Kosten für Horizontalsperre im Keller angemessen?
Hallo Gemeinde, es geht um unser zu sanierendes Häuschen (Baujahr 1925). Wir haben festgestellt, dass wir im Keller ein massives Feuchtigkeitsproblem haben. Eine Firma, die gerade bei den Nachbarn die Kellerfeuchtigkeitsproblematik behandelt, war dann bei uns drüben, hat sich das angeschaut und uns dementsprechend ein Angebot gemacht: da die Feuchtigkeit von unten kommt, Einbringen einer Horizontalsperre von innen (die Außenabdichtung war da jetzt noch nicht dabei, das wollen wir später machen). Bohrlochverfahren mit Silikoneinspritzung. Unsere Mauern haben eine Dicke von ca. 40cm, wir haben ein Länge von ca. 40m die zu sanieren wären. Jetzt kommt der Hammer: Die Kosten sollen sich auf 293 Euro pro qm belaufen, mit Rabatt und Freundschaftspreis und blabla insgesamt auf rund 9700 Euro. Dummerweise hat mein Freund das Angebot gestern schon unterschrieben. Da wir noch mit anderen Katastrophen auf unserer Baustelle zu kämpfen haben, hatten wir kein 2. oder 3. Angebot von anderen Firmen eingeholt. Sollen wir es dabei belassen oder ist das viel zu viel für das Einbringen der Sperre?
6 Antworten
Hallo.
Es ist, wie pharao1961 es geschrieben hat, Silikommikroemulsionssperren werden nicht lange halten.
Mit Glück überlebt der Abdichter die 5Jahre Gewährleistung und Ihr könnt neu anfangen.
Silikonfugen beispielsweise im Bereich Fliesen, Innenausbau sind ja grundsätzlich was? Richtig! - WARTUNGSFUGEN!
Aber da die Abdichtung ja jetzt 6Jahre her zu sein scheint, mal eine Frage:
Ist die SMK-Sperre noch funktionstüchtig?
---
SMK Sperren bestehen aus einem Konzentrat aus Silikonharzen. Sie müssen vor der Verarbeitung mit Wasser in eine Emulsion verdünnt werden. Hierbei übernimmt das Wasser die Transportfunktion des Wirkstoffes. Bei einem wassergesättigten Mauerwerk muss die Emulsion also mit viel Druck das vorhandene Porenwasser verdrängen, um überhaupt eine funktionsfähige Abdichtung ausbilden zu können.Problematisch wird die Verwendung von SMK-Lösungen, wenn bereits viel Wasser in den Kapillarporen vorhanden ist, dadurch die eingebrachte Emulsion zusätzlich im Mauerwerk verdünnt und damit die Wirkung entsprechend reduziert wird.SMK-Sperren der meisten Hersteller können bis zu einerMauerwerksdurchfeuchtung von ca. 65 % verwendet werden. Einige Hersteller geben auch eine Verwendung an für höhere Durchfeuchtungen, empfehlen dann jedoch eine Vortrocknung mit heißer Luft bzw. eine zusätzliche Injektion von Kieselsäure als Aktivator, wasnatürlich jeweils zusätzlichen Aufwand und Kosten verursacht. Da die Wirkungsdauer der meisten SMK-Lösungen begrenzt ist, werden in der Praxis oft zusätzliche Sperr-und Dichtputzsysteme angebracht.
Quelle: https://docplayer.org/14137399-Abdichtungsverfahren-im-vergleich.html
---
Dieses Injektionsverfahren habe ich in einem Haus bei mir auch mal machen lassen. Hält ein paar Jahre und dann wird es wieder nass. Und was ist mit der Bodenplatte? Die ist ja auch vermutlich nicht trocken - was wollt ihr da machen? Auch Verkieselung oder Silikon? Meine Erfahrung bei alten Häusern die nass sind ist die, sie eben so zu lassen und mit Lüftung und ggf. im Winter etwas heizen, die Feuchtigkeit auf "erträglichem" Niveau zu halten. Die 9700 € schmeißt ihr besser in den Rhein - da seht ihr wenigstens wie sie untergehen.
Was sind die 140? Digits? Die Feuchtigkeit, die durch eine Verkieselung nicht mehr in der Wand aufsteigen kann (zumindest eine Zeitlang nicht) zeigt sich dann etwas mehr in der Bodenplatte und die Luftfeuchtigkeit wird nicht wesentlich sinken. Die vertikale Isolierung aller Wände soll ja auch noch gemacht werden, wenn ich richtig verstanden habe. Ich würde so eine Verkieselung im Leben nicht mehr machen lassen. Aber wenn Ihr es probieren wollt... Ich drück euch die Daumen..
Also uns wurde gesagt, normal wäre ein Wert von 0-30 was auch immer. Wenn unser Wert fast 5x höher ist, da war mir die Einheit vor Schreck glatt egal ;-). Nunja vielen Dank fürs Daumen drücken, wir werden sehen was die Sanierung bringt.
Wenn es Digits waren, dann geht der maximale Wert bis 200.
Wenn der Vertrag bereits unterschrieben wurde, hilft alles nun nichts mehr - außer bei "Haustürgeschäften", dann stornieren. Der Totalpreis erscheint eher an der "oberen Grenze", der Aufwand ist aber auch recht groß.
na ihr solltet da auf jeden fall mehrere angebote einholen. und natürlich den auftrag sofort storneren.
Das kommt mir reichlich ruer vor. Ich habe vor Jahren in meinem Fachwerkhaus eine Horizontalsperre einbringen lassen. Allerdings sind das Edelstahlplatten, die eingebracht werden, also eine andere Methode. Ich habe für 93 Meter rund 5.000 Euro bezahlt.
hm ich suche eben eine direkte Vergleichsmöglichkeit, andere Methoden sind vielleicht billiger. Will eben nicht auf Verdacht stornieren und dann nach aufwändigem Angebote einholen feststellen, dass das doch die günstigste Firma war.
Den Keller können und wollen wir nicht heizen, denn wir dämmen die Kellerdecke. Gemacht werden muss etwas, denn die Wände sind so nass, dass unser Fußbodenträger durchgerostet ist (hätten wir übrigens nie bemerkt, wenn wir die Fußbodendielen im Erdeschoss nicht rausgenommen hätten). Wir haben einen Feuchtigkeitswert-Wert von 140 im Ergeschoss, Keller haben wir gar nicht gemessen, da ist mit ein bißchen Lüften und so nicht viel auszurichten und kein "erträgliches" Niveau zu erreichen. Fußbodenplatte sollte kein Problem darstellen, da das Wasser ja nur die Wände nicht hochsteigen soll. Ich will im Keller nicht wohnen, nur waschen und meine Konserven lagern.