Müssen Moslems, Juden etc. auch "Kirchensteuer" bezahlen?

12 Antworten

salam alaykum,

Muslime müssen keine institutionell gebundene Steuer zahlen, weil der Islam keine Institution kennt; jedoch ist ein Grundpfeiler des Islam die Almosengabe.

Das Almosengeben ist für alle Muslime eine religiöse Pflicht, die über dem Existenzminimum stehen und deren Schulden nicht größer sind als ihr Vermögen. Diese Almosengabe ist gedacht für die Armen, für die Bedürftigen, für die Verschuldeten, für die Gefangenen, für die Reisenden, für diejenigen, die neu zum Islam konvertiert sind, und auch für die sogenannten Erheber der Almosensteuer. Die herzliche Wohltätigkeit gegenüber allen Mitmenschen ist also ein Eckpfeiler des Islam. Jedem Moslem ist es auferlegt, freiwillige Gaben zu verteilen, wann immer es ihm möglich ist; doch ist es davon abgesehen auch seine religiöse Pflicht. Die Zakat (Almosen-Steuer) versetzt auf diese Weise die Weltgemeinschaft aller Muslime in die Lage, sich aller ihrer Mitglieder anzunehmen und somit zu gewährleisten, dass überhaupt niemand der grundsätzlichen Rechte auf ein menschenwürdiges Dasein beraubt wird. Die Höhe des Zakat´s beträgt zwischen 2,5% und 7% des zur Verfügung stehenden Vermögens. Es steht natürlich jedem Menschen frei ob er spenden will und wieviel dieses sein soll. Der Mensch ist am Ende aller Tage allein für sich selbst verantwortlich und muss für sich selbst Rechenschaft ablegen. Das Almosengeben sollte auf gar keinen Fall religionsgebunden sein. Es sollte eigentlich vollkommen egal sein, ob der befürftige Mensch nun zu den Muslimen zählt oder nicht. Alle Menschen sind von dem einen Gott Abrahams und Sarahs gleichwertig geschaffen worden ...

Bald ist Ramadan und spätestens dann ist die Zakat "fällig".

  • salam
Director84  01.08.2013, 17:39

Wenn der Islam in Deutschland keine Kirchensteuer nimmt, wie finanzieren sie dann etwa den Bau von Moscheen und dergleichen?

UmeaM  27.11.2013, 08:01
@Director84

Wie wird der zukünftig geforderte Religionsunterricht an den Schulen finanziert?

MrSinister  19.06.2012, 21:56

Zitat: "Die Zakat (Almosen-Steuer) versetzt auf diese Weise die Weltgemeinschaft aller Muslime in die Lage, sich aller ihrer Mitglieder anzunehmen und somit zu gewährleisten, dass überhaupt niemand der grundsätzlichen Rechte auf ein menschenwürdiges Dasein beraubt wird."

Also spenden Muslime nur für Muslime?

Khalis75  19.06.2012, 22:01
@MrSinister

"Es steht natürlich jedem Menschen frei ob er spenden will und wieviel dieses sein soll. Der Mensch ist am Ende aller Tage allein für sich selbst verantwortlich und muss für sich selbst Rechenschaft ablegen. Das Almosengeben sollte auf gar keinen Fall religionsgebunden sein. Es sollte eigentlich vollkommen egal sein, ob der befürftige Mensch nun zu den Muslimen zählt oder nicht. Alle Menschen sind von dem einen Gott Abrahams und Sarahs gleichwertig geschaffen worden ..."

Weshalb liest du nicht zu Ende? Das spart Ärgernisse ...

  • salam
MrSinister  19.06.2012, 22:07
@Khalis75

Kein Ärgernis, nur eine Frage zu einer Passage.

Worte sind geduldig, das weißt Du auch. Im Gegensatz zu den Menschen, die Geduld nur selten erlernt haben.

Keine Kritik, nur eine Frage habe ich noch.

Welcher Muslim, ist ein echter Muslim?

Khalis75  20.06.2012, 00:08
@MrSinister

Nur eine Frage zu meiner Passage? Wenn nur Puzzleteile gverwendet werden ohne es ganz zu sehen, dann fehlt etwas wesentliches ...

Erkläre mir worauf du hinaus möchtest, dann antworte ich dir gerne.

1988Ritter  20.06.2012, 09:09
@Khalis75

Er möchte darauf hinaus, dass der Zakat eine diskreminierende Abgabe ist, die nur an Moslems gezahlt wird. Findet man hier in Deutschland zum Beispiel keinen Bedürftigen Moslem, gehen einige sogar hin, und spenden die Abgabe lieber der Moschee, die das dann weiterleitet, wohin auch immer.

Unabhängig dessen sind Deine Ausführungen zum Zakat inhaltlich falsch. Schaue diesbezüglich meine Antwort.

Khalis75  20.06.2012, 16:56
@1988Ritter

Ich weiß, worauf MrSinister hinaus möchte, aber braucht er dich als Sprachrohr?

In Deutschland wird der Zakat auch an Kleiderkammern gespendet, an Obdachlosenheime, ein nicht geringer Teil geht an die Grünhelme und viele mehr. Wenn das diskriminierend ist, dann stimmt bei dir etwas nicht mit deinem Leseverständnis (?).

Dein Einwand mit der Giziya hat nichts mit der Fragestellung zu tun, ausserdem solltest du erst überlegen, wenn du über dieses Thema schreibst... schade, schade ... Das, was du über den Zakat schreibst hast du schön zusammenkopiert, jedoch scheinst du nicht wirklich etwas darüber zu wissen.

Ich empfinde es als etwas sinnlos mit dir über die Säulen des Islam zu reden, wenn zwei Gründe deinerseits dagegen stehen: Unglaube und Unwollen.

Deine Aussage ist inkorrekt und das erkennt jeder, der den Islam verstehen will.

  • salam
1988Ritter  20.06.2012, 23:39
@Khalis75

Bevor ich hier derartige Kommentare schreiben würde, würde ich mir an Deiner Stelle das alles mal ganz genau durchlesen was ich geschrieben habe.

Khalis75  21.06.2012, 00:04
@1988Ritter

Ich habe es gelesen und stehe zu meinen Kommentaren, die ich an dich gerichtet habe - dir fehlt es an Hintergrundwissen und du entfernst dich gewaltig von der Frage, indem du die Giziya mit einbringst, ohne darüber bescheid zu wissen. Nunja, es gibt auch genügend Leute hier bei GF die gerne bei jeder Gelegenheit Taqqiya rufen, ohne zu wissen, was sie damit sagen und behaupten.

Mein dringlicher Rat an dich: Lese dich bitte schlau, oder gehe am besten in eine Moschee und unterhalte dich mit einem Imam. Ich persönlich werde dir hier nicht erklären, was es mit der Giziya auf sich hat, denn das gehört nicht zur Frage.

  • salam
1988Ritter  21.06.2012, 14:50
@Khalis75

Mein Kommentar bezog sich in keinsterweise auf die Giziya. Die Giziya ist eine weiter Abgabe in Form einer Tributpflicht oder auch Zwangssteuer. Mein Kommentar bezieht sich auf Deine falsche Aussage zur Höhe und Berechnung des Zakat. Meine Antwort ist nunmal diesbezüglich richtig.

Desweiteren solltest Du unbedingt mal über das deutsche Sprichwort "Hochmut kommt zu Fall" nachdenken. Nur weil Du hier sehr arrogant und dreist Deine Standpunkte behauptest, bedeutet es noch lange nicht die Richtigkeit Deiner Darstellungen. Ich empfehle Dir hierzu auch dringend die Richtlinien des Forums zu beachten.

Khalis75  21.06.2012, 15:16
@1988Ritter

Arrogant ist auch oftmals der, der es behauptet ...

Nun, da du einen scheinbar erklärenden Satz über die Giziya geschrieben hast, wirst du feststellen, das es nichts mit der Fragestellung zu tun hat ...also hast du im Endeffekt für deinen Beitrag, auf den du dich beziehst, die GF-richtlinien nicht beachtet, so etwas nennt man Spam.

"Die Höhe des Zakat´s beträgt zwischen 2,5% und 7% des zur Verfügung stehenden Vermögens" -Y Was ist daran denn falsch? Sag das bitte zu mir und im gleichen Zug dem Zentralrat der Muslime, bzw. der Ditib, die beide die Richtigkeit bestätigt haben. Ich frage gerne erst jemanden, der sich auskennt, vor allem dann, wenn ich eine öffentliche Publikation in Form eines Buches mache.

Wenn es gegen die Forumsrichtlinien verstößt nach bestem WISSEN und Gewissen eine Antwort zu geben (als Muslim! zum Islam!), dann trete ich hier zurück. - und ich empfehle es es auch allen Muslimen, die mir Recht geben - dann wird es sehr viel leerer hier... und nebenbei bemerkt, das hier ist kein Forum!

Du bezichtigst mich des Hochmutes und der Arroganz ....... dann erkläre mir folgendes:

Da schreibt ein Muslim von seiner Religion. Du, als Nichtmuslim behauptest, das die Muslime Andersgläubige diskriminieren, weil die Zakah nur an Muslime geht. Da gibt der Muslim, der seine Religion kennt, im Gegensatz zu dem Andersgläubigen, dem Andersgläubigen eine Seite, in der er nachlesen kann, das dem nicht so ist - die Zakah geht an alle Empfangsberechtigten, vornehmlich auch an Andersgläubige. ..... Der Andersgläubige wechselt das Thema und tut so, als wäre nichts passiert ...

-> Wer ist dann arrogant und strahlt Hochmut aus? Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wenn ein Konditor versucht einem KfZ-Entwickler klarzumachen, das ein Mercedes Benz einen Rübensaftmotor hat und auf zwei viereckige Klötze zum fahren braucht, jedoch keine Räder ...

  • salam

Juden sind entweder als "Verein" organisiert, dann zahlen sie im Prinzip Mitgliedsbeiträge, aber die heissen meist Kultussteuern und sind normalerweise auch nach Einkommen gestaffelt.

Oder sie sind als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt, dann funktionniert es wie bei der Kirchensteuer. In Deutschland und Österreich sind die jüdischen Gemeinden meist Körperschaften des öffentlichen Rechts, in der Schweiz sind sie es in manchen Kantonen, in anderen nicht...

Moslems sind vielleicht zu dezentral organisiert, um als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden...

Zakat (auch Zakah geschrieben)(arab.زكاة ) ist eine festgelegte Abgabe an Zakatberechtigte.

„Zakah bedeutet sprachlich „Reinigung“ und (das) „Vermehren“. Somit ist das Geben der Zakah eine Reinigung des eigenen Geldes vom Schmutz der Seelen, wie Geiz und Habgier, und gleichzeitig eine Prüfung für die Reichen“.[1]

Im Islamischen Fiqh versteht man darunter die bestimmte Abgabe eines bestimmten Vermögens zu einer bestimmten Zeit an bestimmte Leute.[1]

Diese Definition enthält vier wichtige Punkte, die im Folgenden erklärt werden:

„Eine bestimmte Abgabe“: D.h. es muss z.B. ein bestimmter Prozentsatz des Vermögens abgegeben werden. Gemeint ist die Höhe der Abgabe. „Ein bestimmtes Vermögen“: D.h. es muss nur für bestimmte Vermögensarten Zakat gezahlt werden. „Zu einer bestimmten Zeit“: D.h. es sind bestimmte Fristen einzuhalten. „An bestimmte Leute“: Gemeint sind Personen, die berechtigt sind, Zakat entgegen zu nehmen, die sog. Zakat-Empfangsberechtigten.

www.islam-pedia.de/index.php5?title=Zakat

Müssen nicht, aber dürfen.

Kirchensteuern an sich dürfen in Deutschland nur die Körperschaften erheben, die vom Staat als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt wurden. Dazu gehören die großen Kirchen, die jüdischen Kultusgemeinde und ein paar Freikirchen. Bei Wikipedia gibt's ne Liste dazu.

Tatsächlich eine Kirchensteuer zu erheben, das tun nur 8-10 dieser Körperschaften. Der Rest finanziert sich durch mehr oder minder freiwillige Spenden.

Religion die keine strukturierte "Kirche" haben, wie z.B. der Islam oder der Hinduismus, bei denen wird meist an die örtlichen Gebetshäuser gespendet.

Hallo ILoveXenu

Die Kirchensteuer ist so etwas Ähnliches wie ein "Vereinsbeitrag". die ev.- und kat Kirche bezahlen dem Staat mehrstellige Millionenbeträge dafür das er diese einzieht. Islamische und jüdische Verbände tun dies nicht, aber meistens verlangen auch sie eine "Mitgliedsgebühr". Im Prinziep zahlen also auch Anhänger anderer Religionen "Kirchenseuer" allerdings nicht in Form einer Steuer sondern als Beitrag.

LG Klaus

Klaraaha  19.06.2012, 21:46

Doch die jüdische Gemeinde hat auch einen Staatsvertrag bzw. zieht die Kirchensteuer, die hier jüd. Kultussteuer heißt, üb. die Lohn und Einkommensteuer ein.