Mache ich den falschen Beruf?
Ich bin 26 und in einer Schreinerausbildung. Habe damals Abitur gemacht und daraus nichts direkt gemacht aus diversen Gründen, die nicht diskutabel sind. Ich kenne eine Frau, die ist selbständige Versicherungskauffrau und hat eine eigene "Direktion". Sie meinte, dass sie im Monat 6000 Euro nett aufwärts verdient. Kann das sein? Als Schreiner kann man froh sein, wenn man nach Jahren 2300 netto bekommt. 2300 netto sind eher als Meister drin, aber selbst dann ist es nicht garantiert. Ich frage mich manchmal, ob ich was falsch mache? Ich meine das sind ja Welten! Was meint ihr?
7 Antworten
Du kannst als Schreiner deinen Meister machen und anschließend selbständig. Nur sollte dir klar sein, dass du deine geregelte Arbeitszeit dann vergessen kannst. Während deine Mitarbeiter Feierabend haben, darfst du über den Büchern sitzen oder Angebote schreiben.
Es wird nicht mehr gelegen, als beim eigenen Einkommen.
Es kann natürlich gut sein, dass sie (mal) 6.000 € Provision hat. Als Selbständige muss sie davon aber sämtliche Kosten selbst decken, und hat KEINEN bezahlten Urlaub und auch keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Soll heißen "gelogen"
Du hast Abitur, bist 26 Jahre alt und absolvierst eine Schreinerlehre.
Bemühe dich, streng´ dich an und sei möglichst gut dabei. NUR das ist jetzt deine Aufgabe!
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft mit größtmöglichen beruflichen Freiheiten, doch für mich unglaublich viele Jugendliche suchen möglichst bequeme Arbeitsplätze in einer vorgefertigten Schublade mit höchstem Lohn UND geringster Verantwortung UND höchster Arbeitsplatzsicherheit bis zum 70. Lebensjahr. Seltsam!
Danach kannst du Holztechnik oder auch Holzbauingenieur im dualen System an einer Hochschule studieren. Verbessere und erweitere laufend dein Englisch.
Wenn du da mit viel Geduld und Fleiß zumindest einen sehr guten Bachelorabschluss erreichst, wirst du ein gefragter Spezialist als Mitarbeiter in der Holzbranche.
Also selbstständige Versich.kauffrau und eine eigene "Direktion" ist schon mal nicht ganz richtig - sie könnte z.B. als eine Agentur selbstständig für eine Direktion tätig sein!
Sie meinte, dass sie im Monat 6000 Euro nett aufwärts verdient...
Als Selbsständige muß sie sämtliche Kosten selbst tragen wie Kranken- u. Pflegeversicherung, die gesamte Altersvorsorge, eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung sowie sonstige Risikoversicherungen, die Kfz-Anschaffungs- sowie Betriebs- u. Versicherungskosten und... und... und...
Da kommt sie mit 3000€ mtl. überhaupt nicht über die Runden😥!
Da sind die 6000€ schon erstrebenswert; nach meiner Erfahrung sind mind. 10.000€ erforderlich für eine vernünftige Arbeitsweise als selbst. Versich.vermittlerin.
Bist du mit deiner Arbeit zufrieden? Was hast du nach dem Abi und vor der Ausbildung gemacht?
Mit 2300 Euro kann man sehr gut leben und sogar eine Familie gründen, wenn die Partnerin ebenfalls arbeiten geht.
Also ist das deine erste Ausbildung und du hast vorher als ungelernter gearbeitet?
Ja, genau
Falls dir die Arbeit generell nicht gefällt, würde ich nach der Ausbildung eine neue Ausbildung in einem Beruf suchen, wo du sehr viel verdienst oder ein Studium anfangen ;-)
Okay, danke für den Tipp. Aber das Problem ist, dass ich immer älter werde und dann nichts in die Rente einzahle usw? Darüber mache ich mir eben immer Sorgen
Ich weiß, richtig blöd :-/
Oder mach einfach deinen Meister und werde selbstständigt. Als selbstständiger verdienst du im Handwerk sehr gutes Geld 😉
Als schreiner glaub dennoch nicht. Ich denke halt immer an folgendes: ich habe jetzt schon Rückenschmerzen durch die körperliche Arbeit. Gehe dennoch immer zum arbeiten. Der Arzt weiß da auch nicht mehr weiter. Mir tut der Rücken weh und die Knie. Und da stelle ich mir eben immer die Frage, wie ich das bis zur Rente dann machen soll.
Gearbeitet. War 2 Jahre fast noch depressiv / in Behandlung. Ist aber alles schon lange wieder gut.