Lebenshaltungskosten Deutschland vs USA?
Hey Leute,
ich habe mich schon mehrfach gefragt, wie es die Amis eigentlich schaffen, mit ziemlich hohen Gehältern ziemlich schlecht auszukommen. Also 50.000 € brutto pro Jahr sind in Deutschland schon eine ordentliche Menge Geld, 53000 $ (also ca. das gleiche in $) scheint in den USA aber vergleichsweise deutlich weniger zu sein, jedenfalls kommt's mir so vor. Dabei haben die doch insgesamt geringere Steuern und Abgaben zu zahlen?
Was ich wohl gehört habe, die Mieten sollen wohl höher sein als in Deutschland (und ich meine jetzt nicht Manhattan vs. Dorf bei uns auf dem Land :p). Aber das allein wird es doch nicht sein?
4 Antworten
Das mit den Mieten stimmt so nicht. Metropolen sind überall teuer, ob hüben oder drüben. Außerhalb der unmittelbaren Ballungsräume kann Wohnen aber günstiger sein, bzw. werden viel mehr Eigenheime als in Deutschland besitzt. Wobei allerdings auch die Bausubstanz bedeutend schlechter ist.
Zum Beispiel gibt es selbst im Mittleren Westen, wo aufgrund des Fehlens von ausgleichenden Meeren Temperaturen von -20° bis +40° üblich sind, vielfach trotzdem einfache Holzhäuser.
Es ist richtig, daß der typische Amerikaner weniger Steuern zahlt. Allerdings kommen viel mehr privat zu finanzierende Vorsorgen hinzu, die in Deutschland direkt vom Gehalt abgeht. Der Amerikaner zahlt hunderte Dollar für seine Krankenversicherung - oder eben hunderttausende, wenn er oihne Versicherung schwer erkrankt (Behandlungskosten sind Privatinsolvenzgrund Numero Uno in den USA). Er hat eine private Alters- und Pflegevorsorge.
Er muss privat für höhere BIldung bezahlen. Es gibt keine gesetzmäßige bezahlte Urlaubszeit, auch das muss sich der typische Amerikaner also ansparen. Er finanziert seine Kirche privat, nicht per Steuer. Und in den USA sind immer noch über 60% bekennende Christen.
Aufgrund der Distanzen und des häufig schlechten öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sind viele Haushalte auf mehrere Autos angewiesen. Die Unterstüzung für Familien mit Kindern ist nicht so ausgeprägt (was nicht heißt, daß sie in DE gut ist).
Vieles davon wird in Deutschland durch einen Arbeitgeberanteil finaziert, der gar nicht im Bruttogehalt auftaucht. Insofern sind die Zahlen nicht 1:1 vergleichbar.
Okay danke für die tolle Erklärung! :)
Du musst nur einmal richtig krank werden... Dann ist ruckzuck der Job weg (keine Kündigungsfrist) und das Jahresbrutto geht komplett für die Behandlung drauf
Trotz Obamacare? (Das ja derzeit noch gilt, soweit ich weiß)
Ganz einfach weil der Dollarkurs einfach "Falsch" ist.
Ein fairer Dollarkurs wäre bei 1,5, momentan steht der bei 1.05.
Die Steuern in Amerika mögen zwar gering sein, aber dafür bezahlt man eine Haufne Kohle für Schulbildung, Krankenversicherung, und Theater, Schwimmbäder und sonstige Dinge kosten auch viel mehr weil die dort nicht Subventioniert werden.
Ok stimmt Eltern bzw. Studierende haben natürlich das College-Gebühren-Problem. Daran habe ich nicht gedacht.
Die Lebensführung in den USA ist anders als hier. So kochen viele Arbeitnehmer so gut wie nie, sondern essen auswärts oder bestellen von einem Lieferservice, was natürlich teurer ist als Selbstkochen.
Ausserdem muss jeden Monat Geld zurückgelegt werden für Altersversorgung, eventuelle Krankheitsfälle, mögliche Arbeitslosigkeit und Unvorhergesehenes.