Nebengewerbe zu zweit, was sollte man mit einkalkulieren?
Hallo zusammen,
ich bin bereits nebenberuflich selbstständig und arbeite von zuhause aus. Leider ist die Motivation nicht immer vorhanden und ich habe viele Posten, die ich nicht wirklich gut beherrsche, aber nicht alles nach außen geben kann, wegen den Kosten.
Nun habe ich ein längeres Gespräch mit einem guten Kumpel gehabt, der in der gleichen Branche nebenberuflich tätig ist und wir würden uns eigentlich perfekt ergänzen. Ich kann Sachen gut, die er nicht kann und genauso andersherum.
Nun haben wir überlegt eine GBR zu gründen und zusammen Projekte aufziehen. Da wir schon einige Kilometer auseinander wohnen haben wir uns mal nach kleinen Büroräumen umgesehen und sind auch sehr schnell fündig geworden. (Direkt in der Fußgängerzone mit großem Fenster für Werbezwecke). Das Ganze würde uns 300€ warm kosten, Internet und Strom Inklusive, da es eine Teilvermietung eines größeren Bürogebäudes ist. (Eigener Eingang vorhanden)
Nun bin ich momentan aber ein wenig überfragt, was da sonst noch alles auf uns zukommt und in wie weit das Büro auch absetzbar ist. Gilt bei einem externen Büro auch die 1250€ Regelung? Wie schaut es aus, wenn wir unsere eigenen Rechner, die bereits vorhanden sind, in das Gewerbe "einbringen/einschreiben". Muss das Büro extra von uns mit einer Hausrat versichert werden, oder fällt das bereits unter die Nebenkosten der 300€, da das Gebäude/Büro vom Vermieter bereits Versichert ist.
Was sollte man sonst noch mit einkalkulieren bei einer GBR, oder überhaupt bei einer Gründung zu zweit? Absicherung, Einkünfte verteilen, Ausgaben, gesondertes Konto ... etc. pp. Wie weit sollte man sich hier selbst absichern, wenn der Schuss nach hinten los geht?
Würde mich über ein paar Erfahrungberichte und Hilfestellungen freuen.
LG
4 Antworten
das büro kann voll angesetzt werden, mit miete+allen nebenkosten, es ist ja fürs gewerbe
versicherung ist da nicht drin, meist brauchst du auch noch eine glasbruch, weil der vermieter dir das überträgt im vertrag, dass du für die fenster verantwortlich bist
Danke schon mal für deine Antwort, das mit dem Glasbruch müssen wir dann auf jedenfall nochmal abklären.
Kommt darauf an, welche Branche ihr habt.
Ich hatte bis vor kurzem eine GbR und hatte keinerlei Absicherungen, da ich Kommissionskäufe getätigt habe.
Zu aller erst würde ich mir die Frage stellen, ob die 300€ für Miete denn sein müssen. Warum könnt ihr beide nicht von daheim arbeiten? Einfach aus dem Grund, dass es „cooler“ ist, in einem Büro sein eigener Herr zu sein?
Du kannst auch in deiner privaten Steuer dein Büroraum absetzen, wenn dieses abschließbar ist. Somit hat man extrem viel Geld auf das Jahr gespart, welches man als Privatentnahme evtl. hätte hinausnehmen können.
Der Umsatz wird im ersten Jahr höchstwahrscheinlich unter der 17,5k Marke liegen. Bis das alles so läuft wie wir uns das vorstellen vergeht bestimmt der ein oder andere Monat. Wird auch erst mal viel Testen dabei sein, wie wir am besten die Arbeit verteilen und vorgehen.
Steuerberater hätte ich auf jeden Fall einen zur Seite, der mir auch gerne bei Fragen zur Seite steht. Einen eigenen Buchhalter wird sich anfangs wahrscheinlich nicht ausgehen, da müssen wir schauen, dass wir das erst mal selbst auf die Reihe bekommen, aber soweit ich weiß, reicht hier doch eine "einfache" EÜR? Mein Steuerberater hat auch ein eigenes Programm, mit dem wir ihm Rechnungen usw. per Bild (Handy) zuschicken können und das dann direkt abgelegt wird. Wäre natürlich auch eine Überlegung wert, würde aber den Preis etwas erhöhen.
Das mit den Eigenleistungen müssen wir definitiv noch abklären ja. Da es sich aber um ähnliche Güter handelt (Rechner / Kameras) mit relativ gleichem Zeitwert, lässt sich hier bestimmt auch eine Regelung finden.
Danke mal für deine Antworten.
LG
Ich würde kein Buchhaltungsprogramm verwenden. Habe ich am Anfang auch gemacht. Irgendwann ist aber der Zeitpunkt, dass man evtl. was kauft, welches nicht wieder verkauft wird. Und das dann in die richtige Posten einzubuchen ist schon was. Ein Buchhalter kostet kein geld, dafür freut sich ein Steuerberater für die saubere Vorarbeit und kassiert evtl. dafür sogar weniger, als wenn er selbst noch Belege raussuchen muss um die Buchungen zu kontrollieren.
Wünsche euch aber viel Erfolg.
Für uns gibt es mehrere Gründe, die für ein externes Büro sprechen. Da wir auch Kundenkontakt haben, ist natürlich eine solche Aufmachung seriöser. Desweiteren ist unser Wohnort ein Faktor den wir hier mit einbeziehen. Natürlich ist es in heutiger Zeit kein Unding, über andere Wege zu kommunizieren, aber ich/wir sind der Meinung, dass keine persönliche Nähe einen hohen Abstimmungsaufwand voraussetzt und für mich geht nichts über den Zuruf zum Kollegen, den informellen Austausch, das miteinander arbeiten…
Hauptpunkt aber für uns, das effiziente Arbeiten, einen Kreativen Rückzugsort, keine Störfaktoren, wie TV, Freunde. Freundin usw.
Wir sind im Online-Marketing und als Fotografen / Filmemacher tätig, was natürlich auch für einen solchen Raum spricht. Gerade auch das Schaufenster mitten in der Innenstadt ist unserer Meinung Gold wert.
Mit "Cool" sollte das Büro nicht in Verbindung gesetzt werden.
Die Frage ist hier nur, was sonst noch an Kosten auf uns zukommen. Internet und Strom haben wir ja bereits dabei, was ja noch ein großer Kostenfaktor sein würde. Versicherung und Glasbruch müssen wir dann noch schauen, wie in dem anderen Kommentar erwähnt wurde.
Wenn die Motivation nicht stimmt bringen zusätzliche Kosten für Büroräume nur zusätzliche Probleme (Schulden?). Wenn du komplett selbstständig werden willst muß du mit persönlichen monatlichen Kosten von ca. 1000€ für Versicherungen (Krankheit, Arbeitslosigkeit, Haftpflicht, usw.) rechnen. Nicht ganz einfach die jeden Monat zu erwirtschaften.
Schulden werden wir wahrscheinlich so schnell nicht haben, da wir beide sehr gut im Hauptberuf verdienen. Natürlich ist es irgendwann Ziel den Nebenberuf zum Hauptberuf zu machen und da würde ich auch definitiv auf ein bessere Einkommen verzichten, solange ich mit Leidenschaft dahinter bin und der Spaß vorhanden ist.
Das mit der fehlenden Motivation ist eben so ne Sache. Auf der Arbeit im Büro habe ich kein Problem mein Zeug fertig zu bekommen und auch mal 10h zu arbeiten, wenn es sein muss. Wenn ich aber daheim bin und im Wohnzimmer arbeite ist das eben so eine Sache. Es kommt einfach immer was dazwischen und die Ablenkung ist definitiv größer. Da wäre so ein kleiner kreativer Rückzugsort auf jedenfall eine Überlegung Wert.
Nicht der Ort ist für die Ablenkung verantwortlich sondern die Einstellung. Als Selbstständiger muß du dich selbst fokussieren können weil keiner hinter dir steht und direkt Leistung erwartet.
Wozu braucht ihr denn extra ein Büro, wenn ihr das nebenher macht?
Ich würde ja immer eine Kapitalgesellschaft wählen, ob nun UG, GmbH oder so was wie Ltd.
Das nächste Problem ist, dass viele Steuerberater keine „Mini-GmbH“ betreuen. Ob es jetzt eine OHG oder eine GbR sein sollte, muss man sich überlegen.
Weshalb denn eine Kapitalgesellschaft wählen. Kannst Du dafür Gründe nennen? Und was hat die Rechtsform mit einem extra Büro zu tun?
Ich copy/paste das einfach mal vom anderen Beitrag hier rein.
Für uns gibt es mehrere Gründe, die für ein externes Büro sprechen. Da wir auch Kundenkontakt haben, ist natürlich eine solche Aufmachung seriöser. Desweiteren ist unser Wohnort ein Faktor den wir hier mit einbeziehen. Natürlich ist es in heutiger Zeit kein Unding, über andere Wege zu kommunizieren, aber ich/wir sind der Meinung, dass keine persönliche Nähe einen hohen Abstimmungsaufwand voraussetzt und für mich geht nichts über den Zuruf zum Kollegen, den informellen Austausch, das miteinander arbeiten…
Hauptpunkt aber für uns, das effiziente Arbeiten, einen Kreativen Rückzugsort, keine Störfaktoren, wie TV, Freunde. Freundin usw.
Ich finde für den Anfang sind wir mit einer GbR ganz gut aufgehoben. Wenn das alles so laufen sollte wie wir uns das vorstellen können wir immer noch auf eine Kapitalgesellschaft "aufstocken" aber die höhe des Stammkapitals ist momentan einfach zu hoch, da auch immer noch nebengewerblich.
Sprechen wir über einen Umsatz von mehr als 17,5k oder weniger?
Als ich angefangen hatte, kamen selbstverständlich unerwartete Kosten auf mich zu, die ich nicht mit einkalkuliert hatte. Wie zum Beispiel Gewerbesteuer, Müllabfuhr.. Müll ist nur in manchen Städten/Gemeinden zu zahlen, wenn man übermäßig viel hat. Aber um alle Kostenfaktoren zu kumulieren, würde ich einen anständigen Steuerberater suchen. Ob es auch Sinn macht, eine GbR zu gründen, oder eine andere Rechtsform um evtl. Kosten zu minimieren. Ich würde keinesfalls mehr ein Gewerbe ohne Steuerberater und Buchhalter eröffnen. Auch wenn es sich leicht anhört „Belege sortieren & Ausgaben/Einnahmen Gegenrechnung“. Gerade wenn ihr Eigenleistung in das Gewerbe einzieht, können diese, soweit ich in Erinnerung habe, den Gegenstandswert der Firma erhöhen und diese als Privateinlage nutzen.