Kind der Schwester adoptieren?
Ich versuche die Frage mal so nüchtern wie möglich zu stellen, da sie dem Ein oder Anderen so oder so aufstoßen wird.... Vor 2 Wochen habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Es war wie so oft und so schön gesagt ein "unfall". Ich habe lang hin u her überlegt ob ich es behalten soll o der nicht...im Endeffekt habe ich mich für einen Abbruch entschieden, es passt einfach nicht in mein Leben auch wenn es sich hart anhört...ich bin frisch getrennt, bekomme mein Leben nur sehr schwer auf die Reihe u leide unter zeitweise schweren Depressionen, das will ich keinem Kind der Welt antun, zumal ich eigentl nie eines haben wollte.... zudem bin ich mitte nächsten Jahres arbeitslos und Gespartes ist auch nicht vorhanden. Alles Dinge die zum Teil mit zu der Entscheidung beigetragen haben. Meine Familie macht sich nun auch Sorgen um mich, sie reden mir nicht rein aber nen wirklichen Rat haben sie für mich natürlich auch nicht, weil ich damit Leben muss... In manchen Momenten zweifel ich natürlich auch wieder an der entscheidung, weil ich eigentlich auch gegen Abtreibung bin, bin grad frisch Tante geworden u liebe den Kleinen wirklich sehr...nur bei meiner Schwester scheint alles im Moment perfekt...nun meine eigentliche Frage: Wäre es möglich, dass meine Schwester das Baby nach der Geburt zu sich nimmt? Dort wird es ihm wirkl gut gehen u ich müsste ned mit dem "mord" leben.
12 Antworten
Hmm, wenn du die Hilfe von deiner Familie bekommst, dann probier es doch! Ich mein, ein Jahr ist doch ohnehin erstmal Elternzeit! So, wie du schreibst, glaube ich nicht, dass du voll und ganz hinter der Entscheidung zur Abtreibung stehst. Im Endeffekt zwingen dich äußere Umstände dazu ... Sicherlich kannst du dein Kind erstmal in eine Pflegefamilie geben, evtl. auch bei deiner Schwester/deinen Eltern unterbringen ... dann hast du Zeit, dein Leben auf die Reihe zu kriegen!
Gehe doch einfach mal zu einer Beratungsstelle und schau, was es für Möglichkeiten (außer Abtreibung) gibt! Wenn deine Schwester/deine Familie bereit wäre, das Kind vorerst zu nehmen bzw. dir entsprechend unter die Arme zu greifen, dann wird das bestimmt auch alles funktionieren!
Viel Glück!
Hmm, sie denkt doch selber über die Möglichkeit des Nicht-Abtreibens nach! Ich versteh grade nicht das Problem. Soll ich schreiben "Ja, treib ab!" ??!! Wenn das Kind in einer Pflegefamilie ist, dann kann sie es dann immernoch zur Adoption freigeben.
Klar, es ist ihr Problem, nur wenn sie das Kind abtreibt und nicht hinter der Entscheidung steht, dann ist es zu spät .... Wenn die Schwester überhaupt bereit ist, das Kind zu adoptieren, dann ist sich vielleicht auch bereit, das Kind ersteinmal nur zur Pflege zu nehmen.
Und ich finde schon, dass es einen Versuch wert ist!
Wenn sie es probiert und es nicht alles nicht so läuft wie gedacht, dann ist es wirklich zu spät. Wenn sie abtreibt und sich dann doch für ein Kind entscheidet, kann sie ja immer noch eins bekommen. Eine Abtreibung ist ja keine Sterilisation.
Und wie sie meint, sie will ja eigentlich gar kein Kind, das erscheint mir eher so durch ein schlechtes Gewissen aufgedrängt. Ich würd halt lieber auf Nummer sicher gehen statt mit seinem und anderen Leben irgendwelche Experimente einzugehen.
Wenn du dein Kind in einer Pflegefamilie unterbringst, dann hast du auch jederzeit die Möglichkeit, innerhalb gewisser Rahmen, dein Kind zu sehen, es zu versorgen und an seinem Leben teil zu nehmen - du hättest aver erstmal nicht die "fianzielle" Verantwortung. Später, wenn alles wieder in richtigen Bahnen läuft, könntest du dein Kind dann auch wieder zu dir nehmen.
Ich glaub nicht dass es darum geht, das Kind irgendwann wieder zu sich nehmen zu können. Sie schreibt ja, sie wollte eigentlich nie ein Kind. Für mich klingt das eher so, dass sie sich von irgendwelchen Parolen von Abtreibungsgegnern hat einschüchtern lassen und es mehr aus schlechtem Gewissen heraus austragen würde.
hui, ich glaub bei so einer schwierigen und persönlichen Frage kannst du hier auch keine wirkliche Hilfe erhalten.
ich bin mir nicht sicher, aber ich kann mir vorstellen, dass deine Schwester dein Kind adoptieren könnte, wie die Rechtsprechung da in D ist, weiß ich aber auch nicht.
Ich sehe da nur das Problem, dass du "dein" kind dein Leben lang sehen wirst und vielleicht kommt irgendwann der Augenblick, wo du deine Entscheidung bereust und "dein" Kind von deiner Schwester zurück verlangst. Hast du denn schon mal mit ihr darüber gesprochen?
Genrell kann ich deine Überlegungen wegen dem Abbruch sehr gut verstehen. Es hört sich bei dir alles gerade nicht so toll an und ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass es wieder bergauf geht!
Möchte deine Schwester das denn überhaupt?
Wenn du dir so unsicher bist, kannst du das Kind doch auch zu einer "normalen" Adoption freigeben. Es gibt ja nicht nur die Möglichkeiten "Kind kriegen und dann behalten" oder "Abtreiben", sondern auch noch eine Adoption. Wenn deine Schwester kein Kind adoptieren möchte oder kann, dann kannst du doch anderen kinderlosen Paaren die Chance geben. Das ist immerhin besser, als mit gemischten Gefühlen zu einer Abtreibung zu gehen und darunter ewig zu leiden.
Erkundige dich doch mal bei einer Beratungsstelle, was du alles für Möglichkeiten hast. Dort wird man dir sicher auch ganz viel über Adoptionen etc. sagen können. Ich weiß ja nicht, wie viel Zeit dir noch für die Entscheidung bleibt, aber ich drück dir trotzdem ganz fest die Daumen, dass du einen Weg findest, der dir richtig erscheint -wie auch immer dieser Weg aussehen möge.
Es ist letzlich deine Entscheidung und ich schreibe jetzt lediglich meine Meinung... Ich denke dass du daran zerbrechen würdest das Kind auszutragen um es danach abzugeben. Auch wenn es bei deiner Schwester leben kann, in den neun Monaten Schwangerschaft wirst du zwangsläufig eine Bindung zu dem Embryo entwickeln, es dann zu gebären und abzugeben hat oft gravierende Folgen für die seelische Gesundheit der Frau. Das ein Schwangerschaftsabbruch Mord ist, ist schlichtweg nicht wahr und ich glaube dass es zumindest für dich der leichtere Weg wäre. Der Embryo würde zwar wahrscheinlich ein gutes Leben haben, aber es würde ihm auch nicht fehlen wenn er nicht geboren würde. Er hat noch kein Bewusstsein, also weder Emotionen noch Empfindungen wie Schmerz. Er würde nichts von der Abtreibung mitbekommen, zumal er einschlafen würde sobald du deine Narkose bekommst. Es sollte dir in deiner Entscheidung vorallem um dich und dein Wohl gehen, denn du kannst nur dir etwas nehmen, dem Embryo nicht, er hat noch keine Gefühle die verletzt werden können, du kannst ihn nicht unglücklich machen. Ich denke es wäre fatal für dich eine Schwangerschaft auszutragen nur weil du glaubst dass eine Abtreibung Mord sei... Tu das womit du auf Dauer zufriedener bist. (Eine Abtreibung wäre natürlich auch schmerzhaft für die Seele, das will ich nicht vertuschen, aber es kommt darauf an was auf Dauer besser für dich wäre) Wenn du mehr Rat brauchst empfehle ich dir das Forum nachabtreibung.de die haben auch ein Forum für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Dort gibt es sehr fähige Seelsorger und viele selbst betroffene Frauen die dich gerne unterstützen, egal wie du dich entscheidest. Oder du gehst zu einer Beratung bei ProFamilia (da kannst du auch mehrmals hingehen). Vielleicht hast du auch einen Therapeuten (wegen deiner Depressionen) mit dem du dich aussprechen kannst... Ich wünsche dir alles Gute! (Schreib mich ruhig auch an wenn dir danach ist)
Stimmt - es hat noch kein Bewusstsein, aber es hat Geist. Der Geist ist das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Der Geist des Menschen entwickelt sich nicht, sondern er ist von Anfang an vollkommen da. Und im Geist nimmt dieser kleine Mensch im Embryonenstadium wahr, dass es ihm ans Leben geht. Darum geht es nicht ausschließlich um das Wohl der Frau.
Wenn du willst, kannst du jetzt sagen: Blödsinn!
Aber spürst du nicht auch das heute noch (als Schmerz), was vielleicht vor deiner Geburt passiert ist?
Vielleicht ist es besser, nicht darüber zu streiten. LG!
Was meinst du denn nun mit "Geist", Gritti? Für mich ist "Geist" noch fast etwas mehr Entwickeltes als "Bewusstsein", und das hat ein Embryo nun mal nicht.
Falls du "Seele" meinst - also so was von "Gott" eingehauchtes, dann bist du dir ja wohl bewusst, dass nicht alle DARAN glauben.
"Vielleicht ist es besser nicht darüber zu streiten" Warum? Soll ich einfach schlucken was du da sagst? EInfach an etwas glauben was weder nachweisbar noch logisch erklärbar ist nur weil du sagst dass es so ist? Wie sollte ein Embryo etwas wahrnehmen wenn es noch keine Synapsen gibt die Informationen verarbeiten können? Und nein, ich kann mich nicht an die Zeit vor meiner Geburt erinnern, ich kann mich nichtmal an das Jahr nach meiner Geburt erinnern. Meine Erinnerungen beginnen in der Kindergartenzeit, wie bei den meisten Menschen...
Soso, ein Tier hat zum Gegensatz zum Menschen also keinen Geist. Dann bist du wohl ein großer Fan von Massenschlachtereien und unerträglicher Tierhaltung, damit es deinem Magen besser geht oder du eine hübsche Fellmütze hast. Tiere sind ja schließlich nur Gegenstände, also leidet niemand.
Religiöse Fanatiker, manchmal könnte ich sie...
Nein, Kayahi und Annemarie, ihr müsst gar nichts glauben und es steht euch natürlich frei, zu tun, was ihr für richtig haltet.
Ich habe viel mit Menschen zu tun, die allerdings Fakten wahrgenommen haben, die sich vor ihrer Geburt abgespielt haben, die aber schmerzhafte Auswirkungen auf ihr gegenwärtiges Leben haben. - Das kann aber geheilt werden (Nicht für Geld!!!)
Demandanto, ein Tier hat - ebenso wie der Mensch eine Psyche und spürt Schmerz genau so wie wir. Ein Tier ist aber keine Person, wie der Mensch es ist. Ein Tier hat keine Freiheit, sondern einen Instinkt, es hat kein Gewissen, u.s.w.
annemarie, zu den geistlichen "Fähigkeiten" zählt als wichtigste das Personsein, dass wir von uns "ich" sagen, dann unser freier Wille, wir können vergeben, wir stellen uns existentielle Fragen, Sinnfragen, wir haben einen Intellekt, d.h. wir erkennen intuitiv, was hinter dem, was wir sehen, hören oder lesen, ... steckt. Wir empfinden Schuld, haben oft auch diffuse Schuldgefühle, die sich durch keine vernünftigen Überlegungen anbringen lassen, wir haben den Eindruck, nicht leben zu dürfen, wir wollen uns wertvoll zeigen, fragen uns, ob wir bei anderen ankommen, wir denken oft negativ, dass wir nichts wert sind, fühlen uns angegriffen, unterstellen anderen etwas, machen uns selber oder andere herunter. Wir nehmen die Urteile anderer für uns selber an, empfinden uns oft über weite Strecken hin als unfähig, verurteilen uns selber und vieles andere mehr. Das hat mit einem Glauben an Gott gar nichts zu tun, es kommt bei allen Menschen vor.
Der Geist entwickelt sich nicht, er ist überzeitlich und ist einfach mit dem Menschsein gegeben, unabhängig von der Entwicklungsstufe des Menschen.
All das was du beschreibst ist erst möglich mit einem funktionstüchtigen Gehirn, dieses hat ein Embryo noch nicht, somit hat er auch noch keinen Geist. Ob dus jetzt Geist oder Bewusstsein nennst, beides ist noch nicht vorhanden.
Und das rechtfertigt deiner Meinung nach Tierquälerei? Schöne Logik...
Ein Embryo kann noch gar keine Erinnerungen in seinem Gehirn speichern, denn er hat noch kein arbeitsfähiges Gehirn dass Informationen verarbeiten geschweige denn speichern könnte! Vorgeburtliche Erinnerungen können also frühestens aus der Fötus-Phase stammen, sind aber sehr sehr selten...
Da mußt Du wohl Deine Schwester fragen. Und was die "Formalien" betrifft, keine Ahnung. Früher wurde es einfach gemacht, und die Schwester ist dann mit dem Neugeborenen zum Amt und hat es einfach als ihr eigenes eintragen lassen.
"dann probier es doch" ist kein guter Rat! Das ist dann wie ein Experiment, mal schauen ob es gut geht. Und falls nicht, naja, ist ja ihr Problem, nicht deins, oder?
Ich denke sie sollte es schon vorher klar für sich beantworten können ob das gut geht oder nicht. Falls sie sich da nicht sicher ist, ist "es einfach mal probieren" sicher die denkbar schlechteste Lösung für jeden.