und so weiter. Baue einen Kamineinsatz rein oder kaufe dir einen Kaminofen.
So habe ich das gemacht. Kamin zu (nur noch Deko) Kaminofen für 2.000 Euro daneben. Super.
Ja ! Informiere dich genau. Kamineinsätze sind per se nicht schlecht, kann man aber nicht überall sinnvoll einsetzen. (Obwohl die Hersteller anderes behaupten) Frage deinen Schornsteinfeger. Wenn er Ahnung hat, kann er viel helfen.
Wenn der Kaminofen "schön" mit Steinen, Kacheln oder ähnlich eingepackt ist, dann muss dieser Mantel erstmal richtig aufgeheizt werden bevor außen etwas spürbar wird.
Bei Freunden dauert der Vorgang fast eine Stunde, danach gibt er Ofen aber lange, über Stunden eine schöne Wärme ab, ohne das erneut gefeuert werden muss.
Wir haben bewusst einen reinen 100% Gussofen, nach 5 Minuten fasst den keiner mehr an (wir haben keine kleinen Kinder) aber ist das Feuer aus ist nach einer guten Stunde der Ofen nur noch handwarm.
Luft: Immer max. von daher, sind die Hebel egal.
Hat der Ofen eventuell Wassertaschen, also einen Anschluss ans Heizungssystem? Solche Öfen geben 5/6 der Energie an das Heizungssystem und nur 1/6 an die unmittelbare Umgebung.
vermute es handelt sich um einen offenen Kamin - zum Heizen völlig ungeeignet
An einem offenen Kamin kannte ich bisher nur einen Hebel, den für die Drosselklappe.
@SpeckMitSosse: Bilder anhängen funktioniert nur am PC.
Naja, das Problem ist ja, dass ich gar nicht weiß, wie ich die Luftzufuhr auf "Max" stelle. Denn dies würde ja über die Heben geregelt werden, deren korrekte Stellung ich nicht kenne ;)
Leider kann ich scheinbar keine Bilder anhängen, sonst hätte ich das mal bildlich verdeutlicht.
Der Ofen hat keinen Anschluss an das Heizungssystem.
vermute es handelt sich um einen offenen Kamin - der ist zum Heizen überhaupt nicht geeignet - ausschliesslich die Strahlung der Flamme heizt. Die Rauchgase gehen ungenutzt zum Schornstein raus.
Ohne Begutachtung vor Ort kann da keine Aussage getroffen werden. Der Aschefall muss dicht sein, auch da kann zusätzliche Verbrennungsluft zugeführt werden - ein Hebel wird die Zuluft sein.
Sind in der Verkleidung Luftauslassgitter und im unteren Teil Zuluftgitter - dann könnte es sich um einen Heizkamin handeln.
Das habe ich befürchtet. Der Funkenflug ist mir auch aufgefallen - und das, obwohl der Kamin im Grunde nicht stark "beladen" war.
Die Frage ist, ob ein Kamineinsatz überhaupt erlaubt ist? Das müsste der Schornsteinfeger dann bewerten, oder?