Kleingewerbe anmelden um MwSt. zu sparen?
Hi, ich verdiene nebenbei rund 100€ monatlich mit einem Blog auf dem Werbung läuft. Rein rechtlich müsste ich dafür sowieso schon ein Kleingewerbe anmelden, allerdings ist das so eine kleine Geschichte und eigentlich auch nur ein Hobby das ich es bisher nicht gemacht habe.
Nun habe ich vor mir demnächst einen neuen Rechner zu kaufen und frage mich ob es Sinn macht ein Kleingewerbe anzumelden um z.B. so etwas später absetzten zu können?
Geht das und wenn ja lohnt sich sowas?
9 Antworten
Wie schon gesagt: rechtlich betreibst Du ein Gewerbe, mußt es also anmelden. Das mit der "MwSt-Sparen" ist ein weit verbreiteter Irrglaube, denn diese MwSt kannst Du nur gegen jene Steuern gegensetzten, die Du an das Finanzamt abführst. Beispiel: Du nimmst 100 EUR an MwSt ein und gibt 30 EUR an MwSt für den Computer aus. Die Differenz von 70 EUR mußt Du ans Finanzamt weiterleiten. Zurück wirst du nix bekommen, solltest Du weniger MwSt einnehmen. Die Investition des Rechners (der Betrag ohne die MwSt) mindert bei der Steuererklärung Deinen betrieblichen Gewinn, welcher zu versteuern ist. Hier sparst Du also auch noch.
Dafür muss er aber 5 Jahre lang von jedem Umsatz 19% an das Finanzamt zahlen!
Das wäre aber schön wenn man nur 5 Jahre vom Umsatz die MwSt. abführen muss.
Eine Gewerbeanmeldung macht man, um von der Kommune die Erlaubnis zu erhalten, ein Gewerbe zu betreiben.
Die steuerliche Betrachtung interessiert das Gewerbeamt nicht. Umgekehrt ist es dem Steuerrecht egal, ob du ein Gewerbe anmeldest oder dich beim Dackelzüchterverein oder im Heim für gefallene Mädchen. Oder ob du es sein lässt. Die steuerlichen Folgen werden nur duch das beeinflusst, was du wirklich tust.
Da du auskunftsgemäß rund 100 Euro monatlich einnimmst, bist du Kleinunternehmer. Dies ist eine rein umsatzsteuerliche Regelung, die - ich sage es gern nochmals - nichts mit einer Anmeldung wo auch immer zu tun hat.
Als Kleinunternehmer hast du die Möglichkeit, gar nichts weiter zu tun. In diesem Falle wird die Umsatszteuer nicht erhoben und du kannst keine Vorsteuer abziehen.
Die andere Möglichkeit ist, zur Regelbesteuerung zu optieren. In diesem Fall wirst du behandelt wie jeder andere Unternehmer, der nicht Kleinunternehmer ist. Nur wenn du diese Möglichkeit wahrnimmst (Option sagt der Fachmann), kannst du die Vorsteuer aus dem Kauf des Rechners abziehen.
Ob sich das lohnt, kannst nur du ausrechnen.
Es ist Unfug!
Wenn Du so wenig verdienst bist Du Umsatzsteuerbefreit.
Kannst also auch nichts "absetzen".
Gewerbeanmeldung kostet ca. 25,00€. Bei kompletter gewerblicher Nutzung kannst Du den Rechner natürlich auch voll von Deinen Gewinnen absetzen, die Umsatzsteuer natürlich auch. Ob sich das lohnt muss Du dir aber selber ausrechnen, weil Du in Zukunft die 1200€ im Jahr natürlich mit Deinem Steuersatz als Gewinn versteuern musst.
Natürlich bekommt er die Umsatzsteuer auch erstattet, wenn er weniger an Umsatzsteuer einnimmt als er bezahlt.